Ela hat die Nase voll

  • Nachdem ich mich vorhin schon mit meiner Kurz-Story vorgestellt habe, will ich das hier noch mal ausführlicher tun und auch gleich ein paar Zahlen mitgeben.


    Wie ihr in meinen Texten sicher schnell erkennen werdet, ist das Gewicht zumindest subjektiv mein größtes Problem. Ich bin 1,85 groß und wiege 145 Kilo. Ich war seit der Pubertät immer dicker, das liegt auch eindeutig an falschem Essverhalten bis hin zum Spaß am Fressen. Vor etwa 10 Jahren hab ich mich das erste Mal wirklich mit Ernährung auseinandergesetzt und hatte anfänglich auch gute Diäterfolge (von 135 runter auf 120 Kilo). Dann tat sich nichts mehr und ich glaube, dass spätestens hier Hashimoto seine Finger im Spiel hatte.


    Weil sich auf der Waage nichts tat, ließ ich mich vom Hausarzt durchchecken (zufälligerweise "Schilddrüsenspezialist"). Mein TSH war "etwas erhöht", durch ein Ultraschall wurde dann aber jegliches Schilddrüsenproblem ausgeschlossen und ich wurde zur Ernährungsberatung geschickt. Innerhalb von zwei Jahren kämpfte ich mich mühsam auf 100 Kilo runter. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn manchmal nahm ich nur 500 Gramm im Monat ab. Das war unglaublich frustrierend, aber ich blieb bei der Stange. Man hat ja irgendwo keine Wahl.


    Im Sommer 2012 fing ich dann plötzlich an wie blöde zuzunehmen. In zwei Monaten hatte ich 15 Kilogramm drauf. Ich ging zu meinem - mittlerweile neuem Hausarzt - und schilderte ihm mein Problem. Ich habe damals auf eine Ess-Störung getippt, weil so Sachen wie Schilddrüse ja eigentlich abgeklappert waren. Mein Hausarzt nahm dann wieder Blutwerte und ich bekam dieselbe Diagnose wie davor: TSH "etwas erhöht" und den Rat, mich mehr zu bewegen und mehr Jod zu mir zu nehmen. Weihnachten 2012 hatte ich dann 30 Kilo mehr auf der Waage. Einen Therapeuten für Ess-Störungen bei Erwachsenen habe ich nicht gefunden, kam nach und nach aber auch zu der Überzeugung, keine Ess-Störung zu haben. (Ok ich habe mittlerweile definitiv ein gestörtes Verhältnis zum Essen, weil ich immer an Kalorien denken muss und mein Gewicht und so. Ich kanns nicht mehr genießen. Aber ich stopf nicht wahllos Zeug in mich rein und bin auch nicht magersüchtig oder so)


    Im Frühjahr 2013 war ich dann bei meiner Frauenärztin, weil ich bereits seit zwei Jahren versuchte schwanger zu werden. Kurz vorher im Februar hatte ich außerdem einen Frühabort in der 4. Woche (hat meine Ärztin zwar nie so ganz klar gesagt, aber die Symptome sprechen da für sich: Krämpfe und Fieber am ersten Tag, danach zwei Wochen starke Regelblutung). Sie untersuchte mich dann noch mal und kam auf einen TSH von 6,nochwas. Sie rief mich sofort an und sagte ich soll sofort zum Internisten das abklären, mit den Werten wär nix mit Kinderkriegen.


    Ich ging dann zu einem neuen Internisten, der sich ebenfalls auf die Schilddrüse spezialisiert hatte. Obwohls nur ein paar Wochen nach dem Termin bei der Frauenärztin war, war mein TSH wieder auf 2,8 gesunken. Zwar wurde ein Ultraschall der Schilddrüse gemacht, aber da der TSH ja in Ordnung war, wurde ich ohne Diagnose nach Hause geschickt.


    Ich hatte mich in der Zwischenzeit etwas näher mit Hashimoto befasst, weil meine Frauenärztin den Namen ins Rennen geschickt hatte. Deshalb war ich glücklicherweise so klug und habe es nicht dabei beruhen lassen, sondern einen Termin in einer Uniklinik gemacht. Dort wurde mir Hashi dann auch schon nur wegen der Beschreibung meiner Symptome diagnostiziert und durch Blutproben und Ultraschall bestätigt.


    Ich habe von meinem Hausarzt dann erstmal 25 mg L-Thyroxin verschrieben bekommen, allerdings nicht ohne Murren und Knurren. Er fand das albern, bei den Werten Medikamente zu geben. Aber er hat sich dem Arztbrief der Uniklinik dann glücklicherweise gebeugt. Etwa ein halbes Jahr hat es gedauert, bis die Uniklinik mich für richtig eingestellt erklärte. Da ich immer noch Unterfunktionssymptome hatte und auch das Gewicht immer noch stieg, habe ich mich allerdings eigenhändig hochdosiert. Zwischenzeitlich bei einem TSH von 0,8 ging es mir richtig gut, dann kam ich in die Überfunktion - und häng seitdem drin.


    Mittlerweile hab ich das LT schon um 25 mg gesenkt, doch mein Bluttest von der letzten Woche hat immer noch eine Überfunktion ergeben. Jetzt muss ich morgen wieder zum Arzt und die Dosis offenbar wieder senken. Glücklicherweise hat mein murriger Hausarzt (er ist sonst echt nett und kompetent, aber von der Schilddrüse hat er keinen Schimmer) jetzt eine sehr freundliche und kompetente Nachfolgerin, die Palliativmedizin als Fachgebiet hat. Als sie bei meiner ersten Routinekontrolle bei mir direkt von den Freien Werten sprach und Halbwertzeiten und Ultraschall hätt ich ihr die Füße küssen können. Endlich mal jemand mit Ahnung! Viel tun konnte die Ärztin aber bisher leider auch nicht. Ich weiß man muss Geduld haben.


    Viele meiner Symptome verschwanden schon bei 25 Miligramm, insbesondere das Frieren. Selbst bei 30 Grad war mir noch saukalt, wenn ein leichtes Lüftchen wehte. Heute gehts mir selbst bei 10 noch prima. Die extreme Müdigkeit ist echt Phasenabhängig. Mal ist nichts, mal kommt nachmittags ein riesiges Tief. Aber im Vergleich zu vor der Diagnose gehts mir grandios.


    Ja bis auf das Gewicht. Als ich den TSH von 0,8 hatte hab ich endlich mal aufgehört, zuzunehmen. Ich konnte allerdings Sport treiben und mich vernünftig ernähren wie ich wollte - es tat sich nichts. Ich mach überwiegend Muskelaufbau, habe aber nicht den Eindruck, Muskeln aufzubauen. Vielleicht hat mein Körper da genauso viel gegen wie gegen den Fettabbau.


    Ich bin unheimlich frustriert. Meine Familie versteht nicht, wieso ich so dick geworden bin und nicht mehr abnehmen kann. Ich hab versucht es ihnen zu erklären, aber es macht bei ihnen einfach nicht "Klick". Dass die Regel "wer weniger isst, als er verbraucht. der MUSS abnehmen" bei mir einfach nicht klappt. Ich hab im Frühjahr diesen Jahres einen Atemgastest gemacht, der einen Grundumsatz von 1.800 Kalorien ergab - und das ist für meine Körpergröße und Gewicht schon wenig. Zu der Zeit des Tests hab ichs wirklich mal geschafft, 3 Kilo abzunehmen, ohne dafür wirklich was zu tun. Mittlerweile hänge ich wieder seit Monaten fest. Hab den Eindruck, dass mein Stoffwechsel wieder voll im Keller ist.


    Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Ich könnt nur noch heulen über das Gewicht, über fruchtlose Bemühungen, über meine Kinderlosigkeit. Aber was hab ich für nen Ausweg? Nichtstun wird mich nur noch mehr reinreiten. Aber ich bin dieses ewige Kämpfen so müde.


    Danke fürs Lesen. Wer sich jetzt noch weiter durch meinen Text quälen will, für den hab ich hier jetzt mal meine Laborwerte:


  • Hallo Ela, und Willkommen im Forum!


    Mit Gewicht haben hier einige Probleme, da befindest du dich in guter Gesellschaft.


    Hast Du schon mal an glutenfreie Ernaehrung gedacht? Bei Hashimoto ist es sicherlich etwas, worueber man nachdenken kann.


    Ansonsten bist du ja bestimmt schon eine Expertin! ;) Soviel hast du dich damit beschaeftigt.


    Erstmal liebe Gruesse,


    Ceili xx

  • Gluten... mh. ja.. halbherzig.


    Ich hab eine Cousine mit Zöliakie, daher weiß ich welche Auswirkungen Gluten haben kann. Ich hab mich auch mal auf ne Allergie testen lassen, das Ergebnis war allerdings... merkwürdig (ein Wert positiv, einer nicht). Letzten Endes meide ich die meisten glutenhaltigen Produkte, da sie schon aus anderen Gründen ungeeignet für mich sind (Kohlenhydrate, zu viel Zucker, usw). So wirklich konsequent bin ich da aber bisher noch nicht gewesen. Es kommt ja doch mal immer was dazwischen, wo dann Gluten drin ist. Und sei es nur, weil man mal nen Keks isst. Hast du damit erfahrung und Einsteigertipps?


    Ich habs ne Weile mal mit Ducan probiert. Fleisch und Gemüse ist voll mein Ding. Da war dann auch nicht viel mit Gluten, weils ja alles frisches Zeug war. Naja. Hab dann ne Gichtattacke in der Hand gekriegt, damit war das Thema dann durch. Eigentlich kam ich mit Ducan super zurecht, aber natürlich nicht mit solchen Ergebnissen.

  • Hallo, hattest du bei der BE im Februar deine Hormone vorher genommen?


    Wenn nicht dann liegt dein FT4 sehr hoch.
    Auch bei einer Überdosierung kann man an Gewicht zulegen.


    Lass doch noch mal eine neue BE machen, nicht nur TSH sondern auch die freien Werte.
    Lg, Angi

  • Hallo Angi


    Nein die Hormone nehm ich vorher natürlich nicht :) Vor meiner letzten BE war die letzte Tabletteneinnahme sogar schon 36 Stunden her, weil ich die größtenteils abends nehme und das 12h vorher das Ergebnis ja auch beeinflusst hätte. Ich hatte zeitweilig ne Konversionsstörung im Verdacht, weil Ft4 und Ft3 so weit auseinander lagen, aber just bei der letzten BE wo die freien Werte mitbestimmt wurden passte es dann halbwegs wieder.


    Mein Hausarzt muss die freien Werte immer nachfordern wenn der TSH auffällig ist. Er darf die von Krankenkassenseite wohl nicht gleichzeitig anfordern - könnt ja unnötige Geldausgeberei sein, auch wenn der TSH bei nem Hashi ja immer irgendwie auffällig ist. Die Werte wurden gestern nachgefordert und ich kann sie mir morgen früh abholen. Bin auch schon gespannt, was die sagen.


    Ich denke auch ich muss wieder Richtung 0,8 kommen. Damit hab ich mich wohl gefühlt und die Waage war wenigstens nicht ganz so fies zu mir. Ich erzähl euch morgen wie die Ergebnisse sind. Jetzt muss ich erstmal wieder wach werden und zur Arbeit. Elende Nachmittagsmüdigkeit grad wieder.


    LG


    Ela

  • *seeeufz*


    War grad noch spontan in der Abendsprechstunde beim Hausarzt - keine Werte da. Auf meiner Akte wurd zwar ein Vermerk gemacht dass die freien Werte nachgefordert werden sollen, aber offenbar hat jede der Sprechstundenhilfen gedacht die andere hätts gemacht und die Akte wurde ohne Nachforderung weggeräumt. Jetzt hat die Sprechstundenhilfe ans Labor gefaxt, Donnerstag kann ich wieder hin. Das hat mit dem Nachfordern grad noch hingehauen, morgen wär die Blutprobe entsorgt worden und ich hätt wieder zwei Monate auf neue Werte warten können.


    Immerhin den TSH konnte ich schon in Erfahrung bringen: 0,25! Also nochmal gesunken seit dem letzten Mal obwohl ich L-Thyroxin schon gesenkt hatte. Hm gut werd dann wohl erstmal wieder um 12,5 weiter runter. Hilft ja nichts, mir gehts auch grad echt nicht so gut.


    Jaaa.. tieeeeef durchatmen.

  • Hallo :Wink:


    Wieso meinst du das dein TSH seit der letzten BE gesunken ist? :Durcheinander:


    Du schreibst:


    BE im April. TSH 0,05


    Dein neuer TSH ist 0,25


    TSH ist also etwas angestiegen.
    Ich würde mit der Reduzierung warten bis du die freien Werte hast.


    LG: Angi

  • Hm jetzt bin ich durcheinander. Kann sein dass ich da bei einem von beidem ne Null hinter dem Komma zu viel oder zu wenig habe. Wenn er wirklich gestiegen ist, kann ich ja erstmal beruhigt sein dass es endlich aufwärts geht. Naja morgen krieg ich die ganzen Werte und lass es mir direkt in Kopie geben, dann sehen wirs :)

  • So, also


    TSH 0,25, also gestiegen. Phew
    T3 3,14 (2,0 - 4,4)
    T4 1,68 (0,9-2,00)


    liegt also beides gut im Mittelfeld. Der TSH liegt noch 0,02 unter der Norm des Labors. Wir reduzieren jetzt noch mal um 12,5 mg damit meine Schwindelgefühle weggehen und sofern ich dann erstmal gut drauf bin machen wir die ächste Blutentnahme im Winter zusammen mit meinem Ultraschall.


    Bisher hab ich immer alle paar Monate testen lassen, aber meine Ärztin meinte die Krankenkasse erlaubt das nur einmal im Jahr (wenn man nicht gerade irre viele Symptome hat) und alle 6 Monate wäre da schon genug an Rebellion, solange es mir gut geht. Hab ich in ein paar Wochen immer noch Schwindelgefühle, dann darf ich natürlich wieder hingehen.


    Ok also reduzieren. Ich nehme bisher 75 mg abends und 50 morgens, wo würdet ihr da reduzieren? Ich nehm morgens weniger weil ich tagsüber mehr mitbekomme von den Auswirkungen (Schwindel eben). Wenn mir nachts schwindelig ist, merk ichs imSchlaf ja nicht ^^ Schlafen tu ich so ganz gut, trotz der hohen LT. Trotzdem würde ich das wohl eher abends reduzieren weil ich da mehr nehme. Oder?


    Das wird wieder Puzzelei. Ich hab für morgens und abends jeweils eine ganze Tablette. Die 50er lässt sich leichter in 12,5 zerlegen, aber ich wills ja abends streichen. Vielleicht eine 3/4 75er? Das wären dann allerdins 17,5 mg weniger. Ah ich habs. Abends eine halbe 75er und eine halbe 50er, morgens dann eine halbe 75er und eine Viertel 50er. Dann kommts ungefähr hin.


    Sorry wenn der Text jetzt vielleicht wirr klang. Mein Laptop ist grad irgendwie langsam und der Text erscheint etwas verzögert, da kann ich meinen eigenen Gedankengängen schlechter folgen.

  • Hallo, deine Werte sehen sehr gut aus, FT4 könnte aber, da du Symptome hast, für dich zu hoch sein.


    Ich würde nicht sofort um 12,5µ reduzieren sondern lieber erst mal um 6,25µ und dann abwarten wie es dir damit geht, eine weitere Reduzierung kannst du dann immer noch vornehmen, nicht das du an deiner Wohlfühldosis vorbeirauschst.


    Bei einer Reduzierung verändert sich ja nicht nur der FT4 sondern auch FT3 und dieser sieht wirklich gut aus. Mach lieber langsam mit der Reduzierung, überstürze nichts.
    LG. Angi

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