Ich und mein Hashi - unser Weg zum Wunschkind trotz Hashi

  • Hashimoto habe ich wahrscheinlich schon seit ca. meinem 10. Lebensjahr, die finale Diagnose kam aber erst 2005, da war ich bereits 25! Lange Zeit habe ich Thyronajod genommen bevor ich dann 2005 auf Novothyral umgestellt wurde. Es war ein langes Auf und Ab, aber letztendlich ging es mir ganz gut. Ich kannte meine Werte und kam gut klar. Richtig wichtig wurde das Thema erst als mein Mann und ich uns ein Kind wünschten und das Thema wieder mehr in den Vordergrund rückte - ich wusste dass es eventuell schwierig werden könnte.


    Mit meinem Tagebuch will ich an dieser Stelle ansetzen, also an dem Punkt als wir versuchten unseren Weg mit ärztlicher Hilfe zu gehen.


    Vorgeschichte


    Ich habe ab Januar 2008 die Verhütung abgesetzt. Als es ein Jahr später noch nicht geklappt hat sind wir direkt in eine Kiwu-Klinik gegangen, da ich ja wusste dass Hashi Probleme machen konnte. Dort kam schnell die Diagnose OAT III, d.h. das Spermiogramm meines Mannes war zu schlecht. Gesundheitsbedingt und umzugsbedingt gab es dann erst einmal zwei Jahre Pause, in denen wir es immer weiter versuchten. im April 2011 ging es dann in der Nähe des neuen Wohnorts in die Kiwu. Zu dem Zeitpunkt hatte ich immer noch massive Gewichtsprobleme und meine SD war nicht gut eingestellt. Wieder konnten wir uns nicht entschließen, ich fühlte mich einfach noch nicht bereit. Im April 2013 fanden wir noch einmal den Weg in die Kiwu und jetzt waren wir bereit


    Vorbereitung


    Langfristig habe ich an meiner Fitness und meinem Gewicht gearbeitet und von April 2011 bis April 2013 gut 23kg verloren.


    Kurzfristig habe ich in Absprache mit meiner Endokrinologin sowie meiner Hausärztin meine SD-Werte ziemlich hoch eingestellt, d.h. mein FT4 lag auf 100%. Ich ging dann von 162,5 LT auf 175 LT. Normalerweise toleriere ich so hohe Werte nicht, angesichts der bevorstehenden Hormongabe haben wir das aber gemacht.


    1. ICSI Sommer 2013


    Im langen Protokoll habe ich mit Decapepthyl downreguliert. Danach begann die Stimulation mit Gonal F und Menogon. Während dieser Zeit wurde meine SD durch die Hausärztin engmaschig kontrolliert. Meine Kiwu hielt das nicht für notwendig und stellt immer noch nur nach tsh ein, der bei ihnen zwischen 1,0 und 1,5 liegen sollte. Da meine Endo aber mit den Werten einverstanden war, wurde das so hingenommen. Meine SD-Werte waren in der Stimulation relativ stabil, ich hatte allerdings auch keine ÜF-Symptome trotz der sehr harten Einstellung des FT4, die ich sonst bei diesen Werten sonst immer habe. Mein Gewicht stagnierte wieder und ich hatte furchtbaren Heißhunger auf Schokolade. Auch hatte ich mit erheblichen Stimmungsschwankungen zu kämpfen.


    Der Transfer gestaltete sich sehr schwierig und hätte fast nicht geklappt, so dass man mir eine Gebärmutterspiegelung empfahl sollte keine Schwangerschaft eintreten.


    Ab kurz nach Transfer hatte ich immer wieder Blutungen, so dass ich den Bluttest irgendwann bei meinem Gyn vorziehen ließ. Der zeigte eine Schwangerschaft an, allerdings war der HCG sehr niedrig. Leider stieg der HCG dann auch nicht ausreichend an und die Blutungen blieben trotz Utrogestgabe und letztendlich hatte ich einen Frühabort. Somit gab es eine so genannte biochemische Schwangerschaft.


    Wie ging es weiter?


    Ca. 2 Wochen nach dem Abgang bekam ich wieder eindeutige Symptome für eine (individuelle) Überdosierung und musste meine Dosis senken. Mein FT4 lag wieder knapp über 100% Ich ging danach von LT 175 wieder auf LT 162,5 zurück.


    Vier Wochen später lagen meine FTs mittig, mein tsh lag aber bei über 4, so dass ich erst einmal auf 167,5 LT ging.


    Des Weiteren gab es einen Krankenkassenwechsel. Anfang November steht jetzt die Gebärmutterspiegelung an und dann hoffe ich ab Anfang Dezember wieder starten zu können. Auch vor dieser ICSI werde ich ca. 1 Woche vor Beginn der Downregulation wieder auf 175LT gehen und engmaschig kontrollieren zu lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous () aus folgendem Grund: Einleitung geschrieben

  • So, die 2. ICSI ist nun gestartet. Am 4.11. wurde bei der Spiegelung ein kleiner Polyp entfernt.


    Am 15.11. bekam ich überraschend etwas zu früh meine Mens und bin noch am gleichen Tag in die Klinik. Überraschenderweise soll diesmal ein kurzes Protokoll gemacht werden, d.h. keine Downregulierung über mehrere Wochen. Ich musste direkt am Freitagabend einmal Elonva 150 (1 Spritze kostet da 470 Euro Eigenanteil :Schockiert: ) spritzen und am 20.11. zum Ultraschall.


    Das Ganze hat mich jetzt quasi überrannt, ich hatte ja mit einem langen Protokoll gerechnet.


    Der Prof. meint bei mir als Low Responder mit einem AMH von 0,8 so mehr Eizellen gewinnen zu können - wir werden sehen.


    Ebenfalls am Freitag habe ich neue SD-Werte machen lassen, die ich morgen kriege, ich fühle mich momentan überdosiert - schlafe schlecht und schwitze nachts stark und habe ständig Hunger. Aufgrund der ICSI werde ich wohl aber nicht reduzieren. Ich habe diesbezüglich auch den Prof gefragt, da meine Werte am 1.11. in der Uniklinik ja über Norm waren (also der FT4), allerdings hatte ich da auch LT vorher genommen. Er meinte das wäre noch okay, besser als zu niedrig und tsh war ja im guten Bereich und nicht supprimiert.


    SD-mäßig fühle ich mich ansonsten gut. Ich bin sportlich sehr aktiv, halte mein Gewicht (Abnahme wäre natürlich schöner) und tanze auf Tausend Hochzeiten gleichzeitig, d.h. ich arbeite Vollzeit, bin danach noch dreimal die Woche als Trainer im Ehrenamt tätig, an den Wochenenden bei Wettkämpfen und jetzt hat man mich seitens des Dachverbands noch gefragt ob ich im Fachausschuss mitarbeiten möchte, quasi als Stimme der kleinen Vereine des Bundeslands, was schon eine ziemliche Ehre ist.


    Was die Wirkungen der Spritze angeht, die ich mir vorgestern gesetzt habe, so weiß ich momentan nicht genau was da vielleicht zuzuschreiben ist. Ich habe leichte Unterleibsschmerzen und fühle mich etwas aufgebläht - können aber auch normale Mensbeschwerden sein. Ich bin sehr auf den Ultraschall am Mittwoch gespannt und natürlich auf die morgigen SD-Werte, diesmal ohne LT vorher. Auch der Langzeitzucker wurde da mit gemacht, allerdings wird der wohl nicht so gut ausfallen wie Ende September, da ich ja wegen der Gebärmutterspiegelung fast eine Woche ohne Metformin war.

  • So, heute nun meine SD-Werte bekommen. Werde ab morgen konstant auf 175 gehen (meine Werte seht ihr in der Datenbank). Dass der FT4 vor zwei Wochen über Norm war lag dann tatsächlich an der Einnahme der Tabletten vorher. Aber da sieht man wie schnell man Symptome falsch interpretieren kann - von wegen Überdosierung!


    Mit meinem FT3 bin ich nicht zufrieden, werde weiterhin versuchen auf Novothyral umzusteigen, aber vielleicht nicht jetzt während der laufenden ICSI.


    Froh war ich, dass mein HBA1c nicht zu stark abgeschmiert ist - musste ja wegen der Spiegelung das Metformin eine gute Woche absetzen. Ende September war ich bei 6,6 jetzt bei 6,8, das ist für mich ganz okay. Dafür alle anderen Werte 1a - auch die Blutfette, alles im super optimalen Bereich, genauso wie Harnsäure, Kreatinin etc. Ich denke mein straffes Sportprogramm macht sich jetzt echt bezahlt.


    Start der Stimulation am 15.11.13 plus 3 Tage


    Ansonsten fühle ich mich gerade wie ein Luftballon, ganz schön aufgebläht, auch etwas Durchfall, ab und an übel. Keine Ahnung ob das von der Stimulation kommt. Schlimm ist der Süßigkeitenhunger - wenn das nicht so schlimm wäre, wäre mein HBA1c wahrscheinlich im Optimalbereich. Echt schrecklich, war schon bei der letzten ICSI ein Problem.


    Heute früh bin ich nochmal nach Hause (habe mein Office im Haus meiner Eltern) um mir eine Trainingshose zu holen, Jeans hat einfach zu sehr gedrückt. Bin wirklich stark auf den Ultraschall am Mittwoch gespannt. Home Office sei dank - da sind die Klamotten nebensächlich. Vormittags und im sitzen ist der Druck auch stärker als zum Abend hin bzw. im Liegen oder Stehen.


    Nach meinen 20 min Fahrrad ist der Druck wieder etwas stärker.


    Trinktechnisch versuche ich mich an meine Trinkmenge heranzuarbeiten, damit ich nach Punktion auch möglichst meine Trinkmenge von dann mindestens 3l schaffe. Fällt mir schwerer als gedacht.

  • Am 20.11. war nun der erste Ultraschall und es hatte sich einiges getan, der Prof war ganz zufrieden. Vor Aufregung habe ich nicht einmal die genaue Anzahl gefragt, auf jeden Fall waren es 5 oder 6 größere EZ.


    Durfte dann noch am gleichen Abend wieder fast 180 Euro in der Apotheke lassen. Cetrozide zur Vermeidung des ES und Pergoveris zur weiteren Stimulation. Leider beides zum Anmischen. Während das Cetrozide noch gut händelbar war, hat mich das Pergoveris gestern morgen einiges an Nerven gekostet, es gingen sogar ein paar Tropfen daneben. Gestern Abend habe ich mir die Spritze dann bei meiner HÄ geben lassen, die Profis zucken da nicht mal mit der Wimper. Ich musste eh hin wegen einer Rezeptbestellung und so konnte ich das gleich miteinander verbinden.


    Parallel bin ich seit Montag wieder auf 175 LT gegangen, da die Werte ohne LT Einnahme vorher ja weit von einer Überdosierung entfernt waren. Leider kannte der Prof. den Zusammenhang zwischen FT3 und Fertilität auch nicht - ich hätte gerne Novothyral, noch habe ich aber niemanden dazu bekommen es mir zu verschreiben. Ich kämpfe weiter drum.


    Ansonsten geht es mir ganz gut, bin etwas müde, ab und an etwas schwindlig und leider beginnt eine Erkältung, die ich mit Aconitum D6 bekämpfe.


    Heute Abend ist wieder Ultraschall.


    vg
    anodien

  • Zitat von anodien

    Leider kannte der Prof. den Zusammenhang zwischen FT3 und Fertilität auch nicht -


    Du bist dir sicher, Anodien, dass mit fT3, also unabhängig von allem anderen, ein Zusammenhang besteht? Was ich kenne ist der Zusammenhang zwischen SD-Dysfunktion (subklinische oder klinische UF oder ÜF) und Fertilität, (Dysfunktion inklusive subklinische Überfunktion, also supprimiertes TSH bei normgerechten freien Werten):


    Zitat

    Out of 50 primary infertile patients enrolled in the study, 8(16 %) infertile women had increased TSH (>5.45μIU/ml) and 13(26 %) infertile women had decreased TSH levels (<0.28μIU/ml). Depending on the T3 and T4 levels, all the 21(42 %) thyroid dysfunction cases were further subdivided into overt or subclinical thyroid dysfunction, which showed 4 % overt hypothyroidism, 12 % subclinical hypothyroidism, 6 % overt hyperthyroidism while 20 % were of subclinical hyperthyroidism.


    http://www.ijpbs.com/ijpbsadmi…d/ijpbs_50d1892f2e284.pdf


    Wenn du jetzt Novo nehmen willst, nur um einen hohen fT3 zu haben, verlierst du dein TSH, treibst also den Teufel mit Belzeebub aus (siehe Zitat - die subklinischen Feststellungen beruhen alle auf nichtnormalem TSH). Ich sehe auch keinen Teufel, dein fT3 scheint mir nicht irgendwie krankhaft oder extrem zu sein (vorausgesetzt, du lässt zu, dass nicht im oberen Drittel zu sein durchaus normal ist)?

  • Hi Panna,


    nein, habe mich falsch ausgedrückt (ich glaube das Hormonchaos momentan beeinflusst auch mein Denken). Ich habe ihn gefragt ob ein Zusammenhang besteht weil das Thema im anderen Forum immer mal aufkommt. Den kannte er nicht.


    Was Novo angeht - ich habe Novo jahrelang mit etwas LT zusätzlich genommen und mich darunter noch besser gefühlt, vor allem lagen meine freien werten noch besser beieinander als jetzt. deswegen würde ich gerne wieder dahin zurück. Unabhängig vom Kinderwunsch.


    vg
    anodien

  • Gestern war wieder US -sechs Follikel sind zu sehen und es geht weiter mit der Stimulation, Montag ist der nächste Termin.


    Momentan überlege ich noch einmal SD-Werte machen zu lassen. Ich bin wirklich ziemlich müde und geschafft, teils ist mir übel, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. Es ist natürlich schwer einzuschätzen was woher kommt. Von den Hormonen, der SD oder einfach nur von dem absolut grausamen Wetter.


    vg
    anodien

  • Leider war der Ultraschall vorgestern nicht so gut wie erwartet und ich bin ziemlich geknickt. Es war leider nur minimales Wachstum der Follikel zu sehen. So muss ich morgen wieder hin zur Kontrolle und hoffe es tut sich was, nicht dass ich abbrechen muss. Bin gerade sehr frustriert und genervt, ein Wechselbad der Gefühle - ich möchte dass es endlich vorbei ist.


    vg
    anodien

  • Dass es dir so bescheiden geht - nur zu verständlich, mit so viel Zeugs vollgepumpt, anodien. SD-Werte, ob das jetzt einen Sinn hat? Mangel wirst du wohl eher nicht haben. Eher die Nase voll? aber da musst du jetzt aus ganz vielen Gründen durch.


    Hoffen wir, dass deine Follikel über Nacht einen Wachstumsschub bekommen.

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