Neu hier - Probleme bei Einstellung - Bitte um Hilfe

  • Hallo liebes Hashimoto - Forum,


    Ich kann mich gerne nochmal ausführlich vorstellen, aber gerade hatte ich einen verzweifelten Moment und brauch Hilfe und Rat von Personen, die sich besser damit auskennen als ich. Bitte entschuldigt den langen Beitrag, aber ich versuche mich seit Wochen in Eigenregie zu informieren, aber kein "Fall" passt natürlich genau zu mir. Die Ärzte geben mir eher das Gefühl "ich muss da durch und mich nicht so anstellen". Kurz zu mir:


    weiblich, 27 Jahre alt und Lehrerin
    Diagnose: seronegative Autoimmunthyreoditis
    Werte nach 1 wöchiger Einnahme von L-Thyrox 25 Hexal
    Schilddrüse: 9,5 ml
    TSH basal 2,43 (normal 0,4 - 2,5)
    FT3 3,8 (normal 1,4 - 5,3)
    FT4 1,1 (normal 0,4 - 2,5)
    keine Antikörper
    Ultraschall: echovermindert, gering inhomogen, aufgelockert, keine Knoten
    Empfohlene Dosis: 50 L-Thyrox Hexal


    Ich habe vor 4 Wochen erfahren, dass ich eine latente Schilddrüsenunterfunktion habe (nach einem Schwäche-Kollaps bin ich ins Krankenhaus gekommen und dort wurde ich 3 Tage lang auf Herz und Nieren untersucht. Alles okay bis auf eine latente Schilddrüsenunterfunktion). In Behandlung mit L -Thyroxin bin ich seit 3,5 Wochen.


    Meine Symptome ohne L-Thyroxin waren seit Monaten: Schlappheit, Müdigkeit, häufig Watte im Kopf, oft Angstzustände, dass etwas nicht stimmt mit mir, ich einen Schwächeanfall erleide (was ja dann nach einer 3 stündigen Padeltour später passierte), Hitzeunverträglichkeit, häufiges Weinen..


    Ich nahm also nach Absprache mit der Hausärztin 1 Woche lang L-Thyrox 25 von Hexal und bekam Druckkopfschmerzen, Druck auf den Ohren und die Schlappheit blieb. Ich dachte zuerst ich wäre erkältet, aber nach 5 Tagen war der Druck weg!


    Daraufhin nahm ich, wie natürlich abgesprochen, die ganze 50er Tablette und hielt es 2 Wochen damit aus. Das positive war, dass ich mich kräftiger fühlte, abends länger wach war und keine Angstzustände mehr hatte (nach Wochen konnte ich im Supermarkt ruhig an der Kasse stehen, einen Abend im Restaurant ruhig sitzen). Das Problem war, dass ich mich im Laufe der 3. Einnahmewoche öfters am Tag wie in den Wechseljahren (laut meiner Mutter) fühlte: regelrechte Hitzewallungen, Herzklopfen, unerklärliche Nervosität in ruhigen Situationen.


    Leider fing auch ein Druck auf den Kehlkopf an. Zunächst nur abends, aber vor 5 Tagen (also am Anfang der 4. Einnahmewoche) war es nach zwei SUPER Tagen (Ich war sogar in der Stadt shoppen! Seit Wochen ging das aufgrund der Schlappheit und der Angst nicht!) so schlimm, dass ich den ganzen Tag das Gefühl hatte, ich könnte den Kehlkopf ausspucken! Es hat mich den ganzen Tag so belastet, ich konnte an nichts anderes mehr denken. Dann bin ich zum Arzt gegangen (Hausarzt hab ich gewechselt, da meiner mich nicht ernst genommen hat). Die Ärztin war sehr lieb und hat mir aufmerksam zugehört und nocheinmal einen Ultraschall gemacht (nichts neues festgestellt) und gesagt, dass das wohl für mich zu schnell ging, ich anscheinend zu den sehr sensiblen Patienten gehöre und es mit der Dosiserhöhung langsamer angehen muss. Ich solle nochmal auf 25 runter eine Woche und nächste Woche abwechselnd 25/50/25/50 usw. nehmen bis ich nur 50 nehmen kann.


    Jetzt nun zu meinem Problem: Ich habe sofort gemerkt, dass 25 mir nicht reichen (Hals fühlt sich wunderbar an, aber die Schlappheit ist wieder da, schwere Arme). Ich nehme also seit 3 Tagen 37,5 und wollte nach 2 Wochen auf 50 steigern (Ich trau mich diesen empfohlenen Wechsel gar nicht auszuprobieren :-( !)
    Heute war ich einkaufen und hatte nach 2 Wochen wieder eine Schlappheit/Angstattacke! Ich musste die Sachsen zurücklegen und den Laden verlassen :(


    Jetzt denke ich die ganze Zeit, ich hätte das mit dem Druck aushalten sollen, vielleicht wäre es nach 2 Tagen von selbst weggegangen! Ich denke mir schon, ich habe lieber 20 Minuten am Tag Herzrasen und Hitze, als dieses ständige Schwächegefühl und diese Angstattacken! Ich bin verzweifelt.


    Ich würde die erfahrenen Forumsmitglieder bitten, mir zu sagen, ob ich morgen lieber wieder 50 nehmen soll oder, ob das zu früh ist und das mit den 37,5 für 2 Wochen durchziehen soll, egal, wies mir geht! Die Ärztin hat mir eher den Eindruck vermittelt "das muss man halt ausprobieren". Nächste Woche geht die Schule wieder los und ich muss und will fit sein!


    Vielen Dank im Vorraus!!

  • Hallo Chiem,


    ich bin leider kein erfahrenes Forumsmitglied, auch erst seit wenigen Wochen angemeldet. Wollte Dich aber zumindest HERZLICH WILLKOMMEN heißen.
    Ich selbst habe Hashimoto, meine Werte befinden sich allerdings wohl im Normbereich. Medikamente bekomme ich keine. Habe aber eine Vielzahl von Symptomen.
    Ich kann Dir leider nicht sagen, wie Du die Einnahme am besten gestalten sollst. Hier im Forum gibt es aber einige, die gut darüber Bescheid wissen. Vielleicht meldet sich noch jemand!


    LG
    Connie

  • Hallo chiem,


    es ist immer schwierig, als Außenstehender etwas zu raten, da man ja nicht drinsteckt...


    Merkst du (ca. 1/2-1 1/2 Stunden) nach der Einnahme irgendeine (ggf. vorübergehende) Änderung in deinem Befinden? Wie ist der Tagesverlauf?


    Grundsätzlich denke ich, dass es kein Fehler wäre, die 50µg noch einmal auszuprobieren. Vielleicht bringt es dir auch etwas, wenn du die Dosis auf 2x aufteilst (morgens und mittags oder nachmittags z.B. - die zweite Dosis einfach dann, wenn du möglichst nüchtern bist)? (Vielleicht aber auch nicht - das ist einfach sehr individuell.)


    Die Beschwerden, die du nach den 2 Wochen 50µg hattest, müssen übrigens keine Überdosierungssymptome gewesen sein, sondern möglicherweise das Gegenteil.
    Eine Überdosierung, die bei dieser doch recht geringen Dosis erst nach 2 Wochen auftaucht, halte ich für eher unwahrscheinlich.
    Die Schilddrüse schraubt ihre Eigenpoduktion gerne stärker zurück, wenn sie LT bekommt, so dass man immer wieder in eine Unterfunktion rutschten kann, bis man die richtige Dosis für sich gefunden hat. (Und es ist nicht untypisch, dass so etwas nach 2 Wochen auftritt.)


    Kurzum: dir wird nichts anderes übrig bleiben, als es zu probieren. Ich würde sagen: trau dich, wieder die 50 zu nehmen! (Und beobachte den Hals nicht allzu genau; das Beobachten kann Symptome auch verstärken...)


    Alles Gute und LG,
    wellgunde

  • hallo Chiem, :Wink:


    mit deinem Problem würde ich mich mal an unsere Spezialistin in solchen Sachen wenden. Das ist Augenstern. Sie kann dir bestimmt einige Tipps geben.

  • Vielen Dank für die lieben Antworten!


    Wellgunde, ja, ich kann nach etwa 2 Stunden ungefähr sagen, wie mein Tag wird (wird es ein eher schlapper Tag? Ein nervöser? Ein guter?). Ich habe heute die Dosis auf 42 gesteigert und es geht mir damit schon besser! Ich werde einige Tage 42 nehmen und dann weiter auf 50 steigern, habe ich mir gedacht.


    Vielen Dank für den Tipp mit dem aufteilen! Das wusste ich gar nicht, dass das auch geht. Ich versuche jedoch erstmal bei der morgendlichen Einnahme zu bleiben.


    Eine Frage habe ich dann: Ich bin ganz überrascht, dass meine Symptome nicht eine Überfunktion anzeigen...wie gesagt, ich kenne mich noch nicht gut aus. Am 14.10. habe ich die nächste Blutkontrolle und bis dahin soll ich mich auf die 50er eingependelt haben. Wenn ich aber weiterhin Beschwerden habe, soll ich dann den Arzt nochmal Fragen, ob ich evtl. wieder im Minischritt steigern soll? Alleine zu steigern traue ich mich das noch gar nicht.


    Nochmals vielen Dank! Ohne diesem Forum wüsste ich mir gar nicht zu helfen!!

  • Zitat von chiem

    Ich habe heute die Dosis auf 42 gesteigert und es geht mir damit schon besser! Ich werde einige Tage 42 nehmen und dann weiter auf 50 steigern, habe ich mir gedacht.


    :ThumbsUp:


    Zitat von chiem

    Eine Frage habe ich dann: Ich bin ganz überrascht, dass meine Symptome nicht eine Überfunktion anzeigen...


    Es ist tatsächlich oft gar nicht so leicht, Über- und Unterfunktionssymptome auseinanderzuhalten, die können sich außerordentlich ähneln. Mit der Zeit bekommt man aber für sich persönlich Erfahrung und weiß es dann (meistens) einzuordnen.


    Was mir in der anfänglichen Einstellungszeit sehr geholfen hat (ich war auch absolut unsicher, ob UF oder ÜF, und habe sehr stark auf LT reagiert), war eine symptomabhängige zusätzliche Minidosis:
    Also z.B. 42 µg morgens - und wenn es mir dann später (egal ob Tag oder Nacht) irgendwie komisch ging, habe ich noch eine Minidosis von 6,25µg genommen. Fast immer ging es mir damit dann besser - was für mich der Beweis war, dass ich noch unterdosiert war.


    Zitat von chiem

    Wenn ich aber weiterhin Beschwerden habe, soll ich dann den Arzt nochmal Fragen, ob ich evtl. wieder im Minischritt steigern soll? Alleine zu steigern traue ich mich das noch gar nicht.


    Viele Ärzte gehen relativ robust vor - d.h. auch wenn er meint, langsam steigern sei nicht nötig, bist DU die einzige, die das wirklich beurteilen kann!


    LG von wellgunde, der Extrem-Schnecke beim Dosissteigern. ;)

  • Liebes Forum,


    vielen Dank für Eure Hilfe zunächst. Ich habe eure Tipps so gut es ging, versucht umzusetzten, allerdings reagiere ich so sensibel auf die Dosis, dass ich jetzt wirklich nicht mehr weiß, ob es rauf oder runter gehen soll!


    Der Stand war, nach ganz lieber Hilfe von Augenstern, auf 37,5 zu drosseln und zu bleiben. Habe ich gemacht, allerdings kamen nach einer Woche Angstattacken hinzu (die hatte ich nur vor der Einnahme mit L-Thyrox, also in UF).


    Dann habe ich auf 43,5 gesteigert. Das nun seit 2,5 Wochen. Viele Symptome verschwanden. Damit fing ZITTERN an Beinen und Händen am vormittag an! Dazu natürlich innere Unruhe (Wer zittert und tattert denn gerne?) Zunächst nur schwach/aushaltbar...am letzten Donnerstag richtig stark! Ich wurde nach Hause geschickt und bin zum NUK. Er meinte, ich solle das Medikament WEGLASSEN, wenn ich es nicht vertrage...bei meinen Werten sei das nicht so tragisch... :(


    Mein Hausarzt riet ab. Nun bin ich wieder bei 37,5 und zitter noch stärker! Die neuen Blutwerte kommen am Donnerstag.


    Hatte das jemand von euch auch?? Das ist nichts psychisches! Ich habe das auch in total entspannten Situation wie am WE! Am Nachmittag/Abend geht das weg!!!



    Ich weiß, ich muss Geduld haben, aber langsam reichts mir :(

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