Unerkannte SD-Probleme / Werte im "Graubereich"?

  • Liebe Community,


    Wie ich bisher hier lesen musste, scheinen mein Problem noch viele andere zu haben: uneinsichtige Ärzte die sich nicht für Symptome, sondern nur für Laborwerte interessieren. So auch bei mir.
    Nun möchte ich euch fragen, ob ich vielleicht doch auf der falschen Fährte bin oder die Schilddrüse wirklich schuld an all dem Übel ist. Meine Story ist ziemlich lang, aber ich erzähle sie, damit die offensichtlichen Zusammenhänge deutlich werden, die bisher kein Arzt sehen will.
    Aber erstmal der Reihe nach:


    Seit Beginn der Pubertät (ich bin mittlerweile 28) leide ich an massiven Muskel- und Gelenkschmerzen. Nach jahrelangen Ärzteodysseen dann die Diagnose Fibromyalgie. Nachdem ich dann jahrelang verschiedenste Therapien ausprobierte und ich irgendwann als austherapiert galt, begann ich, mich mit meinem Schicksal abzufinden und mich mit meinem massiven Schmerzmittelkonsum über Wasser zu halten. Mit 20 rutschte ich in eine sehr schlimme Depression mit Suizidgedanken, extremer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafbedarf von 10Std+ und allem Drum und dran. Mein Gewicht war bis zu diesem Zeitpunkt übrigens immer im oberen Normalbereich.
    Die Depressionen wurden im Laufe mehrere Jahre besser (mit Ausnahme der Müdigkeit und völligen Antriebslosigkeit), aber dafür entwickelten sich schleichend Symptome wie Akne, Brustschmerzen, Hirsutismus, brüchige Haare, fehlende Libido, niedriger Blutdruck und fast extrem schnelles Frieren.
    Dafür bekam ich die Pille verschrieben, welche ich jedoch nicht vertrug. Ich blutete am laufenden Band und hatte mind. 2 x die Woche Migräne, womit sonst keine Probleme hatte. Ich setzte sie ab - dann der Schock: 6 Kilo zugenommen. Ab da begannen meine Gewichtsprobleme. Die zuvor beschriebenen Symptome wurden nach dem Absetzen sogar noch schlimmer, wobei zusätzlcih ein endloser Kreislauf aus Intiminfektionen hinzukam. Schmerzen ohne Ende, es dauerte 1,5 Jahre bis ich durch eine Impfung geheilt (aber nicht schmerzfrei) wurde.
    Auch meine Gelenkschmerzen wurden immer schlimmer, ich wurde müder, Libido war auch quasi nicht mehr vorhande..
    Nach erfollosen Arztbesuchen ein neues Problem: Ich musste eine Schwangerschaft abbrechen.
    Dieser hat dann zur bislang größten abrupten Veränderun geführt: 7 Kilo zugenommen (obwohl ich dank Übelkeit kaum noch etwas bei mir behalten konnte und anschließend in den letzten 2 Jahren noch weitere 5 Kilo obendrauf), dauerhafte Schmerzen in der Brust, Akne, Wassereinlagerungen in den Füßen und Händen sodass es richtig wehtut (vorher nie Probleme damit gehabt), Knie- und Rückenschmerzen deutlich verschlimmert (beim Orthopäden kamen Entzündungen zum vorschein, befinde mich gerade in der Rheumadiagnostik) und mein Energielevel ist bei gefühlten -300.
    Ich war im Laufe der Jahre bei 3 Endokrinologen. Dort wurden massiver Vitamin D und Eisenmangel festgestellt....Da meine Werte sonst aber so gerade noch im Normbereich lagen, wurde ich nach Hause geschickt. Super.
    Ich nehme mittlerweile hochdosiert Vitamin D und Eisen, was zumnindest ein wenig die Müdkeit verbessert hat. Aber trotzdem fühle ich mich nach wie vor wie eine alte Frau. Es gibt Tage an denen ich auch nach 10 Stunden Schlaf am hellichten tag im sitzen einschlafen könnte, dazu die Schmerzen die schlimmer werden, je mehr ich mich betätige. Ich bin kaum noch zu Leistung fähig und auf dem besten Wege mein Studium zu versemmeln.


    Nun zu den Hormonergebnissen.


    07.08.17
    TSH: 3.46
    fT4: 0.97
    fT3: 2.67
    (Mit dem Vermerk: "TSH-Graubereich 2.5-4,2)


    30.08.17
    TSH: 3.00
    ft4: 1.21
    ft3 unbestimmt
    Prolaktin: 27.6



    zum Vergleich eine Untersuchung von 2014, vor der Schwangerschaft:


    TSH: 2.07
    fT4: 0,94
    fT3: 2.54
    Prolaktin: 12.0


    auffällig sind mMn:
    das niedrige fT4 genau an der unteren Referenzgrenze,
    das leicht erhöhte TSH (im allseits umstrittenen Graubereich)
    und das deutlich erhöhte Prolaktin welches ja auch mit der Schilddrüse in Zusammenhang steht und vor der Schwangerschaft nicht einmal halb so hoch war, was wiederrum zu meinen zusätzlichen Symptomen passt (Wassereinlagerungen, noch schlimmere Brustschmerzen, usw)
    Trotzdem behauptet der Arzt: "das is alles noch so grade im Normbereich, da gebe ich ihnen nix". Wieder sagt man mir also, dass ich halt damit leben soll.


    Tut mir leid dass ich gleich so einen Roman verfasst habe, aber ich weiß so langsam echt nichtmehr wohin mit mir, weil andere Hormongeschichten bereits abgeklärt und ebenso ergebnislos verliefen.
    Ich hoffe, dass jemand eine Idee hat oder vielleicht eine Arztempfehlung in/um Köln.


    Beste Grüße,
    Mimi

  • Hallo Mimilein,


    würdest du bitte zu deinen Werten noch die jeweiligen Referenzbereiche dazuschreiben? Bitte aber hinter ALLE Werte, da jedes Labor seine eigenen Referenzbereiche hat.


    Dann kann man eher eine Aussage dazu treffen.


    Musste die Schwangerschaft aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden? Das könnte evtl auch noch Hinweise liefern.


    Den TSH finde ich schon auffällig. Für weitere aussagen brauchen wir aber noch die Referenzbereiche der anderen Werte.
    Wurden auch mal Antikörper bestimmt? Wenn ja welche und wie waren dort die Werte?


    LG Tigerle

  • Hallo, danke für die schnelle Antwort!


    Hier die Referenzwerte:


    07.08.17
    TSH: 3.46 (0.27 - 4.20 -/ TSH-Graubereich 2.5-4.20)
    fT4: 0.97 (0.93 - 1.70)
    fT3: 2.67 (2.00 - 4.40)


    30.08.17
    TSH: 3.00 (0.27 - 4.20)
    ft4: 1.21 (0.93 - 1.70)
    ft3 unbestimmt
    Prolaktin: 27.6 (4.79 - 23.3)
    (ich soll demnächst noch ein MRT vom Kopf gemacht bekommen ob ich nicht ein Prolaktinom haben könnte. dass die Erhöhung durch die Schilddrüse verursacht hat, is aber mMn warscheinlicher bei dem Wert)


    von 2014:


    TSH: 2.07 (0.35 - 4.94 / "Norm der amerik. Ges. für Endok.: 0,4 - 3.0")
    fT4: 0,94 (0.90 - 1.48)
    fT3: 2.54 (1.71 - 3.71)
    Prolaktin: 12.0 (2.8 - 23.3)
    habe noch einen weiteren Test von Anfang '14 auf dem auch TSH dabei war. Da war das TSH bei 1.37 (0.4 - 4.0)
    gibt da also schon echt ne deutliche Tendenz nach oben.


    auffällig ist auch, dass bei sämtlichen Blutuntersuchungen der letzten Jahre mein IgE-Wert bei um die 500 liegt (Normwert >87). Das wird immer auf meine zahlreichen Allergien zurückgeführt (habe seit meiner Kindheit sehr viele Allergien und seit ca. 7-8 Jahren auch Asthma dazubekommen) aber die habe ich ja nicht das ganze Jahr über. Entsprechende Nahrungsmitel meide ich ja auch. meine Recherchen ergaben auch einen Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen wie zB. Lupus. Könnte vllt auch ein übersehener Hinweis sein...?


    Antikörper wurden bislang leider nirgends bestimmt, weil immer angeblich alles ok war.


    Und die Schwangerschaft wurde zwar auch aufgrund meiner körperlichen Verfassung abgebrochen, aber es gab außer den bereits genannten Probleme jetzt keine weiteren gesundheitlichen Gründe. Mir ging es während diesen 2 Monaten nur extrem dreckig (der eh schon niedrige Blutdruck war währenddessen unterirdisch, bin mehrmals umgekippt) und danach war halt alles schlimmer als zuvor . Wassereinlagerungen hatte ich davor ja auch nie.


    Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass meine Schmerzen, die Hormone/Schülddrüse und die Allergien zusammenhängen. Was sagst du?

  • Hallo Mimilein.


    Okay, dein TSH ist erhöht, man sollte ehr von einer Obergrenze bis 2,5 ausgehen. Das spiegelt auch dein ft4 wieder, der hart an der unteren Grenze ist. Der ft3 ist auch ziemlich niedrig.
    Kannst du mit deinem Arzt offen sprechen? Dann schlage ihm doch mal vor nochmal einen Test mit TSH, ft3, ft4 und den Antikörpern zu machen. Evtl könntest du damit argumentieren, dass du das Thema ausschließen möchtest. Antikörper würde ich TPOAK und TGAK vorschlagen.
    Zur kompletten Diagnostik gehört auch auf jeden Fall noch eine Sono der SD. Hier aber bitte unbedingt zum Spezialisten gehen. Das ist wohl eine Kunst für sich.


    Wenns dein HA nicht mitmacht, dann bitte wenigstens um eine Überweisung zum NUK. Der kann alles auf einmal machen.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass deine Symptome von der SD kommen könnten.


    LG Tigerle

  • Danke dir, Tigerle.
    Leider habe ich bisher keinen Arzt finden mit dem ich in Ruhe und offen reden kann. Muss immer alles schnell gehen bei den Ärzten. Ich habe aber unerwarteterweise recht schnell einen Termin im Schilddrüsenzentrum der Uniklinik Köln bekommen und eine Überweisung. Hoffentlich sind sie da fähiger als in den verschiedenen Endokrinologien in denen ich bisher war!

  • Hallo Mimilein.


    Lass mich wissen was draus geworden ist wenn du deinen Termin in der Uniklinik hattest.
    Wenn irgend möglich auf Sono und nochmalige Blutentnahme mit Bestimmung von TSH, den freien Werten UND Antikörpern bestehen.
    Dabei aber nicht vergessen, dass es durchaus auch Hashi ohne Antikörper gibt. Das sollte man dann aber auf jeden Fall im Sono sehen. Schlagwörter hierfür wären dann echoarm oder inhomogen.


    Ich hoffe dir kann dort geholfen werden :Kiss:
    Und dass da fähige Fachkräfte arbeiten.


    Bitte unbedingt die Ergebnisse und den Bericht dann aushändigen lassen und evtl hier einstellen. Dann kann man auch nochmal nen Blick drauf werfen.


    LG Tigerle

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