Hallo Leute,
ich habe mich hier angemeldet um mich mit euch austauschen zu können und vielleicht auch Menschen mit gleichen oder ähnlichen Problemen kennen zu lernen. Vielleicht hat auch irgendwer einen Tipp für mich - ich nehme alles gern an!
Zuerst zu mir:
Ich bin 31 Jahre alt, habe 2 Kinder, einen Mann und ein paar Haustiere um die ich mich alle kümmern muss
Da mein Mann gut verdient, gehe ich seit einigen Jahren 3 mal die Woche für 5 Stunden arbeiten und bin in der Onlinemarketing/Webdesign Sparte tätig, mache aber auch Bürotätigkeiten.
Die Firma in der ich arbeite ist sehr familiär und ich fühle mich sehr wohl dort.
Wir wohnen in einer Eigentumswohnung und haben keine finanziellen Sorgen - eigentlich ist alles super.
Ja, eigentlich ist alles super oder sollte super sein.
Bis vor wenigen Monaten war es das auch.
Eines Tages war ich nach der Arbeit kurz zu Besuch bei meiner Mutter die schon beim ersten Sichtkontakt erschrocken blickte und mich fragte was mit meinem Hals los ist. Ich fühlte natürlich gleich und spürte da auch was wirklich sehr großes. Mein Hals war am Ansatz komplett geschwollen und dick...
Einige Tage davor war noch alles in Ordnung, Fotos beweisen das auch.
Aufgefallen war mir Tage zuvor schon ab und zu eine leichte Konzentrationsschwäche aber das führte ich auf eine etwas stressige Woche zurück.
Noch am gleichen Tag bin ich zum Arzt bzw. zum Hausarzt und bekam eine Überweisung zum Spezialisten da meine Ärztin sofort sah, dass etwas mit meiner Schilddrüse nicht stimmte.
Nach einigen Wochen Wartezeit trotz Akutüberweisung kam ich dann auch dran und der Arzt war sichtlich schockiert. Auf dem Ultraschall sah meine komplette Schilddrüse vollkommen zerklüftet aus. Es sah ein bisschen wie ein Kriegsschauplatz aus, überall schwarze Löcher und fransiges Gewebe.
Er nahm mir noch Blut ab und schickte mich zur Nuklearmedizin.
Nach einigen Tagen Wartezeit bekam ich endlich einen Termin und mir wurde radioaktives Jod gespritzt und anschließen nachgeschaut.
Auf den Bildern leuchtete meine Schildkröte überall rot und gelb und ich bekam das Fazit : Überfunktion.
Eine Diagnose sollte ich erst nach einer weiteren Blutabnahme bekommen.
Nachdem endlich die Testergebnisse da waren wurde mir bei dem Arzt dann mitgeteilt, dass ich Hashimoto habe und mein TSH-Wert auf über 100 ist. Eigentlich waren alle Werte weit außerhalb des Normbereiches.
Mein Arzt wollte aufgrund der Überfunktion erst einmal sehr langsam einsteigen also bekam ich Tabletten mit der 25 Dosierung.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Symptome. Ich hatte keine Schmerzen und war nicht sonderlich müde - nur manchmal etwas unkonzentriert. Selten habe ich mal übermäßig geschwitzt und ebenso selten hatte ich mal plötzliches Herzrasen. Auffällig war das Ausbleiben der Regelblutung was ich mittlerweile seit über 2 Jahren habe. (jetzt aber wieder habe) Damals bekam ich die 3 Monatsspritze und hatte ein halbes Jahr durchgängig meine Regel, sehr stark sogar. Die Frauenärztin meinte es sei normal und auch nach dem Absetzen der Spritze bzw. keiner weiteren Einnahme wäre das Ausbleiben für lange Zeit normal. Andere Beschwerden hatte ich eigentlich nicht, ich war auch sehr selten krank.
Nun ist es aber so, seit ich die Tabletten (Eferox) nehme geht es mir absolut besch...
Ich bin ab 11 Uhr den ganzen Tag müde. Nicht nur einfach müde. Mich überkommt dann plötzlich so eine Ohnmachtsmüdigkeit die wie eine Welle durch den gesamten Körper fährt. In diesen wenigen Sekunden wird mir kurz schwarz vor Augen aber ich falle nicht um oder so.
Zwischendurch kommt dann immer mal wieder so eine Welle. Besonders schlimm ist das bei'm Autofahren weil ich da wirklich kurz einfach gar nichts sehe, total verwirrt bin und mein Gehirn einfach nicht fähig ist sinnvolle Handlungen auszuführen. Ich bin dann kurz danach auch nicht in der Lage z.B. ein Nummernschild zu erkennen.
Manchmal kann ich einfach nichts anfixieren. Wie z.B. das Lesen der Zahlen und Buchstaben auf einem Nummernschild oder Textstücke auf dem PC-Monitor.
Alles ist völlig scharf nur der Punkt den ich anschauen will ist unscharf - als ob ich etwas auf der Linse habe.
Ich habe sehr trockene Beine, die Haut pellt sich ab egal wie viel ich Creme oder Öle drauf mache.
Mir fallen die Haare aus. Manchmal sitze ich im Büro ganz still und mir fallen einfach Haare ins Gesicht oder rieseln auf die Tastatur (hab längere Haare). Überall liegen meine Haare - das nervt mich und ich finde es eklig ... Kahle Stellen o.Ä. habe ich allerdings noch nicht.
Ich habe jeden morgen starke Schultergelenkschmerzen. Ich kann dann meine Arme kaum bewegen - das tut wirklich höllisch weh. Manchmal gibt sich das im Laufe des Tages, manchmal aber auch nicht.
Ich habe Kopfschmerzen. Immer mal wieder für 30-60 Minuten sehr punktuell. Tabletten helfen hier nicht.
Öfter habe ich Herzrasen und muss zittern. Eine "ruhige Hand" habe ich gar nicht mehr.
Mir ist entweder unnormal kalt oder übermäßig warm.
Mir ist ständig übel und schlecht. Ich habe keine Lust zu essen oder aber ich könnte alles in mich rein stopfen.
Ich weiß manchmal die zu sagenden Wörter (z.B: Handtuch, Tasse) nicht oder bin nicht in der Lage einen normalen Satz zu bilden.
Ich vergesse im Laden sogar den Einkaufswagen mit zu nehmen.
Überhaupt vergesse ich einfach alles.
Ich habe Blackouts und weiß manchmal nicht was ich an einem Tag gemacht habe - es ist einfach weg.
Manchmal fühle ich mich wie betrunken oder ich kann nicht normal laufen ohne zu schwanken.
Ich fühle mich krank und habe ständig Lippen-Herpesausbrüche. Herpes habe ich ja schon so lange ich denken kann und meist erscheint es nur in sehr stressigen Zeiten, wenn ich krank werde oder bin oder wenn ich mich sehr vor etwas ekel. Ich hatte es bisher 4-5 mal im Jahr, jetzt ständig.
Ich habe keine Lust auf etwas. Ich habe keine Lust mit meinen Kindern zu reden oder mit meinem Mann. Ich bin sofort tierisch genervt und sogar wütend wenn mich jemand anspricht.
Am liebsten bin ich alleine.
Ich habe keine Lust mich um meine Tiere zu kümmern bzw. etwas über das Grundversorgen hinaus zu tun. Sonst habe ich immer etwas gebaut, gebastelt, besorgt oder mir etwas einfallen lassen.
Jetzt schaffe ich es gerade mal sie so zu versorgen, dass es ihnen nicht schlecht geht.
Ich habe keine Lust mich über das Grundversorgen hinaus um meine Kinder zu kümmern. Kann die Schularbeiten mit meinem Sohn kaum durchführen und bin nur genervt. Ich bin nicht in der Lage mit meinen Kindern zu spielen, ich habe dabei die ganze Zeit schlechte Laune und kann diese auch überhaupt nicht überspielen oder unterdrücken. Es macht mich wütend wenn sie irgendwas zusammen machen oder sich nur unterhalten und dabei normale Geräusche entstehen.
Körperkontakt jeglicher Form finde ich anstrengend, belästigend und sogar teilweise so störend, dass mir fast die Luft weg bleibt. Als ob mich jemand eng fest hält.
Natürlich will ich auch überhaupt gar keinen Körperkontakt in irgendeiner Form mit meinem Mann.
Ich war aber nie so der "Kuschel-Mensch" weswegen das alle hier gewohnt sind. Jetzt ist es aber eine richtige Abneigung, sogar eine Furcht davor.
Insgesamt habe ich das Gefühl paranoid zu sein. So ein wenig überängstlich und überfürsorglich war ich schon immer aber jetzt habe ich jeden Abend Angst, dass jemand hier einbricht oder meine Kinder entführt oder sonst irgendwas.
Auf Hausarbeit habe ich noch weniger Lust. Zu allem muss ich mich zwingen und mich ständig überreden.
Ich habe auch gar keine Kraft oder Energie für irgendwas. Eine Treppe und ich bin völlig am Ende. Ich kann nicht einmal - wie immer - eine Einkaufstüte länger tragen ohne dass ich danach völlig am Ende bin.
Morgens überhaupt auf zu stehen ist schon eine Qual. Jeden Tag überlege ich mir einfach liegen zu bleiben, mir irgendwas einfallen zu lassen die Kinder nicht weg zu bringen und um nicht auf Arbeit gehen zu müssen oder sogar direkt zu kündigen.
Auf Arbeit habe ich in der Hälfte der Zeit (von lächerlichen FÜNF Stunden) schon absolut keine Lust mehr und weiß nicht was ich tun soll oder was ich in der restlichen Zeit überhaupt getan habe. Dabei habe ich eigentlich genug zu tun.
Ich bin so froh wenn die 5 Stunden rum sind, ich komme mir vor als komme ich gerade von einer sehr langen Reise nach Hause.
Es wird jede Woche schlimmer!
Mittlerweile sehen meine Blutwerte ja viel besser aus und ich nehme jetzt schon die doppelte Dosis. Alle 4 Wochen werden die Blutwerte kontrolliert und die Dosis eben angepasst.
Ich habe aber das Gefühl, dass es mit jeder Erhöhung schlimmer wird.
Ich fühle mich überreizt, vor allem aber überfordert, gestresst und einfach unwohl.
Mein Arzt sagt dazu nicht viel. Ich denke er nimmt mich einfach nicht ernst. Er sagte zwar, dass diese Anpassung sehr lange dauern wird aber wie kann es sein, dass ich vorher kaum oder keine Symptome habe und nun alles besch... ist?
Das ist alles jetzt nur wenige Monate her seit Beginn dieser Feststellung. Ich habe das Gefühl in irgendein Loch zu fallen oder depressiv zu sein.
Ich hatte vor vielen Jahren schon mal eine Depression mit Schlafstörungen, wurde psychologisch betreut und alles war wieder paletti.
Ich bin auch ein Mensch der ungern ständig Tabletten nimmt und so gut wie nie zum Arzt rennt. Schon alleine dagegen habe ich eine unheimliche Abneigung. Diese Abhängigkeit von der Pharmaindustrie macht mich wahnsinnig! Ich ernähre mich auch nicht sonderlich blöd. Okay ich esse schon sehr lange kein oder kaum noch Fleisch.
Eigentlich ist das doch auch gar keine "schlimme" Erkrankung, es gibt so viel Schlimmeres. Warum fühle ich mich aber so als ob meine Lebensqualität eigentlich auf 0 gesetzt wurde und ich nichts dagegen tun kann?
Ich verstehe das nicht. Ist das irgendwo noch normal? Geht es jemandem auch so?
LG Penny