Hallo liebe Leute,
Erstmal bissl Hintergrund zu mir:
Ich bin mittlerweile 29, männlich und stehe quasi im besten Alter. Habe seit einigen Jahren eine feste Freundin, bin glücklich mit ihr und habe ein Uni Studium im Informatik-Bereich absolviert. Den Berufseinstieg habe ich wegen vorheriger Ausbildung Anfang 2013 begonnen - leider noch befristet. Im Juli 2013 wurde bei mir eine Unterfunktion in Verbindung mit einer Schilddrüsenentzündung festgestellt - Diagnose: Hashi. Mir wurde dann von der Hausärztin geraten mit LT zu beginnen - erst 25 (zum Einspielen) bzw. 50.
Hier ein Verlauf der bisherigen Erkrankung mit den ungefähren Zeiten:
Wert bei der 1. Blutabnahme:
TS1: 6.24
T3: 3.39
T4: 1.35
Anti-TPO: 563+
Anschließend habe ich wie oben erwähnt mit 50ern begonnen. Mir gings besser - konnte beruflich auch viel fähiger agieren. Etwa nach 2,5 Monate kam der TSH Wert auf 3.03
Im Januar 2014 habe ich dann eine weitere Blutunterssuchung gemacht:
TSH: 3.84
Anti-TOP: 448+ (ging zurück - nehme parallel noch Selen 200 NE jeden früh mit der Schilddrüsentablette ein)
Aufgrund der Verschlechterung des TSH-Wertes musste ich auf die 75er TH-Tabletten umsteigen. Soweit so gut.
Im Mai (aktueller Monat!) ging es mir wieder schlecht - habe mich erneut eine Woche krank schreiben lassen. Mein Gefühl wurde durch die verschlechterten Blutwerten von aktuell TSH 4.36+ bestätigt.
Meine Dosis beträgt nun seit ein paar Tagen 100 - parallel nehme ich wie schon oben erwähnt das Selen ein, in der Hoffnung, dass die Entzündung weg geht bzw. die Antikörper, welche die Schilddrüse angreifen sich irgendwie reduzieren würden. Ich habe noch sehr wenig Ahnung von dieser Krankheit - habe in der Anfangszeit auch versucht dieses Thema irgendwie unterzuspielen, weil meine Beziehung öfters gefährtet war. Ich habe teilweise Momente, wo ich nicht mehr klar denken kann.
Leider bin ich derzeit sehr depri drauf - schätze, dass es in ein paar Wochen, wenn die Werte durch die Einstellung der Dosierung etwas konstanter werden dürften mein Lebensgefühl etwas besser wird. Der Hintergrund dürfte hier allseits bekannt sein. Wenn man hier die Foreneinträge liest und die ganzen Folgeerkrankungen bzw. Gemütszustände und Leistungseinschränkungen analysiert, überlege ich wirklich, ob ich mir nicht jetzt einfach noch paar schöne Jahre mache, meinen Job kündige und dann von irgend nem Hochhaus springe
Ich habe momentan auch das Problem, dass ich mich nicht so geben kann wie ich wirklich bin - beruflich zieht es derzeit alles runter. Vorstellungsgespräche scheitern. Aufgrund der Befristung ist es auch absehbar, dass ich höchstwahrscheinlich, wenn ich in diesem Unternehmen nicht bleiben kann, eine sehr qualvolle Zeit auf mich wartet.
Was soll ich tun? Der Zustand wird sich wohl immer weiter verschlechtern und ich sehe da keine wirkliche Besserung. Mit dem Problem leben ja viele aber ich weis ehrlich gesagt nicht, ob ich so überhaupt noch einen sinnvollen Beitrag in dieser Gesellschaft darstelle. Es ist ja absehbar, dass jeder normale Mensch, der diese Krankheit nicht hat, mir gegenüber Vorteile in der Leistungsfähigkeit besitzt.
Ein weiterer Gedanke, der mir hier noch gekommen ist, wäre von der westlichen Schulmedizin Abstand zu nehmen und mich auf alternative Heilpraktiken einzulassen. Hatte jemand von euch hier schon Erfolg, den ganzen Mist los zu werden und ein normales Leben ohne Einschränkung zu führen?
Ist es überhaupt möglich mit dieser Krankheit in einen Beruf, der sehr viel gedankliche Leistung erfordert erfolgreich zu sein?
Ach ja noch zur Fitness:
Bin vor ein paar Jahren einen kompletten Marathon gelaufen - war fit wie ein Turnschuh, mache auch noch regelmäßig Kraft- und Ausdauertraining. Aber selbst wenn ich 7 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe, ist der Erfolg nicht der, den ein gesunder Mensch erzielt. Ich hatte zwar schon immer Probleme mit den Gewicht aber das Gefühl, dass es während meines Studiums bedeutend schlimmer geworden ist - möglicherweise ist die ganze Sache durch Stress ausgelöst worden oder ich war/bin doch genetisch vorbelastet.
Dieser ganze Situation lässt mich regelrecht verzweifeln - sehe schon meine Arbeitslosigkeit trotz Abitur, Ausbildung, gutem Studium etc.
Danke an alle die sich meinen langen Beitrag durchgelesen haben und sich die Mühe machen mir irgendwelche sinnvollen Ratschläge zu geben.