Schon 7 Jahre Hashimoto, aber keine Ahnung....

  • Guten Morgen!


    Ich bin Lekj und 38 Jahre alt.


    Vor etwa 7 Jahren erhielt ich die Diagnose Hashimoto im Rahmen der Behandlung einer schweren Depression. Auf die Diagnose hin erfolgte aufgrund der Depression eine Lithium-Behandlung, welche bis heute andauert. Zwar wurde das Lithium mittlerweile reduziert, aber es hat meine Schilddrüse zusätzlich fast vollständig geschrottet.


    Gut, da hätte man ja auch mitdenken können als Arzt...


    Die Diagnose selbst erhielt ich folgendermaßen: "Ach übrigens, Sie haben auch Hashimoto. Das macht aber nichts. Sie nehmen ein paar Hormone und dann passt das."


    Jahrelang habe ich mir also nichts dabei gedacht, habe mehr oder weniger sorglos das L-Thyrox mal genommen und mal nicht. Zwischendurch habe ich mal ein Jahr gar nichts genommen. In dem Jahr habe ich sogar 30 kg, die ich aufgrund anderer Medis zugenommen hatte, wieder abgenommen. Ende des letzten Jahres kam ich darauf im Gespräch mit einer anderen Ärztin, die dann meinte, dass ich dann ja gar kein Hashimoto haben könne. Daraufhin war ich das erste Mal beim Endokrinologen. TSH an die 100, die t3 und t4-Werte weiß ich gerade nicht. Natürlich war die Diagnose Hashimoto. Teilweise Lithium-induziert.


    Mittlerweile nehme ich 150µg L-Thyrox. Die Endokrinologin hatte abwechselnde t3- und t4-Präparate angeordnet. Meine Hausärztin meinte nur, dass sie da mal sehen will... Ich habe angeblich t3- und t4-Werte im normalen Bereich, aber der TSH liegt immer noch bei 5,0.


    Erst letzte Woche war ich bei meiner Hausärztin zur Kontrolle der Werte. Sie sei ja mit 5,0 schon sehr zufrieden, wolle aber noch ein bisschen weiter hinunter?! Ich habe sie extra darauf angesprochen, dass ich vermute schwanger zu sein, und ob das funktionieren kann. Sie lachte und meinte, dass eine Schilddrüsenunterfunktion ja nun kein Verhütungsmittel sei, da sonst ja alles ganz einfach wäre.


    Drei Tage später hatte ich einen Frühabort.
    Seitdem lese ich und lese ich und ich bin entsetzt. Wie kann man so wenig Aufklärung betreiben? Paar Hormone nehmen und fertig?! Ne klar, alles gar kein Drama... :Fluch:

  • Hallo Lekj!


    Du schreibst:


    Sei uns herzlich willkommen mit Deiner "modischen Macht-Ja-Nichts-Krankheit, die nur ein lebenswichtiges Organ zerstört


    Zitat von Lekj post_id=61857 time=1509001618 user_id=5244


    Guten Morgen!


    Ich bin Lekj und 38 Jahre alt.


    Vor etwa 7 Jahren erhielt ich die Diagnose Hashimoto im Rahmen der Behandlung einer schweren Depression. Auf die Diagnose hin erfolgte aufgrund der Depression eine Lithium-Behandlung, welche bis heute andauert. Zwar wurde das Lithium mittlerweile reduziert, aber es hat meine Schilddrüse zusätzlich fast vollständig geschrottet.


    => Passiert leider, aber das sollten die Ärzte eigentlich wissen, wenn sie Lithium verordnen!


    https://www.aerzteblatt.de/forum/113228


    http://www.ht-mb.de/forum/show…94&viewfull=1#post1713794



    Zitat

    Gut, da hätte man ja auch mitdenken können als Arzt...


    => Ja, haben sie aber nicht.


    Zitat

    Die Diagnose selbst erhielt ich folgendermaßen: "Ach übrigens, Sie haben auch Hashimoto. Das macht aber nichts. Sie nehmen ein paar Hormone und dann passt das."


    => Was soll man darauf sagen? :ZombieWink: :NIchtGanzDicht: :kotz:


    Zitat

    Jahrelang habe ich mir also nichts dabei gedacht, habe mehr oder weniger sorglos das L-Thyrox mal genommen und mal nicht. Zwischendurch habe ich mal ein Jahr gar nichts genommen. In dem Jahr habe ich sogar 30 kg, die ich aufgrund anderer Medis zugenommen hatte, wieder abgenommen. Ende des letzten Jahres kam ich darauf im Gespräch mit einer anderen Ärztin, die dann meinte, dass ich dann ja gar kein Hashimoto haben könne. Daraufhin war ich das erste Mal beim Endokrinologen. TSH an die 100, die t3 und t4-Werte weiß ich gerade nicht. Natürlich war die Diagnose Hashimoto. Teilweise Lithium-induziert.


    => Da müsste man die Ärzte mal richtig ....... :Haue:


    Zitat

    Mittlerweile nehme ich 150µg L-Thyrox. Die Endokrinologin hatte abwechselnde t3- und t4-Präparate angeordnet. Meine Hausärztin meinte nur, dass sie da mal sehen will... Ich habe angeblich t3- und t4-Werte im normalen Bereich, aber der TSH liegt immer noch bei 5,0.


    => Tja, wie fühlst Du Dich? Ein TSH-Wert von 5,0 mU/L und man hat also noch Luft nach oben, wenn es Dir damit besser geht, obwohl dies einige pannierte und bonierte User in einem speziellen Internetforum gar nicht lesen wollen.


    Zitat

    Erst letzte Woche war ich bei meiner Hausärztin zur Kontrolle der Werte. Sie sei ja mit 5,0 schon sehr zufrieden, wolle aber noch ein bisschen weiter hinunter?! Ich habe sie extra darauf angesprochen, dass ich vermute schwanger zu sein, und ob das funktionieren kann. Sie lachte und meinte, dass eine Schilddrüsenunterfunktion ja nun kein Verhütungsmittel sei, da sonst ja alles ganz einfach wäre.


    => Schwanger kann man mit Hashimoto auch werden, dies ist in der Regel nicht das Problem, allerdings dann die ganze Schwangerschaft auszuhalen bzw. durchzuhalten ist das größere Problem!!!


    Wenn Du schwanger bist, unbedingt alle 6 Wochen die freien Werte machen, TSH-Wert ist nicht so wichtig, der spinnt eh in der Schwangerschaft wegen des ß-HCGs.


    Du solltest auch die Dosis an Thyroxin während der Schwangerschaft steigern!!!!!! Ganz wichtig!!!
    Wenn Deine SD nicht funktioniert fehlt für den Phötus garantiert Thyroxin, denn die SD bildet sich erst nach der 12 Schwangerschaftswoche und die Hypophyse sehr viel später!!!


    Das Risiko eines Aborts ist bei Hashimoto erhöht, weil die Ärzte einfach vergessen, die Dosis von schwangeren Hashi-Frauen anzupassen. Viele Frauen brauchen dann sogar fast das Doppelte, wie wenn sie nicht schwanger sind.


    Zitat

    Drei Tage später hatte ich einen Frühabort.


    => Sch.......!!! Unmöglich!!!



    Zitat

    Seitdem lese ich und lese ich und ich bin entsetzt. Wie kann man so wenig Aufklärung betreiben? Paar Hormone nehmen und fertig?! Ne klar, alles gar kein Drama... :Fluch:


    => Kurzform: Die allermeisten Ärzte habe sehr wenig Ahnung von Hashimoto als Syndrom-Erkrankung. Und wenn man dann schwanger wird, wird diese Wissenslücke gefährlich für Mutter und Kind, leider!


    Allerdings gibt es eine Therapie bei solchen Problemen:


    http://www.kup.at/kup/pdf/5208.pdf


    Dies sollte man den Ärzten/Gynäkologen vorlegen.


    Ich kenne eine Bekannte von mir, die hatte 2 Fehlgeburten und Hashimoto. Der habe ich diesen Ausdruck gegeben, aber ihre Ärzte meinten, dass sie das nicht bräuche. Dann wurde sie wieder schwanger und bekommen in der 12 Woche noch eine 3. Fehlgeburt.
    Dann ist sie sauer geworden, hat ihren alten Ärzten den Laufpass gegeben und ist zu einen Invitrofertilisationsarzt in einer größeren Stadt gegangen. Sie wurde jetzt 2 mal schwanger und hat jetzt 2 gesunde Kinder!


    Liebe Grüße


    Michael D'Angelo

  • Hallo Michael,
    hmmm, wie fühle ich mich... Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich kann nicht sagen, was von meinen Depris, meinem Burnout oder dem Hashi herrührt.
    Trotz allem würde ich gerne schwanger werden. Das ist mein eigentliches Vorhaben. Seit über zwei Jahren arbeite ich an der Medikamentenänderung bei den Antidepressiva und versuche das Lithium endlich los zu werden. Und keiner hat mir gesagt, dass ich irgendein Ziel bei der Schilddrüse sozusagen erreichen muss.


    Ich bin gerade bisschen sauer.


    Und ich fühle mich einfach alleine gelassen.

  • Hallo Lekj!


    Du schreibst:


    Zitat von Lekj post_id=61875 time=1509127073 user_id=5244


    Hallo Michael,
    hmmm, wie fühle ich mich... Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich kann nicht sagen, was von meinen Depris, meinem Burnout oder dem Hashi herrührt.


    => Ja, das ist wirklich ein Problem! Aber man sollte zuerst dort ansetzen, was alle Depressionen und Burnout-Symptome erklären kann: Die chronische Autoimmunerkrankung Hashimoto!


    Alle Deine Beschwerden lassen sich mit dieser Erkrankung erklären und man kann sie therapieren, in dem man Thyroxin gibt, wo es verschiedene Präparate gibt. Es gibt unterschiedliche Hersteller von SD-Präparaten, - Mono- und Kombi-Präparate - und die sollte man mal ausprobieren. Es gibt div. synthetische und natürliche/tierische SD-Präparate.


    Viele Hashis vertragen die Monopräparate nicht so gut, weil sie Umwandlungsprobleme von T4 in T3 haben. Deswegen gibt es Kombis mit fT4 und fT3, wobei das fT3 sehr gut auf das kognitive Denkvermögen
    wirkt. Mein Problem war früher mein Namensgedächtnis, seit Jahren mit T3 nicht mehr.


    Leider meinen viele Ärzte, daß Depressionen eine eigene Erkrankung sei und mit anderen Mitteln behandelt werden sollte. Leider sehr häufig nicht medizinisch richtig!!!
    Eine unbehandelte und nicht richtig behandelte Hashimoto mit der Zerstörung der SD verursacht sehr häufig Depressionen, Panikattacken und psychische Probleme.



    Zitat

    Trotz allem würde ich gerne schwanger werden. Das ist mein eigentliches Vorhaben. Seit über zwei Jahren arbeite ich an der Medikamentenänderung bei den Antidepressiva und versuche das Lithium endlich los zu werden.


    => Bei Hashimoto ist die Lithium-Einnahme nicht positiv zu betrachten, leider.


    Zitat

    Und keiner hat mir gesagt, dass ich irgendein Ziel bei der Schilddrüse sozusagen erreichen muss.


    => Tja, daß liegt daran, daß viele Ärzte das nicht wissen, was sie aber nicht zugeben können. Einen TSH-Wert von 5 habe ich niemals erreicht, meiner war max 2,28 mU/L und ich hatte dennoch massive psychische und physische Beschwerden, erst mit dem richtigen Präparat vom Schwein wurde es besser.
    Kaum ein Referenzbereich hat noch 5 mU/L in der Norm drin, außer der "Neue Oberwert" von 10,00 mU/L der mit der Realität vieler SD-Kranker nichts zu tun hat.


    Zitat

    Ich bin gerade bisschen sauer.


    Und ich fühle mich einfach alleine gelassen.


    => Glaube ich Dir aufs Wort! Du musst probieren, ob eine Dosiserhöhrung oder Präapratänderung (eventuell mit T3 (Prothyrid oder Novothyral oder T4-Monopräparat mit Thybon) eine Änderung bei der Psyche bewirkt.


    Du musst es leider selbst ausprobieren, was bei Dir am besten wirkt.
    Und nicht abschrecken lassen, wenn die Ärzte ihre Phobie gegen T3 kund tun! Ausprobieren ist angesagt.
    Und wenn der TSH-Wert supprimiert ist, egal, bei mir ist es es 10 Jahre gewesen, dann war er wieder da und jetzt ist er wieder weg.


    Liebe Grüße


    Michael D'Angelo

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