TSH gut, fT3 unterirdisch, ignoranter Arzt

  • Hallo zusammen,


    ich wurde vor ca. 4 Jahren (18J) von meinem Hausarzt mit Hashimoto diagnostiziert. Ich hatte damals noch keine wesentlichen Symptome.


    In meiner ersten Schwangerschaft (2014/2015) hat meine Frauenärztin die Überwachung meiner Werte (wie sich herausstellte nur TSH) übernommen. Natürlich war der Bedarf damals leicht erhöht worden. Ich habe dem Ganzen allerdings nicht besonders viel Beachtung geschenkt.


    2016 begann es mir richtig schlecht zu gehen. Ich war ständig erschöpft, konnte den ganzen Tag schlafen, schwach... ich vermutete erst, dass es die Schilddrüse sein könnte. Nachdem mein TSH aber ok war (TSH 1,99 im Juni 2016) schoben mein Arzt und ich es auf die große Belastung von Studium und Kind.


    Anfang diesen Jahres wurde ich wieder schwanger (bin aktuell in der 16.ssw), womit die Überprüfung der Blutwerte wieder an die Frauenärztin übergeben wurde. Ein paar Hashis in einem Babyforum, die alle bei Endokrinologen oder Nuklearmedizinern in Betreuung sind, warfen in mir die Frage auf, ob ich überhaupt kompetent behandelt werde. Sie rieten mir eine Überweisung zum Endo einzufordern, oder wenigstens ALLE nötigen Werte überwachen zu lassen, nicht nur den TSH.


    Daraufhin sprach ich meine FA (Vertretungsärztin!) an, welche Werte denn bei mir immer getestet werden und siehe da: nur der TSH. Sie willigte aber ein, auch die anderen Werte prüfen zu lassen, sagte aber, wenn da etwas nicht stimme, könne sie das in der FA Praxis nicht behandeln. Ein paar Tage später kam der Anruf, dass meine SD Werte super sind und ich nichts an der LT Dosis ändern solle (nehme momentan LT88).


    Ich muss dazu sagen, dass es mir im Moment ziemlich schlecht geht. Ich bin wieder so unendlich müde und erschöpft, möchte nur sitzen/liegen, habe Kreißlaufprobleme (niedriger Blutdruck), Schwindel... Natürlich können das alles Schwangerschaftssymptome sein. Aber eben auch nicht.


    Ich bin heute also zu meinem Hausarzt und bat ihn um Überweisung zum Endo. Er belächelte mich zwar, meinte der könne auch nichts anderes machen und dass der TSH völlig ausreichen würde, weil er perfekt abspiegelt wie die freien Werte sind, ABER: er stellte mir dennoch die Überweisung aus.


    Nun bin ich heute nochmal zur Frauenarztpraxis um mir die letzten Werte ausdrucken zu lassen, und lese dies:


    TSHB=1,79
    FT3=0,27
    FT4=1,31


    und die Anmerkung der Gyn: optimal eingestellt, TSH im Zielbereich zwischen 1,5 und 2,5


    Soweit ich weiß liegt der Normwert des fT3 doch zwischen 2,0 und 5,7. Demnach müsste mein Wert ja unterirdisch sein. Oder vertue ich mich? Hat das überhaupt etwas zu sagen? Mein Termin beim Endo steht nun natürlich noch aus und könnte auch noch etwas dauern...


    Wie gehe ich denn jetzt mit diesen Werten um? Sowohl FA, als auch HA scheinen ja nicht viel vom fT3 zu halten. :NIchtGanzDicht:


    Ich habe jetzt natürlich Angst um mein Baby und außerdem würde ich es toll finden, wenn es mir allgemein besser gehen würde. Ich habe schließlich auch noch ein Kleinkind, dass ich betreuen muss.


    Entschuldigt den Roman. Ich hoffe, ich habe alle nötigen Informationen drin.


    Danke und LG!

  • Ich hab jetzt mal bei einem Endokrinologen angerufen. Ich habe gesagt, dass ich eine Überweisung habe und meine letzten Werte genannt. Die Sprechstundenhilfe sprach daraufhin mit dem Arzt und kam mit folgender Aussage wieder: "In der Schwangerschaft ist nur der TSH wichtig. Es reicht, wenn der überprüft wird. Dafür brauchen Sie keinen Endokrinologen."


    Ich bin total frustriert und weiß gar nicht mehr was ich glauben soll.

  • Hallo Brightness :Wink:


    Herzlich willkommen im Forum.


    Wie mir scheinen will, wissen Deine Ärzte allesamt nicht so richtig Bescheid, umso wichtiger wäre es/ist es, das Du Dich selber schlaumachst, Dich informierst, entsprechend handelst und ein Stück weit die Verantwortung übernimmst.


    Zunächst, das TSH ist ein Tool, das unter Substitution nur in etwa etwas über die Versorgungslage mit SD-Hormonen signalisiert.
    Doktores, die meinen, alleine damit die Substitution überwachen zu können, haben keinen Überblick.
    Für die Feinjustierung und die Überwachung der Hormonlage während einer Schwangerschaft ist es deswegen unabdingbar, immer fT3 und fT4 zu messen.


    Dazu wäre es auch immer wichtig, die Referenzbereiche und die Maßeinheiten zu kennen.


    Zitat von Brightness

    Nachdem mein TSH aber ok war (TSH 1,99 im Juni 2016) schoben mein Arzt und ich es auf die große Belastung von Studium und Kind.


    Brightness, ein TSH von 1,99 ist nicht okay, Du warst schon damals unterversorgt.
    Unterversogrt wahrscheinlich nicht nur mit SD-Hormonen, sondern wahrscheinlich hast Du auch Eisen-, Vit B- und Vit D-Mangel.


    Könntest Du Du mal versuchen, bei Deinem HA, oder bei der FA das Basispaket abarbeiten zu lassen!?
    Vielleicht hast Du einige Werte auch schon, dann poste das Datenblatt.


    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    Zitat von Brightness


    TSHB=1,79
    FT3=0,27
    FT4=1,31


    und die Anmerkung der Gyn: optimal eingestellt, TSH im Zielbereich zwischen 1,5 und 2,5



    Das ist eine ignorante Aussage, Maßeinheiten und Referenzbereiche wären wirklich wichtig zu wissen, aber selbst ohne, kann man fT3 als unterirdisch bezeichnen. Das hattest Du richtig vermutet.


    Lies Dir hier Augensterns Schwangerschafts-Thread durch, da kriegst Du einiges an Info.


    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=69&t=2807


    Also erstens müßten Deine freien SD-Werte höher (Dosis steigern), dann wärs wichtig einen Vitamin und Mineralstoffstatus zu haben, siehe Diagnose-Thread, damit Du die fehlenden Stoffe schnell zuführen kannst.


    Brightness, bleib dran, kümmere Dich um eine ausreichende Versorgung, zu dem Endo mußt Du nicht, vlt. wäre eine NUK hilfreicher.
    Aber wichtig ist besonders, alle 2 Wochen Werte (alle) zu machen, HA und FA immer alle 4 Wochen, damit das engmaschig überwacht wird und die Dosis den Erfordernissen entsprechend angepaßt, wahrscheinlich erhöht wird.


    Fragen immer fragen, nicht in der Frustration verharren.
    Berichte was weiter geschieht.


    Beste Grüße :Wink:
    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

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