Kennt jemand das Buch die Jodkrise?

  • Hallo,


    ich habe nochmals eine Frage zum leidigen Thema Jod.


    Mein 2. 24-std.-Urin-Test ergab wieder einen starken Jodmangel - hatte allerdings ein paar Tage vorher mit der Einnahme von Jodtabletten aufgehört - esse sehr selten Fleisch, aber Eier, Käse, Haferflocken, ab und zu Wurst, Nüsse.


    Nehme kein LT, ein Nuklearmediziner meinte, bei einem starken Östrogendefizit würde das Jod vom Körper nicht aufgenommen bzw. in der Leber nicht richtig "verarbeitet" oder so ähnlich. Deswegen würde in den USA auch LT oftmals zusammen mit Östrogen verordnet, damit das Jod verwertet werden kann.


    Kann mir da jemand bitte etwas dazu sagen?


    Ich müsste doch dann einen Kropf haben bei ständigem starken Jodmangel oder andere Anzeichen? Die freien Werte sind im unteren Normbereich, TSH meist um 0,8 oder darunter. Fühle mich gesundheitlich eigentlich wesentlich besser als noch vor ein paar Jahren, als ich null NEMs zu mir nahm und dennoch dieser eklatante Mangel?


    Danke im voraus und ein schönes Wochenende.


    Liebe Grüße
    Pamela

  • Hallo Pamela!


    Wie Du schon selbst sagtest: Keine erhöhten TSH-Wert und keinen vergrößerte Schilddrüse. Ergo kannst Du physologisch keinen Jodmangel haben, insbesondere deswegen auch nicht, wenn Du schon zuvor Jod genommen hast und dann diese Test gemacht hast mit dem Ergebnis.
    Daher ist mein eigene Erklärung für dieses komische Ergebnis: Der Test ist scheiße!


    Man kann einmalig im Urin keine Jodmangel feststellen. Selbst der 24 h Sammelurin-Test hat hier Schwierigkeiten zu sagen, ob man einen Jodmangel hat oder nicht. Nur ein Sammelurin über Wochen oder gar Monate könnte sagen, ob eventuell ein Jodmangel vorliegt oder nicht. Macht aber keiner!
    Selbst wenn man keinen Jodmangel, glauben viele, auch Ärzte, macht die Jodgabe, weil man es nicht genauer untersuchen will. Deswegen ordnen viele Ärzte oder Heilpraktiker Jodtabletten, weil sie meinen, Jod ist harmlos und macht nichts. Tja, leider nicht für Menschen mit einer chronischen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow.


    Wie kommst Du auf einen Östrogenmangel? Woher kommt der? Wie sieht es mit Progesteron aus? Hast Du noch einen regelmässige Zyklus? Wenn ja, dann kann irgendetwas mit Östrogenmangel nicht stimmen.


    Liebe Grüße


    Michael D'Angelo

  • Hallo,


    danke für Deine ausführliche Antwort.


    Das war der 2. 24-Std.-Urin-Test und das Ergebnis noch schlechter als der erste.


    Habe schon lange Östrogenmangel, bin schon seit Jahren in der Postmenopause, und da ich so gut wie kein Fleisch und keinen Fisch esse, kann ich mir einen Jodmangel schon vorstellen.


    Meine Sd-Werte sind sowieso von der Konstellation her atypisch: TSH 0,66, ft3 und ft4 an der untersten Grenze des Referenzbereichs. Ohne Jod und Selengabe waren sie abwechselnd sogar erniedrigt.


    Leider gibt es hier keinen Arzt - habe schon mind. 20 konsultiert - die Interesse oder das Wissen haben, mir bei der Problematik weiterzuhelfen.


    Weiss wirklich nicht, wie ich weiter verfahren soll, Jod wird ja auch vom Körper benötigt und bei dem eklatanten Mangel, den ich habe, andere Jodtests gibt doch nicht oder?


    Lieben Gruß
    Pamela

  • Hallo Pamela!


    Zitat von Pamela

    Hallo,


    danke für Deine ausführliche Antwort.


    Das war der 2. 24-Std.-Urin-Test und das Ergebnis noch schlechter als der erste.



    => Wie schon oben gesagt, der Jod-Urin-Test hat große Probleme genaue Aussagen zu treffen.
    Und wenn der 2. - nach Jodeinnahme - noch schlechter ist, dann stimmt etwas nicht mit der Jodaufnahme oder der Jodverwertung, wenn es keine chronische Autoimmunerkrankung wie Hashimoto (oder Ordthyreoiditis) sein soll.



    Zitat

    Habe schon lange Östrogenmangel, bin schon seit Jahren in der Postmenopause, und da ich so gut wie kein Fleisch und keinen Fisch esse, kann ich mir einen Jodmangel schon vorstellen.


    => Vielleicht auch ein Eiweißmangel und Esenmangel? Du brauchst ja auch Tyrosin - eine Eiweißsubstanz - damit Du Thyroxin bilden kannst. Thyroxin hat zwei wichtige Komponenten: Jod und Tyrosin! Wenn man nur Jod zu sich nimmt und kein Tyrosin im Körper hat, dann wirkt das Jod garantiert nicht.



    Zitat

    Meine Sd-Werte sind sowieso von der Konstellation her atypisch: TSH 0,66, ft3 und ft4 an der untersten Grenze des Referenzbereichs. Ohne Jod und Selengabe waren sie abwechselnd sogar erniedrigt.


    => Wirklich nicht "normal".


    Ich würde Dir raten, vielleicht es mal mit reinem Thyroxin zu probieren, dann braucht nicht soviel Jod und Tyrosin zu sich nehmen, oder, was ich äußerst selten rate, es mit Thyronajod oder Jodthyrox zu probieren, wo Jod und Thyroxin drin ist.


    Wenn Du dann nach 6 Wochen mit reinem Thyroxin oder Thyronajod/Jodthyrox immer noch niedrige SD-Wert hast, dann spricht es für ein Problem bei der Aufnahme im Darm.
    Auch bitte keine Lugolsche Lösung nehmen, damit würdest Du wohl Deine SD total abschießen bei den Jodmengen, die Du da aufnimmst.


    Zitat

    Leider gibt es hier keinen Arzt - habe schon mind. 20 konsultiert - die Interesse oder das Wissen haben, mir bei der Problematik weiterzuhelfen.


    => Bin selbst kein Arzt, nur Betroffener: Du musst jetzt nur einen Arzt finden, der Dir Thyroxin oder Thyronajod/Jodthyrox verordnet!


    => Wie gesagt, mit Jod alleine klappt das häufig nicht, schon gar nicht, wenn man eine chronische Autoimmunerkrankung der SD hat, nur wissen das viele Ärzte nicht und meinem, Jod wäre für alle SD-Erkrankungen gut.


    Zitat

    Weiss wirklich nicht, wie ich weiter verfahren soll, Jod wird ja auch vom Körper benötigt und bei dem eklatanten Mangel, den ich habe, andere Jodtests gibt doch nicht oder?


    => So stimmt das nicht: Der Körper benötigt Jod hauptsächlich zur Thyroxinproduktion, manche meinen, daß es auch irgendetwas gegen Brustkrebs wirken könnte, allerdings ist das eine sehr unausgegohrene Theorie.


    Der Körper braucht Thyroxin für jede Zelle für deren Stoffwechsel.
    Es gibt keine guten Jodtest, weil Jod, wenn vorhanden, in der SD gespeichert wird. Es "schwimmt" ja nur im Blut herum, wenn man etwas jodhaltiges gegessen hat.
    Und neben dem Urin wird es noch über den Stuhl und Schweiß ausgeschieden. Also kein sehr zuverlässiger Test.


    Wenn, dann nur eine Test über Wochen hinweg, den Urin zu sammeln, was schon sehr schwierig ist. Macht aber keiner, leider.


    Daher eher mal mit reinem Thyroxin (wenn eine SD-Autoimmunkomponente in der Familie ist oder eine nachweisbaren SD-Antikörper im Blut hat) oder dann mit Thyronajod/Jodthyrox.


    Liebe Grüße


    Michael D'Angelo

  • Zitat

    Meine Sd-Werte sind sowieso von der Konstellation her atypisch: TSH 0,66, ft3 und ft4 an der untersten Grenze des Referenzbereichs. Ohne Jod und Selengabe waren sie abwechselnd sogar erniedrigt.



    Bevor da mit Jod experimentiert wird, bitte erst mal die NN abklären!


    Wie sieht Morgencortisol aus?
    Wie DHEA-S?
    Außerdem nach dem Progesteron gucken!
    Und überhaupt mal einen Hormonstatus machen?


    Wurde ein Aminogramm gemacht? (Thyrosin, wie Michael schreibt)
    Was ist mit Eisen? (Ferritin + CRP)
    Was macht der Darm?


    Alles Baustellen, die erst mal abgeklärt gehören.


    Ich bin kein grundsätzlicher Gegner von Jod, würde aber alles im Vorfeld nachschauen!
    Hier sind die wichtigsten Werte aufgelistet:
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Guten Morgen Michael und Augenstern,


    danke vielmals für Eure Antworten.


    Tja, mit der Verordnung von Thyroxin ist das so eine Sache, wurde mal versucht, merkte so gut wie nichts, ausser leichten Herzproblemen, da mein TSH sehr niedrig ist und ich Osteopenie habe und gravierende Herzkrankheiten in der Familie vorhanden sind (SD-Probleme nicht bekannt familiär, aber vielleicht auch unerkannt), ist man da sehr zurückhaltend.


    Ich werde noch einmal den Internisten konsultieren, der mir damals Thyroxin verordnet hat und mit diesem sprechen, allerdings wird er - da meine fts im Referenzbereich sind wohl nicht so leicht zu überzeugen sein, probieren werde ich es.


    Der 1. Urintest efolgte wie der 2. nach langer Jodeinnahme, der NUK meinte ja auch, es sei wohl genug Jod vorhanden, könne aber ohne Östrogen von der Leber nicht verwertet werden.. Eiweiss-status wird ständig vom Endo untersucht, ist in Ordnung, kein Mangel. Esse sehr viel Magerquark und Käse, kann es aber noch zusätzlich mit Tyrosin versuchen, danke für den Tip.


    L-Carnitin wurde mir von der Gyn gegen Müdigkeit empfohlen, hab ich noch nicht versucht.
    Cortisol wurde zigfach untersucht, im Blut (späterer Vormittag 180) und zuletzt im 24-std-Urin..wert bei 18 im Urin, Referenzbereich 3-43.
    DHEA-S im unteren Referenzbereich.


    Progesteroncreme habe ich mehrfach versucht in geringer Dosierung, vertrage ich leider absolut nicht. Angst, Panik, Depressionen, bin fast durchgedreht. Habe noch nie künstliche Hormone vertragen, daher auch nie die Pille genommen, auch die sogenannten bioidentischen wie Progesteron schaden mir leider eher vom Befinden her, fühle mich damit richtig krank.


    Nehme schon lange Vitamin b 5 hochdosiert, seitdem bin ich fitter, viel Magnesium, Folsäure, Vitamin-b.komplex, Selen etc.. ferritin ist bei 190, obwohl ich fast vegetarisch lebe, nur ab und zu eine Ferro Sanol, crp bei 0,4.


    Euch noch einen schönen Tag und danke für die Infos.


    Liebe Grüße
    Pamela

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