Hashi-Neuling braucht dringend Starthilfe!

  • Hallo liebe Alle :)
    Ich bin neu hier (auch im Club der Hashis :) ) und habe nun ein paar spezifische Fragen! Ich freue mich auf erfahrene Rückmeldungen!
    Ich habe im Februar, aufgrund eines erhöhten TSHs, mit 25mg L-Thyrox begonnen. Nach der Hashi-Diagnose im März wurde auf 50mg erhöht. Nach 5 oder 6 Wochen mit 50mg wurde beim Endokrinologen folgendes Blutbild erstellt (siehe Anhang). Da ich in den letzten 2 Jahren (damals für mich unverständlich, nun weiß ich warum) viel zugenommen habe und eine Gewichtsreduktion das Ziel ist, hat die Endokrinologin eine Erhöhung auf 75mg vorgeschlagen um das TSH noch ein wenig "straffer anzuziehen". Mir wurde aber auch ans Herz gelegt diese Entscheidung von meinem persönlichen Wohlbefinden abhängig zu machen.
    1.) Prinzipiell würde ich dies auch gerne tun, nun habe ich aber das (große) Problem, dass vor drei Wochen (etwas mehr als ein Monat nach Beginn der Einnahme von 50mg L-Thyroxin) starker Haarausfall bei mir eingesetzt hat! Ich leide aktuell sehr stark darunter, da ich prinzipiell schon mit keiner Wallemähne gesegnet bin und große Sorge habe, dass (wenn das so weitergeht) ich in einem Monat keine Haare mehr am Kopf habe und diese Jahre, Jahre, Jahre brauchen um wieder nachzuwachsen :'((((((
    Wie soll ich also vorgehen? Kann der Haarausfall prinzipiell von der Hormonumstellung kommen und reguliert sich von selbst wieder? Soll ich auf 75mg erhöhen weil mein Körper "eigentlich" noch gegen die Unterfunktion kämpft und mehr Thyroxin braucht? Kann es, trotz normaler TSH-Werte, sein, dass das Thyroxin zu hoch dosiert ist und soll ich wieder reduzieren? (Dann nehme ich aber auch, trotz Sport und gesunder Ernährung, wieder zu :( )
    2.) Ich habe auf meinem Kopf graue Haare entdeckt (bin 26 Jahre alt). Hängt das mit Hashi zusammen? Was hat das zu bedeuten?Wirkt das Thyroxin einem solchen Symptom entgegen?
    3.) In einem alten Blutbefund (21.12.2013, damals mit gesunder Schilddrüse) habe ich einen TSH-Wert von 1,007 gefunden. Kann dies als Indikator für meinen Körper verstanden werden oder lässt sich dies nicht miteinander vergleichen?
    4.) Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel? Worauf kann ich achten?


    Puh, ich freue mich auf Rückmeldungen!!! Danke vorab schonmal für jede Hilfe!!

  • Hallo Bianca, herzlich Willkommen! :Wink:


    Zitat von BiancaBianca000


    Ich habe im Februar, aufgrund eines erhöhten TSHs, mit 25mg L-Thyrox begonnen. Nach der Hashi-Diagnose im März wurde auf 50mg erhöht. Nach 5 oder 6 Wochen mit 50mg wurde beim Endokrinologen folgendes Blutbild erstellt (siehe Anhang). Da ich in den letzten 2 Jahren (damals für mich unverständlich, nun weiß ich warum) viel zugenommen habe und eine Gewichtsreduktion das Ziel ist, hat die Endokrinologin eine Erhöhung auf 75mg vorgeschlagen um das TSH noch ein wenig "straffer anzuziehen". Mir wurde aber auch ans Herz gelegt diese Entscheidung von meinem persönlichen Wohlbefinden abhängig zu machen.


    Schön, dass deine Endokrinologin so um dein Wohlbefinden bemüht ist.

    Zitat von BiancaBianca000


    1.) Prinzipiell würde ich dies auch gerne tun, nun habe ich aber das (große) Problem, dass vor drei Wochen (etwas mehr als ein Monat nach Beginn der Einnahme von 50mg L-Thyroxin) starker Haarausfall bei mir eingesetzt hat! Ich leide aktuell sehr stark darunter, da ich prinzipiell schon mit keiner Wallemähne gesegnet bin und große Sorge habe, dass (wenn das so weitergeht) ich in einem Monat keine Haare mehr am Kopf habe und diese Jahre, Jahre, Jahre brauchen um wieder nachzuwachsen :'((((((
    Wie soll ich also vorgehen? Kann der Haarausfall prinzipiell von der Hormonumstellung kommen und reguliert sich von selbst wieder? Soll ich auf 75mg erhöhen weil mein Körper "eigentlich" noch gegen die Unterfunktion kämpft und mehr Thyroxin braucht? Kann es, trotz normaler TSH-Werte, sein, dass das Thyroxin zu hoch dosiert ist und soll ich wieder reduzieren? (Dann nehme ich aber auch, trotz Sport und gesunder Ernährung, wieder zu :( )


    Haarausfall kann sowohl in Unter- als auch in Überfunktion auftreten. Deinen letzten Blutwerten nach zu urteilen sieht es jedoch absolut nicht nach einer Überfunktion aus.
    Auch dein B12 und Ferritin sind nicht gerade üppig. Vor allem aber Eisenmangel ist oftmals die Ursache von Haarausfall.


    Zitat von BiancaBianca000


    4.) Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel? Worauf kann ich achten?


    Hast du mal Selen bestimmen lassen? Oft haben Hashis davon auch zu wenig.

  • Hallo Bianca!


    Willkommen im Club :Wink:


    Wir sind hier ziemlich neugierig ;)
    Um Deine Fragen einigermaßen sinnvoll zu beantworten, bräuchten wir noch ein paar Infos.



    Machst Du hormonelle Verhütung? (naheliegend bei 26jährigen, falls Du eine Frau bist ;) )
    Wie ernährst Du Dich?
    Wie ist der Lebensstil allgemein? (Sport, Stress, Schlaf.....)
    Nimmst Du Medikamente außer LT?
    Um wieviel Uhr war die Blutabnahme?
    Hast Du vorher LT genommen?
    Wurden mal die Steroidhormone getestet?


    Zu Deinen Fragen:


    1. Ja, Haarausfall kann auch von Hormonen abhängen.
    Allerdings auch von anderen Sachen, wie Cara schon erwähnt hat.


    2. Kann von Unterversorgung kommen, aber ist auch manchmal ne Typensache.
    Menschen mit schwarzen oder sehr dunklen Haaren haben oft schon recht früh mal graue dazwischen.


    3. Nein, weil das TSH schwankend ist!
    Man muss sich nach den freien Hormonwerten orientieren, nicht nach dem TSH allein!


    4. Hier nehmen viele NEMs, ohne kommt ein Hashi eigentlich nicht aus.
    Was genau, hängt aber vom Einzelfall und den Ergebnissen der Blutuntersuchungen ab.



    Mir erscheint Dein Cortisol sehr niedrig!
    Stehst Du unter Stress oder nimmst die Pille?


    Hier habe ich einen Diagnoseplan zusammengestellt, auch mit einigen Erklärungen:
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    Das wäre mal so meine Ersteinschätzung ;)


    LGA


    P.S.


    Bitte kannst Du bei Deinen Beiträgen etwas größere Absätze machen.
    Es ist sonst sehr mühsam, den Fließtext zu lesen.
    Vor allem, wenn man augenmäßig nicht so gut drauf ist. ;)
    Danke!

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo ihr :Wink:


    Zu aller Erst einmal vielen, vielen Dank für eure Rückmeldung! Es gibt wirklich Mut mit erfahrenen Menschen zu sprechen, eure Hilfe gibt mir richtig viel Kraft!!


    1.)

    Zitat

    Auch dein B12 und Ferritin sind nicht gerade üppig. Vor allem aber Eisenmangel ist oftmals die Ursache von Haarausfall.


    Ja, ich habe auch gelesen, dass Eisen theoretisch höher liegen sollte als bei mir. Gibt es hier Tipps bzgl NEMs oder kann man das durch Ernährung ausgleichen? Die richtige Eisenzufuhr durch die Nahrung ist ja doch relativ komplex, alleine diese Baustelle fühlt sich gerade wie ein Full-Time-Job an. Wenn nun auch andere Mikronährstoffe hinzu kommen, fühle ich mich fast als wäre ein "normales" Leben, in dem sich nicht jede Handlung rund um "was ich esse" dreht, fast unmöglich :( Wie macht ihr das?


    2.)


    Zu
    a.) Nein, ich verhüte mit Kupferkettchen, also hormonfrei :)


    b.) Mein Lebensstil ist sehr stressig, da ich Vollzeit einem harten Studium nachgehe und zusätzlich Geld verdienen muss. Sport, gesunde Ernährung und "Zeit für mich" kamen in den letzten Jahren defintiv zu kurz. Seit Januar diesen Jahres hat sich das allerdings geändert. Ich mache mehrmals pro Woche Sport und "Weight Watche". Die Werte beziehen sich also, zumindest im Bereich "Ernähung und Sport", auf eine gesündere Lebensweise.


    c.) Nein, ich nehme nur LT.


    d) Die Blutabnahme war irgendwann zwischen 12:30 und 14 Uhr. Leider kann ich es nicht genau zuordnen.


    e.) Ja, ich habe davor meine Dosis genommen.


    f.) Nein, die wurden nicht getesten -> Warum sind die relevant?



    3.)

    Zitat

    Man muss sich nach den freien Hormonwerten orientieren, nicht nach dem TSH allein!


    Habt ihr hier vielleicht einen hilfreichen Link oder eine Erklärung für mich? Ich weiß, dass da ein Zusammenhang besteht, aber ich blick einfach nicht durch. :RotWerd:


    4.)

    Zitat

    Mir erscheint Dein Cortisol sehr niedrig!
    Stehst Du unter Stress oder nimmst die Pille?


    Nein, die Pille nehme ich nicht. Uiuiuiui, ich habe nachgesehen was niedriges Cortisol bedeutet, das wäre ja wieder etwas Neues :( Wie soll ich hier vorgehen? Welche Tests kann ich bzgl. Nebennierenschwäche machen, bzw. an welchen Arzt wende ich mich damit? Die Emdokrinologin?


    5.)
    Zu guter Letzt eine Frage, die mich prinzipiell beschäftigt: Warum muss man für solche Dinge immer selbstständig "Medizin studieren"? :( Welche Indikatoren würdet ihr einer guten Endokrinologin zuschreiben? Ich ärgere mich wahnsinnig, dass ich nicht auf die Wichtigkeit der Mikronährstoffe hingewiesen wurde, dass nicht einmal ausgesprochen wurde, dass mein Eisen etwas zu niedrig ist und, dass mein Haarausfall darin begründet sein könnte. Sollten gewisse Tests (auch die Nebenniere) bei Hashimoto-Patienten nicht ganz normal sein? Wie kann ich nun unterscheiden welche Tests ich machen muss und welche nicht? Das ist auch alles so wahnsinnig teuer, aber ich will natürlich gesund sein :Hilfe: Ich bin für Tipps bzgl. Ärzten aller Art in Berlin und Umgebung jederzeit dankbar!


    Vielen, vielen Dank euch!!!! Ihr gebt mir wahnsinnig viel Mut! :)
    Wie geht es euch mit der Krankheit imm Alltag? Steht einem "normalen Leben" irgendwas im Wege?


    Lieben Gruß von einer verlorenen Wienerin in Berlin :)

  • Hi Wienerin! :Wink:


    Tja Wien und Berlin, ziemliche Welten dazwischen :BigGrins2:


    Einen Arzttipp kann ich Dir da leider nicht geben, weiß nur, dass es verdammt schwierig ist!
    Gucke mal bei
    http://www.top-docs.de
    Wenn Du dich anmeldest, kannst Du auch Negativbewertungen lesen.


    Zu Deinen Fragen:


    1. Eisen:
    Wir haben gute Erfahrungen mit Moferin21 gemacht. Das scheint sehr gut aufgenommen zu werden.
    Andere Möglichkeit mit Arzt: Eiseninfusionen
    machen aber wenig Ärzte.
    B12 wäre am besten zu spritzen. Da gibt Dir Karin bestimmt einen Tipp!


    2. a) gut, dass es keine Hormone sind, schlecht, dass es Metall im Unterleib ist.
    Warum nicht NFP?


    b)guter Ansatz!
    Aber die SD ist noch vom Vorleben beeinflusst ;) , so schnell geht da die Verbesserung nicht.


    c) ok
    d) schlechtes Timing! :P
    Bitte darauf achten, die Werte morgens zu machen, nüchtern, ohne Medikamente, möglichst immer zur gleichen Uhrzeit


    e) Deine SD-Werte sind so nicht wirklich repräsentativ und sollten nochmal gemacht werden.
    f) Sehr relevant, wenn Du hormonelle Verhütung machen würdest.
    So wäre es nicht schlecht, Deinen Progesteronstand zu wissen, sowie DHEA-S.
    Progesteron = Ausgangsstoff für Cortisol
    DHEA = Ausgleich zum Cortisol und dadurch auch ein Marker der Nebenniere, ob alles gut läuft


    3)
    TSH = Thyreoidea stimulierendes Hormon = kommt aus dem Hypophysenvorderlappen
    T3 + T4 = zwei der Hormone, die die SD bildet und ausschüttet, im gesunden Organismus in der Menge, die das TSH anregt


    Im Stress kann es aber sein, dass das TSH weniger Stimulation anregt, damit der Körper nicht zu viele Hormone bekommt.
    Das erkennt man aber nur, wenn auch alle 3 Werte gemeinsam gemessen werden, ob die dann zusammen passen.


    SD-Hormone = Gaspedal des Stoffwechsels ;)


    4) Nee, neu nicht, wird nur selten beachtet.
    Autoimmunkrankheit kann leichter entstehen, wenn Cortisolmangel herrscht.


    Stress frisst Cortisol und Stress ist für den Körper alles, was ihm nicht gerecht wird, auf allen Ebenen!
    Das vergisst man schnell.


    5) Sehr schwer zu beantworten!
    Lapidar vielleicht so:
    Schulmedizin ist eher Reparaturmedizin.
    Zusammenhänge werden oft vergessen, da weiß die eine Hand nicht, was die andere tut. (siehe gefühlte 1000 Fachärzte)


    Endokrinologen sind sehr oft eher auf Diabetes geeicht, weniger auf die SD.
    Warum, kann ich Dir auch nicht genau sagen, scheint aber so zu sein.
    Überhaupt ist die SD im Moment noch ein Stiefkind in der Medizin.
    Das ändert sich leider nur langsam.


    Mikronährstoffe sind aus der Sicht der meisten Ärzte absolut nicht nötig, da über die Nahrung ausreichend verfügbar.
    Sehe ich als großen Mist, führt hier aber zu weit.
    Hier ein Link zu einem interessanten Blog:
    http://edubily.de/blog/
    Sehr interessante biochemische Ansätze, die einfach geschrieben sind.
    Gibt auch ein Forum dazu.


    Ja, gewisse Tests sollten normal sein, kannst Du aber lange drauf warten! :ZombieWink:


    Eine Grunddiagnose habe ich ja zusammengestellt.
    Die hat sich als Basis gut bewährt!
    Hier nochmal der Link dazu:
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511



    Zitat

    Wie geht es euch mit der Krankheit imm Alltag? Steht einem "normalen Leben" irgendwas im Wege?


    Mir geht es gut, ich merke nix mehr im Alltag.
    Aber habe auch gelernt, mir mehr Komfort zu gönnen, Stress möglichst wenig und meine Prioritäten im Leben einzuhalten.
    Also, bei mir selbst zu bleiben.


    Aber Deine 2. Frage gibt mir zu denken.
    Was heißt "normales Leben"?
    Was legen wir da zu Grunde?


    Wir leben, kurz gesagt, heute ein Leben, für das unser Körper nicht gebaut ist.
    Vielleicht ist die Krankheit auch ein guter Hinweis, sich auf einige Gesundheit fördernde Dinge wieder rückzubesinnen?!


    Da könnte ich jetzt viel schreiben, lasse es aber, weil mein Bett ruft :BigGrins2:


    LG
    Auge

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

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