Hashimoto - Glutenfrei essen - Habt ihr Erfahrungen?

  • Hallo zusammen,


    Im Internet gibt es viele Berichte von Leuten, die sich, nachdem sie mit Hashimotos Krankheit diagnostiziert wurden, glutenfrei ernähren und positive Auswirkungen dadurch bekommen. Obwohl es nicht bewiesen wurde, wenn so viele Leute dadurch gesünder werden, fühle ich mich verpflichtet, es auch zu probieren. Manche Internetseiten sprechen auch darüber ( http://www.zentrum-der-gesundheit.de/gl ... imoto.html ). Was denkt ihr darüber?


    1) Ich habe gerade gemahlene Haselnüsse (Knackies - Haselnusskerne - gemahlen) bei Netto gekauft. Nüsse haben theoretisch kein Gluten. Auf der Packung steht "Kann Spuren von anderen Schalenfrüchten enthalten". Aber wie kann ich sichergehen, dass es kein Gluten gibt? Man sagt, dass es passieren kann, dass sich Gluten ins Produkt schleichen. Ich weiß, dass Schalenfrucht kein Gluten enthalten, aber meine Frage wäre: wenn auf der Verpackung steht, dass es Spuren von anderen Schalenfrüchten enthalten kann, hätten sie auch wahrscheinlich dazu geschrieben, dass es Spuren von Gluten enthalten kann, wenn es der Fall wäre oder? Deswegen dachte ich, dass das Produkt wahrscheinlich glutenfrei wäre.


    2) Ich war heute in einem Bioladen und da findet man auf jedem Produkt das Glutenfreisiegel, was ich toll finde. Aber soll es heißen, dass ich nur noch zum Beispiel gemahlene Haselnusskerne mit einem Glutenfrei-Siegel kaufen kann, wenn ich auf Gluten verzichten muss? Wenn die Haselnusskerne von Netto nicht das glutenfreies Siegel haben, heißt es theoretisch, dass jedes Produkt durch Mischung mit Gluten "kontaminiert" werden kann oder werde ich paranoid? Wenn es so ist, dann sehe ich nicht, wie man noch irgendetwas im normalen Supermarket kaufen kann?! Da bin ich ratlos.


    4) Übrigens, ich habe gelesen, dass sogar das glutenfreies Siegel keine perfekte Garantie ist (!), nämlich, noch eine winzige Quantität an Gluten ist doch erlaubt, obwohl es ein glutenfreies Siegel gibt!


    Viele Grüße und vielen Dank an alle!

  • Hashimoto - Glutenfrei essen - Habt ihr Erfahrungen?


    Beitragvon oliver_blue » 20 Jun 2015 23:32:26
    Hallo zusammen,


    Im Internet kann man überall auf Seiten oder Youtube Berichte von Leuten lesen bzw. gucken, die glutenfrei gegangen sind und dabei das Problem mit Hashimoto erledigt haben.


    Ich wäre SEHR gespannt rauszufinden, ob einige von euch auch glutenfrei gegangen sind und welche Ergebnisse sie bekommen haben. Bislang habe ich noch nie von Gegenbeispielen gehört, nämlich, dass sich jemand mit Hashimotos Krankheit glutenfrei ernäht und keine guten Ergebnisse bekommen hat.


    Ich wünsche euch allen einen guten Abend,
    Viele Grüße,
    Oliver


    PS: Es tut mir leid wegen der Fehler, ich bin kein Deutscher.

  • BE am 28.09.2017 unter 100,0 LT und 10 Thybon
    TSH: 0,02 (0,27 - 4,2)
    FT3: 4,5 (3,1 – 6,8 pmol/L)
    FT4: 16,7 (12,0 – 22,0 pmol/L)

  • Eigentlich reicht es oft auf Weizenprodukte zu verzichten. Bäckereien meide ich schon lange.
    Spuren von Gluten sind in der Regel unbedenklich.
    Deutsche Milch müsste man wegen des Jods auch meiden. Selbst die Milchkühe leiden unter der massiven Jodierung und sind nach 5 Jahren "Milchproduktion" reif für den Schlachter.
    Griechischer Joghurt scheint noch nicht mit deutscher Milch produziert zu werden. Der türkische Joghurt wird in deutschen Landen hergestellt, also höchstwahrwscheinlich genauso Jodbelastet wie sonst fast alles.


    Ich habe nun einen Bäcker gefunden der mit alten (glutenarmen) Weizensorten arbeitet und kein Jod zusetzt. Sowas gibt es gottseidank nun langsam wieder häufiger...weil immer weniger normale Bäckerbrötchen vertragen. Nun kann ich wenigstens an manchen Wochenenden mal wieder so frühstücken wie früher.

  • Auf Weizenprodukte zu verzichten ist sicherlich hilfreich.


    Allerdings muss man unterscheiden...


    Bei Zöliakie muss Gluten konsequent gemieden werden, da dürfen auch keine Spuren von Gluten in Lebensmitteln enthalten sein.
    Steht auf einer Verpackung 'kann Spuren von Gluten enthalten', dann heißt das, in dem Betrieb werden glutenfreie sowie glutenhaltige Lebensmittel hergestellt. Das ist wichtig für Zöliakie-Betroffene, da selbst winzige Spuren für sie gefährlich sind.


    Möchte man Gluten einfach nur vermeiden, kann man ein ansonsten glutenfreies Produkt unbedenklich verzehren.


    Zitat von Tomate

    Spuren von Gluten sind in der Regel unbedenklich.


    Diese Aussage ist also nicht allgemein zutreffend.


    Es ist eine persönliche Entscheidung, ob konsequent glutenfrei oder nur weizenfrei. Allerdings hat der komplette Verzicht schon vielen große Besserung gebracht.

    BE am 28.09.2017 unter 100,0 LT und 10 Thybon
    TSH: 0,02 (0,27 - 4,2)
    FT3: 4,5 (3,1 – 6,8 pmol/L)
    FT4: 16,7 (12,0 – 22,0 pmol/L)

  • Zitat von Rigoletta

    Bei Zöliakie muss Gluten konsequent gemieden werden, da dürfen auch keine Spuren von Gluten in Lebensmitteln enthalten sein.
    Steht auf einer Verpackung 'kann Spuren von Gluten enthalten', dann heißt das, in dem Betrieb werden glutenfreie sowie glutenhaltige Lebensmittel hergestellt. Das ist wichtig für Zöliakie-Betroffene, da selbst winzige Spuren für sie gefährlich sind.


    Hätte ich nicht unter langjährigen Verdauungsbeschwerden gelitten, als ich erstmals vom Thema "Glutenfrei bei Hashimoto" gelesen habe, hätte ich diese Empfehlung für optional gehalten, so sehr habe ich Vollkorn-/Mehrkorn-Brot und -Backwaren geliebt. :AugenRollen: - Ich habe meine Symptome nie mit diesen Lebensmitteln in Verbindung gebracht, sondern eher so Rohkost und die allgemein üblichen Verdächtigen (Kohl....)
    Tatsächlich hat mir mal der ärztlich verordnete 2wöchige Verzicht auf Gluten Linderung meiner Beschwerden verschafft. (Okay, zeitgleich sollte ich unterstützend / Darm-lindernd Zeolith und "Myrrhinil"-Tabletten nehmen. Beim Verzicht waren auch noch Fruktose, Laktose, Histaminreiches usw. dabei.... :ZombieWink: ).


    Ich las von untypischen Formen der Zöliakie-Erkrankung, war psychisch extrem verunsichert (schließlich können Hashi u. Zöliakie als AI-Erkrankungen miteinander vergesellschaftet sein), und ließ mich - nach erneuter glutenhaltiger Ernährung von über 3 Monaten - diesbezüglich testen. (Magen-Dünndarmspiegelung mit Biopsie, Antikörperbestimmung).
    Meine Erleichterung war nach negativen Ergebnissen sehr groß, denn die penible Trennung von unseren Lebensmitteln / Geschirr / Besteck / Marmeladengläsern, Butter, etc. hätte ich meiner Familie mühsam beibringen müssen. :Belehren:


    Mittlerweile geht es mir gut unter, ich nenne es mal gluten-armer Ernährung. (Ich achte auch darauf, überhaupt die Kohlenhydrate gegenüber früher zu reduzieren.)
    Ich esse durchaus Fisch oder Schnitzel, das glutenhaltig paniert oder bemehlt ist,.... Haferflocken im gf Müsli ergänzt, ..... gelegentlich ein Radler :UnschuldigesPfeifen, usw. ... und ignoriere entspannt bei sonst gf Produkten den Hinweis "kann Spuren von Gluten enthalten".
    Was unklar ist, ob bei mir tatsächlich nur eine Unverträglichkeit gegen Weizen / "Hochleistungsweizen" (alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren (=ATI) ) vorliegt. - Aber das zu testen, ist zum einen wohl nicht ganz einfach bzw. schlecht aussagekräftig (???), und zum anderen habe ich dafür aktuell keine Lust und kein Geld übrig.


    Allerdings bin ich HPU- (leicht) positiv. Und laut HPU (Hämopyrrollaktamurie)-Informationen, die auch noch relativ neu für mich sind, neigen die Betroffenen zu Allergien und Unverträglichkeiten aller Art.



    Viele Grüße
    Osita

  • Hallo,


    lebe seit knapp zwei Monaten glutenfrei. Ich merke überhaupt keinen Unterschied.


    Bei einem Provokationstests mit Weizen auch keine Veränderung.


    Weil es für Hashis aber besser sein soll, lebe ich nun glutenarm, d.h. im Allgemeinen kein Gluten, nur bei einer Einladung oder ähnlichem mal eine Ausnahme.


    Hätte aber gern einen Bäcker, der mit Emmer backt.


    LG
    Anaelle

  • Hallo.


    Bei mir ist das Problem sogar unter glutenfreier Diät ausgebrochen. Ernähre mich mittlerweile über 1 Jahr glutenfrei. Merke keinerlei Besserung hinsichtlich meiner Autoimmunkrankheiten.


    LG
    Kirsche

  • Ich denke nicht dass es heilsam auf Hashimoto wirkt, Gluten zu meiden. Aber es lässt den winterschlafenden Magen-Darm-Trakt inklusive Bauchspeicheldrüse weniger Probleme haben wenn man auf Gluten, Mischkost, kohlehydratreiche Kost verzichtet.


    Trennkost lässt auch den Speisebrei auch unter reduzierten Bedingungen zügiger verdauen, da ist die Verweilsdauer im Magen-Darm-Trakt weniger lang, da gärt weniger, da entzündet sich weniger bis gar nichts.


    Je fortgeschrittener die SD-Erkrankung bzw schlechter die hormonelle Substitution umso weniger verträgt der Magen-Darm-Trakt eines Hashimoto-Kranken die moderne Zivilisationskost unserer Kultur. Da müssen wir ihm die Arbeit leichter machen. Sonst können wir irgendwann gar nix mehr essen. Ich habe von einem Fruchtsalat schon grausame Krämpfe bekommen, Apfelsaftschorle tut nicht gut..aber Apfelweinschorle schon. Weizenbier kann schlimm enden.

  • Zitat von Tomate

    Ich denke nicht dass es heilsam auf Hashimoto wirkt, Gluten zu meiden.


    Heilsam sicher nicht, aber offenbar hält der Verzicht das Immunsystem im Zaum. Es scheint wohl eine enge Beziehung zu bestehen zwischen Hashimoto und einer Glutenintoleranz, da die Molekularstruktur von Gluten derjenigen der SD sehr ähnlich ist, und daher eine Verwechslung zustande kommen kann (vor allem beim Leaky-Gut-Syndrom oder genetischer Disposition). Erst nachdem ich weitestgehend auf Gluten verzichtet habe, hat sich die Anzahl der Antikörper stark reduziert. Man kann das sicher nicht verallgemeinern, aber in meinem Fall brachte es nur Vorteile.

Diese Themen könnten dich auch interessieren

    1. Thema
    2. Antworten
    3. Letzte Antwort
    1. Dauerhaftes Untergewicht weil Unverträglichkeiten 187

      • Sonnenblume216
    2. Antworten
      187
      Zugriffe
      32k
      187
    3. Finchen

    1. HPU NEM‘s aber welche 100

      • Spirolino
    2. Antworten
      100
      Zugriffe
      24k
      100
    3. Spirolino

    1. Gesundfuttern 129

      • Mekendra
    2. Antworten
      129
      Zugriffe
      31k
      129
    3. Leni

    1. Modifiziertes Citrus pektin (MCP) Erfahrungen / Wirkung 111

      • Jeannine479
    2. Antworten
      111
      Zugriffe
      71k
      111
    3. Kirsche80

    1. Erfahrungen mit Ashwaghanda, Rhodiola und Cordyceps bei NNS

      • Vedder
    2. Antworten
      0
      Zugriffe
      476