Hashimoto auf der Spur

  • Huhu :)

    Ich hatte mich bereits hier vorgestellt :)

    Ich habe irgendwann um die 20Jahre eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert bekommen. Ich bin damals zum Arzt, weil meine Mutter auch Probleme mit der Schilddrüse hat (Knoten etc.).
    Mir wurde dann L-Thyroxin verschrieben (50). Die Tabletten hatte ich anfangs noch genommen, jedoch schnell abgesetzt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, jedoch glaube ich zu wissen, dass sich mein Wohlgefühl geändert hatte (keine Lust mehr auf Sex, habe auf einmal Milch nicht mehr gut vertragen etc). Seitdem hatte ich ab und zu mal meine Werte kontrollieren lassen (alle paar Jahre) und mir wurde immer wieder eine Unterfunktion diagnostiziert. Keine Einnahme von Tabletten.

    Meine Auffälligkeiten:
    - schlank (aber das ist super)
    - etwas mehr Haarausfall als normal, aber nichts wildes
    - unregelmäßige Periode (Funktionsstörung vom Gyn diagnostiziert)
    - ich verspüre Stimmungsschwankungen. Manchmal bin ich für Wochen total happy und ausgeglichen, dann wiederum kann eine lustlose und leicht depressive Verstimmung kommen

    Nov & Dez 2019 war es mal wieder soweit für eine Blutkontrolle. Dort wurden nun viele Antikörper gefunden, keine Unterfunktion. Hausarzt denkt dass ich Hashimoto haben könnte. Ultraschall wurde beim Radiologen gemacht. Schmetterlingsdiagramm habe ich verweigert, da Ultraschall fast unauffällig war bis auf eine kleine Schwellung.

    Befund Dez 2019:

    - Ultraschall unauffällig, jedoch leicht geschwollen, 7ml Volumen

    - Werte:

    TSH 0,59 mU/I (Normwert: 0,27-4,2)
    fT3 5,41 pmol/l (Normwert: 3,9-6,7)
    fT4 15,55 pmol/I (Normwert: 8,5-18,9)
    Thyreoperoxidase-Antikörper 1300 U/ml (Normwert: <60)
    TSH-Rezeptor-AAk (TRAK) 10,15 IU/I (Normwert: <1,8)


    Ich würde mich über eine Einschätzung sehr freuen :) Wenn ihr mehr wissen wollt, fragt einfach!

    Grüße!

  • So, hier mal meine Kommentare zu Deinem Text.

    Vorher aber noch eine neugierige Frage :zwinkern:

    Wie kommst Du auf Deinen Nickname? Kannst Du so tiefenentspannt sein? Sehr zu beneiden!!

    Ich habe irgendwann um die 20Jahre eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert bekommen. Ich bin damals zum Arzt, weil meine Mutter auch Probleme mit der Schilddrüse hat (Knoten etc.).
    Mir wurde dann L-Thyroxin verschrieben (50). Die Tabletten hatte ich anfangs noch genommen, jedoch schnell abgesetzt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, jedoch glaube ich zu wissen, dass sich mein Wohlgefühl geändert hatte (keine Lust mehr auf Sex, habe auf einmal Milch nicht mehr gut vertragen etc).

    Das kann einige Gründe gehabt haben, dass Du die Tabletten nicht vertragen hast.

    Pille?

    Einnahmeart/Menge des LT

    Lebensstil

    Ernährung

    Das kann heute ganz anders aussehen und es gibt auch Tricks, wie man sich sinnvoll an das Ganze heran begibt.

    Allein an der SD herum schrauben, bringt einem nicht weit.

    Seitdem hatte ich ab und zu mal meine Werte kontrollieren lassen (alle paar Jahre) und mir wurde immer wieder eine Unterfunktion diagnostiziert. Keine Einnahme von Tabletten.

    Hast Du die Werte noch?

    Wenn nicht, organisiere sie, der Doc muss sie 10 Jahre archivieren.

    Daran könnte man einen Verlauf erkennen.


    Gab es auch einen Ultraschall am Beginn? Auch diesen Bericht unbedingt organisieren!!!

    unregelmäßige Periode (Funktionsstörung vom Gyn diagnostiziert)

    Hängt durchaus auch mit der SD zusammen.

    ich verspüre Stimmungsschwankungen. Manchmal bin ich für Wochen total happy und ausgeglichen, dann wiederum kann eine lustlose und leicht depressive Verstimmung kommen

    Deine Werte scheinen stark zu schwanken. Bei dem hohen TPO-AK kein Wunder.

    Deshalb wäre es sinnvoll in guten und schlechten Zeiten Werte zu machen, damit man vergleichen kann.

    Dort wurden nun viele Antikörper gefunden, keine Unterfunktion.

    UF ist relativ. Wer weiß schon seine persönlichen optimalen Werte?

    Die Referenzbereiche sind keine Gesundheitsbereiche! Nur der Rahmen, in dem die meisten Leute in diesem Labor liegen.

    Hausarzt denkt dass ich Hashimoto haben könnte.

    Da gibt es nicht viel zu denken:zwinkern:, das ist so!

    Er soll mal noch die Tg-Ak machen!


    Da Deine TRAK ebenfalls erhöht sind, achte bitte auf Deine Augen, ob sich dort etwas verändert.

    Lies dazu mal was zu endokriner Orbitopathie, muss aber nicht sein, nur als Vorsichtsmaßnahme, dass Du das auf dem Schirm hast.

    Das kommt auch bei Hashimoto vor.

    Ultraschall wurde beim Radiologen gemacht. Schmetterlingsdiagramm habe ich verweigert, da Ultraschall fast unauffällig war bis auf eine kleine Schwellung.

    Befund Dez 2019:

    - Ultraschall unauffällig, jedoch leicht geschwollen, 7ml Volumen

    Unauffällig war der Ultraschall nicht!

    Aber ein Szintigramm muss bei Hashimoto selten sein.


    Die SD ist klein mit 7ml. Und was soll eine "kleine Schwellung" sein?

    Lasse Dir auch diesen Bericht schriftlich aushändigen!!!


    Um Dich selbst schlau zu machen und einige Zusammenhänge zu verstehen, musst Du Dich natürlich etwas belesen.

    Dazu kannst Du schon mal die Themen, die hier stehen, durchgehen.

    Wichtige Informationen und Gesundheitsthemen


    Im Diagnosethread ist alles aufgelistet, was man messen lassen sollte, um einen sinnvollen Therapieplan zu erstellen.

    In dem Thread "Tipps für den Alltag" einiges an praktischen Tipps. Lies dort auch unbedingt die Verlinkungen, die enthalten jede Menge wichtiger Infos.


    E-Zigarette ist ein Punkt, den Du Dir noch mal sehr überlegen solltest.

    Dort sind Stoffe drin, die kein Mensch braucht/gebrauchen kann und die man auch wieder los werden muss. Das klappt nicht immer reibungslos!


    Alles hängt zusammen und eine Autoimmunkrankheit fällt nicht vom Himmel.

    Deshalb solltest Du Dich mit allen dort aufgelisteten Themen beschäftigen und Deine Schlüsse draus ziehen.

    Kostet teilweise Überwindung und Disziplin, aber es lohnt sich, sich wieder auf die menschenkompatiblen Dinge zu besinnen.


    So, das reicht erst mal!

    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort. Sehr lieb von dir :)


    Das kann einige Gründe gehabt haben, dass Du die Tabletten nicht vertragen hast.


    Da gebe ich dir Recht - das ist durchaus möglich. Das ist jetzt im Nachhinein wirklich schwer nachzuvollziehen. Falls mir meine Hausärztin LT wieder verschreibt, werde ich definitiv gewollt sein, den Tabletten wieder eine neue Chance zu geben :)


    Hängt durchaus auch mit der SD zusammen.


    Kann ich mir auch vorstellen.

    Die SD ist klein mit 7ml. Und was soll eine "kleine Schwellung" sein?


    Ich habe den Bericht vom Radiologen hier. Zitat: "Echoarm aufgelockertes Schilddrüsenparenchym bds., beide Lappen wirken leicht geschwollen. Schilddrüsenvolumen ca 7ml. Zahlenmäßig vermehrte, leicht geschwollene LK parathyreoidal bds. bis 0,7 x 0,2 cm rechts und bis 0,9 x 0,2 cm links, typisch relativ entzündlich."

    Der Radiologe meinte zu mir "unauffällig".

    Danke für deine Tips. Ich werde in ein paar Wochen wieder Blut abnehmen lassen und frage unter anderem nach Tg-Ak. Die Blutwerte von meinen vorherigen Ärzten habe ich bereits angefragt. Ich werde mich auch belesen. Melde mich hier bald wieder :) Vielen, vielen Dank <3

  • Eine Frage hätte ich noch:

    Wenn meine Werte so bleiben sollten (hohe Antikörper, der Rest in "Norm") und es mir gut geht, ist es dann schlimm hohe Antikörper zu haben? Gibt es langfristige Folgen, wenn die Antikörper so hoch sind?

    Danke :)

  • Ich habe den Bericht vom Radiologen hier. Zitat: "Echoarm aufgelockertes Schilddrüsenparenchym bds., beide Lappen wirken leicht geschwollen. Schilddrüsenvolumen ca 7ml. Zahlenmäßig vermehrte, leicht geschwollene LK parathyreoidal bds. bis 0,7 x 0,2 cm rechts und bis 0,9 x 0,2 cm links, typisch relativ entzündlich."

    Der Radiologe meinte zu mir "unauffällig".

    Meine Güte, der Radiologe ist eine wahre Konifere auf seinem Gebiet! :Tree:


    1. seht dort "echoarm" und "aufgelockert" = SD Gewebe, was sehr angegriffen ist und nicht mehr gesund

    2. "leicht geschwollen" d.h. da ist was Entzündliches am Arbeiten

    3. 7ml an Volumen = viel zu klein (normal wäre 15 - 18ml homogen und echonormal)

    4. geschwollene Lymphknoten zeigen Entzündung an, passt zu den hohen Antikörpern und dem aufgelockerten Gewebe.


    Also insgesamt eine SD, die Dir nicht mehr viel bringt.

    Deine Werte sind im Moment noch einigermaßen ok.

    Das liegt aus meiner Sicht daran, dass durch die Entzündung Gewebe zerstört wird und deshalb die abgelagerten/zwischengelagerten Hormone ausgeschüttet werden.


    Das nützt Dir im Moment, kann aber in 2 Monaten schon komplett anders aussehen.

    Durch Gewebezerstörung werden dann weniger Hormone hergestellt und Du rutschst langsam in einen Mangel.

    Deshalb alle 4 Wochen Kontrollmessung von TSH, fT3 und fT4, damit man den Absprung, LT zu nehmen, nicht verpasst.

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Oh fuck das klingt ja gar nicht gut :Schockiert:

    Deshalb alle 4 Wochen Kontrollmessung von TSH, fT3 und fT4, damit man den Absprung, LT zu nehmen, nicht verpasst.

    Meine Hausärztin hat den Befund vom Radiologen gelesen und meinte ich solle im Juni zur Blutuntersuchung wiederkommen. Sollte ich mir eine andere Ärztin suchen? Ich denke nämlich auch dass es wichtig ist die Werte nun stetig kontrollieren zu lassen.

    Okay ich werde das Thema wohl etwas ernster nehmen als angenommen. Vielen Dank

  • Befund 2016:

    TSH 7,42 (0,4 - 4,00 mU/l)
    ft3, ft4, AK nicht gemessen
    Ultraschall: SD-Sono: re. Lappen 7ml, li. 5ml, inhomog. Parenchym, a.e. HashimotoThyreoiditis.

  • Blutentnahme 29.01.2020:

    Vitamin D 37 (>75 nmol/L)
    Selen 48 (50-120ug/L)
    TSH 1,81 (0,27-4,2 mlU/l)

    - Vitamin D Mangel wurde festgestellt
    - Selen ist knapp an der unteren Grenze. Keine Ahnung was das genau bedeutet?
    - TSH ist dreimal so hoch wie im Dezember 2019
    - Die Ärztin hat leider kein ft3, ft4 oder AK gemessen (wsl. aufgrund der Kosten...), nervig :/

    Im Dezember 2019 und Anfang Januar ging es mir echt super. Ca. 1 Woche vor der Blutentnahme hatte ich einen Durchhänger (antriebslos, schläfrig) und wieder dolle Muskelschmerzen (Steifheit).

    Gehe in zwei Wochen zum Endokrinologen, der auf Hashimoto spezialisiert ist.

  • Augenstern

    Hat den Titel des Themas von „Einschätzung meiner aktuelle Blutwerte“ zu „Hashimoto auf der Spur“ geändert.
  • Ich war heute beim Endokrinologen. Eine wirkliche sehr nette Ärztin in Leipzig, die ich wärmstens weiterempfehlen kann (Link).


    Wir haben eine erneute Blutentnahme gemacht, die ich in 2 Wochen ausgewertet bekomme. Unter anderem haben wir Eisen und Kalzium angekreuzt.

    Ich werde von morgen an folgende "Therapie beginnen":

    Täglich:
    Selen 200 µg
    Vitamin D 4000 IE
    K2 200 µg
    3x Kapsel Sango Koralle (enthält Magnesium + Kalzium)

    Des Weiteren werde ich viel grünes (ungekochtes) Gemüse in den nächsten Monaten zu mir nehmen. Außerdem versuche ich noch mehr auf Gluten zu verzichten.

    Eine Entgiftung oder eine Darmreinigung werde ich erst in ein paar Monaten versuchen, wenn meine Elemente alle wieder aufgefüllt sind.

    Mir geht es weiterhin gut.

    Mein Ziel für 2020 ist es meine Anti-Körper runterzukriegen und dass meine Schilddrüsen-Werte stabil bleiben.

  • Achtung Selen bitte nicht das Natriumselenit nutzen, sondern Selenhefe!


    Eisen zu messen, macht keinen Sinn, das müsste dann Ferritin + CRP + Transferrinsättigung sein.

    Eisen als Wert zeigt Dir nur den Stand des Momentes an, der bringt Dich nicht weiter.


    Zu Magnesium lies mal hier den Artikel durch:

    https://hcfricke.com/2017/12/1…-threonat-und-ueberhaupt/


    Calcium einwerfen, auch wenn es die angebliche natürliche Verteilung/Verbindung in Sangokoralle ist, sehe ich nicht als weiterführend an.

    Wieso meinte sie das?

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

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