Bitte um Unterstützung bei der Einschätzung meiner Werte

  • Liebe Community,


    mein Name ist Conny, ich bin 35 und komme aus der Nähe von Dessau.


    Seit ca. 3 Jahren leide ich unter einer Angst- und Panikstörung mit depressiven Episoden sowie zwanghaften Gedanken.

    Zwischendurch hatte ich Phasen, in denen es mir sehr gut ging. Seit dem letzten dreiviertel Jahr häufen sich allerdings die Angstzustände und extreme innere Unruhe. Außerdem kämpfe ich mit Müdigkeit, ich wache im Grunde jeden Tag müde auf und bin es fast den ganzen Tag.


    Meine Therapeutin hat mir nun empfohlen, meine Schilddrüse checken zu lassen. Ich habe eine familiäre Vorbelastung, meine Tante leidet unter Hashimoto.

    Von meiner Hausärztin fühle ich mich wenig ernst genommen. Bei ihr habe ich erst Ende Mai einen Termin für die Blutuntersuchung. Ich habe daher privat einen Test bei Cerascreen machen lassen.


    Die Werte findet ihr in meinem Profil.


    Ich wäre euch total dankbar, wenn ihr euch meine Werte einmal anschauen könntet.

    Deutet dort irgendetwas auf ein Thema mit der Schilddrüse hin?

    Ich habe auch schon viel recherchiert. Laut dem Schilddrüsenrechner müsste der niedrige fT4 Wert auf eine latente Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Aber der Abstand zum fT3 Wert verwundert mich sehr.


    Mir geht es gar nicht darum, krampfhaft eine Diagnose zu bekommen bzw. mir ist klar, dass selbst mit Behandlung nicht alles auf einmal prima sein wird.

    Aber wenn ich noch etwas tun kann, damit es mir besser geht, will ich nichts unversucht lassen.


    Ich habe schon etliche Ärzte abtelefoniert und wurde überall abgewiesen bzw. bekomme erst Termine im Juni.

    Daher würde es mir eure Einschätzung helfen, ob ich dranbleiben soll oder ob ich mir grundlos Gedanken mache.


    In diesem Sinne - habt tausend Dank vorab für eure Zeit!! <3

  • So, hier mal meine grobe Meinung zu Deinem Proble:


    Meine Therapeutin hat mir nun empfohlen, meine Schilddrüse checken zu lassen.

    Da hat Deine Therapeutin einen guten Riecher gehabt!

    Und gut, dass du dem nachgegangen bist!

    :Bravo:


    Ich habe daher privat einen Test bei Cerascreen machen lassen.

    Ich kopiere Deine Werte mal hier rein

    TPKO-AK: 18,74 IU/mL

    TAK: 5,5 IU/mL

    TSH: 1,15 mIU/L

    fT3: 4,21 pmol/L (2,1 - 6,4 pmol/L)

    fT4: 11,05 pmol / L (10,25 - 25,6 pmol/L)


    TPO Ak, der typische Marker für Hashimoto, ist etwas mehr als gewöhnlich, aber nicht eindeutig.

    Tg-Ak ist nicht erhöht.


    TSH für den normalen Arzt völlig ok

    fT3 viel zu niedrig!

    fT4 ebenfalls viel zu niedrig.


    Das TSH passt nicht zu den freien Hormonwerten. Da Du ein Antidepressivum nimmst, gehe ich davon aus, dass Deine Neurotransmitter aus dem Gleichgewicht sind, was sich auch auf die Nebenniere schlägt. Folge ist dann oft ein niedriges TSH, um die Hormonausschüttung der Schilddrüse zu minimieren/abzubremsen.


    Ob das so der Fall sein könnte, weiß ich nicht, da wir ja keinen Ultraschall der SD vorliegen haben.

    Da könnte man dann sehen, ob das Organ ok ist oder zu klein.

    Deutet dort irgendetwas auf ein Thema mit der Schilddrüse hin?

    Da ist in der Tat ein Thema!

    s.o.

    Laut dem Schilddrüsenrechner müsste der niedrige fT4 Wert auf eine latente Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Aber der Abstand zum fT3 Wert verwundert mich sehr.

    Diese Rechner vergiss mal:zwinkern:

    Das sind Verallgemeinerungen und niemand tickt gleich!


    Du hast keine latente Unterfunktion, sondern eine ziemlich starke.

    Kein Wunder, dass sich da Probleme einstellen.


    Mir geht es gar nicht darum, krampfhaft eine Diagnose zu bekommen bzw. mir ist klar, dass selbst mit Behandlung nicht alles auf einmal prima sein wird.

    Aber wenn ich noch etwas tun kann, damit es mir besser geht, will ich nichts unversucht lassen.

    Bitte beschäftige Dich mit allen Themen, die ich hier aufgestellt habe, das wären die Arbeiten, die du schon mal machen kannst, während Du auf einen Arzttermin wartest:


    An unsere Neuzugänge und für die alten Hasen zur Erinnerung - Wichtige Informationen und Gesundheitsthemen - Hashimoto-Forum

    Das ist zwar einiges an Arbeit, aber es lohnt sich. das kann dir auch kein Therapeut abnehmen.


    Ist Deine Therapeutin auch Ärztin? Oder frage sie, welchen Therapeuten für die Schilddrüse sie empfehlen kann.


    ob ich dranbleiben soll oder ob ich mir grundlos Gedanken mache.

    Eindeutig ist da was schräg mit der SD, aber was, muss abgeklärt werden.

    Außerdem solltest Du die folgend aufgelisteten Werte alle machen:

    Vorschlag (Diag.)


    Und folgenden Test Dir bestellen und daheim machen, damit Du weißt, wo Du mit Deinen Neurotransmittern stehst:

    medivere:diagnostics | Stress & Erschöpfung Test | Labordiagnostik online

    Dafür braucht es keinen Arzt und auch für die eventuelle Behandlung kannst Du dann selbst sorgen.


    So, das reicht erst mal an Infos. Viel Spaß und Kraft, Dich an die Arbeit zu machen!


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Freut mich, also, dass es Dich erleichtert.


    Denke Dir folgenden Satz:

    Wozu ist das Problem nützlich?


    Das ist nicht zynisch gemeint, sondern lösungsorientiert. Es ist eine Frage aus der systemischen Therapie und bezweckt, dass man positiv an die Dinge heran geht.


    LG und trotz allem frohes Schaffen!

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Liebes Team,


    ich habe nun einen "richtigen" Bluttest bei einer Ärztin bekommen. Laut ihrer Aussage sei alles Tip Top. Es sei keine Funktionsstörung erkennbar, weil mein TSH nicht im oberen Normbereich sei.


    Mir kommen die Werte ehrlicherweise nicht okay vor.


    Wäre es euch möglich, hier auch noch einmal drauf zu schauen?`


    TSH basal: 1,910 mIU/l (0,400 - 4,000)

    FT3: 3,92 pmol/l (3,66-6,72)

    FT4: 11,9 pmol/l (12,4-20,4)

    TPO-MAK: 12,8 IU(ml (<34,0)


    Hier noch einmal die Werte von vor ca. 3 Wochen:


    TPKO-AK: 18,74 IU/mL (normal <15 IU/ml; leicht erhöht 15-25 IU/ml; stark erhöht >25 IU/ml)

    TAK: 5,5 IU/mL (normal < 50 IU/ml, leicht erhöht 50-75 IU/ml; stark erhöht > 75 IU/ml)

    TSH: 1,15 mIU/L (0,3-4,0 mIU/L)

    fT3: 4,21 pmol/L (2,1 - 6,4 pmol/L)

    fT4: 11,05 pmol / L (10,25 - 25,6 pmol/L


    Ich finde es erstaunlich, dass der TSH Wert doch so schwankt.


    Mein Vitamin D Spiegel war außerdem weiterhin super niedrig, obwohl ich seit Januar fast täglich Vitamin D Tabletten (2000) einnehme. Ich habe mir nun Vitamin D Öl geholt und hoffe, der Spiegel steigt.

  • Sorry, ich kann grad nur ab und zu antworten und nur kurz.
    Deshalb kein Roman :zwinkern:


    Die Werte sehe ich als unterirdisch an und das niedrige TSH passt nicht dazu.

    Wahrscheinlich liegt das auch mit an der Nebenniere und den anderen Hormonen.


    Bitte arbeite alles durch, was ich oben verlinkt habe und messe auch alle Werte aus dem Diagnosethread, die noch nicht gemessen wurden.

    Es liegt fast nie nur an der Schilddrüse, man muss da wirklich rundum schauen.


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin wieder ein Stück weiter gekommen und habe den von euch empfohlenen Test zu Stress und Erschöpfung gemacht. Auf den ersten Blick sieht alles normwertig aus. Die Auswertung findet ihr als Anhang.

    Fällt euch in den Ergebnissen sonst noch etwas auf?


    Habt vielen lieben Dank vorab!

  • Hallo Pommesfreundin!
    (Magst Du die auch in echt, oder ist es nur ein Spaßname? :zwinkern:)

    Auf den ersten Blick sieht alles normwertig aus. Die Auswertung findet ihr als Anhang.

    Fällt euch in den Ergebnissen sonst noch etwas auf?

    Gut, dass Du diesen Test gemacht hast!


    Ja, aus der Norm ist kein Wert, aber es zeigt, dass Du eine ausgewachsene Nebennierenschwäche hast und Dein Serotonin im Keller ist!


    Lies dazu mal die Nebennierenartikel im Blog:
    https://hcfricke.com/?s=Nebennieren


    Solange Du SSRI nutzt, wird es sehr schwierig, auf gute Werte zu kommen.

    Wäre Dein Arzt zugänglich für Ausschleichen dieses Medikamentes?


    Für das niedrige Cortisol könntest Du eventuell Hydrocortison nutzen. Das ist das körpereigene Cortisol und bis 0,5% rezeptfrei zu bekommen.


    Näheres dazu und auch zum DHEA steht in den Nebennierenbeiträgen.


    Bist Du mit den anderen Blutwerten weiter gekommen?



    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Danke für deine schnelle Antwort! :)

    Mit den anderen Blutwerten bin ich noch nicht weiter, ich habe in zwei Wochen einen Termin bei meiner Ärztin und wollte das besprechen.


    Noch mal zu den Schilddrüsen-Werten: ich habe selbst auch viel recherchiert und bin auf die sekundäre bzw. zentrale Hypothyreose gestoßen. Auf den ersten Blick passen die Werte dazu. Ich weiß, dass die Fallzahlen sehr gering sind (wobei aber auch in der Literatur festgestellt wird, dass die Dunkelziffer aufgrund der "Nur-der-TSH-zählt"-Diagnostik wohl höher ist).


    Wäre das etwas, was ich bei meiner Ärztin ansprechen sollte?


    Hinsichtlich des Absetzens vom Escitalopram habe ich ehrlicherweise gemischte Gefühle. Ich hatte bisher den Eindruck, dass mir die SSRI schon geholfen bzw. mich psychisch stabilisiert haben. Insofern habe ich natürlich Sorge, dass es durch das Absetzen wieder schwerer werden könnte.

  • Wäre das etwas, was ich bei meiner Ärztin ansprechen sollte?

    Ich glaube nicht, dass das sinnvoll wäre. Was soll sie da machen?
    Was erwartest Du davon?


    Was genau verstehst du oder Deine Quelle unter den Begriffen "sekundäre Hypothyreose"und "zentraler Hypothyreose"?


    Was geben die dort denn als Behandlungsidee an? Ich kenne die Begriffe, aber sie haben sich mir nie wirklich als praxistauglich erschlossen....


    Ich hatte bisher den Eindruck, dass mir die SSRI schon geholfen bzw. mich psychisch stabilisiert haben. Insofern habe ich natürlich Sorge, dass es durch das Absetzen wieder schwerer werden könnte.

    Ja, dafür sind sie ja erfunden worden.

    Hast Du Dich mal mit 5-HTP beschäftigt? Das wäre es wert! Früher hat man damit behandelt, aber da es ein Naturstoff ist und nicht patentierbar, wurden die Wiederaufnahmehemmer entwickelt, die man patentieren kann.

    Leider bringen sie das ganze Neurotransmittersystem durcheinander, was keine gute Idee ist.


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
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    (Sokrates)

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