Meine unfreiwillige Achterbahnfahrt...ohne Ende?

  • Hallo liebe Community,
    Nun möchte ich mich auch mal endlich vorstellen und meine Berg-und Talfahrt mit euch teilen. :Wink:


    Im Januar fing alles mit einer scheinbar harmlosen Erkältung an, die 3 monate anhielt und meinem Arzt Rätsel aufgab. Dazu gesellte sich dann eine plötzlich eintretende Magen-darm-grippe.Scheinbar...
    Die Darmprobleme hielten an. ..nichts half. Etliche gastroenterolgische Untersuchungen brachten kein Befund. Ende März dann der Tiefpunkt: Herzrasen, Schwitzen, Panikattacken...nichts ging mehr...ich war ein nervliches Wrack.
    Blutbild zeigte b12 vit D und Selen sowie Zink und Eisen dramatisch niedrig...doch laut Doc halb so wild.
    Mein Hausarzt diagnostizierte Reizdarm und psychosomatische Anpassungsstörung und überwies mich an eine Psychologin.
    :NIchtGanzDicht:
    Da stand ich nun...die einst selbstbewusste, sportliche junge engagierte und lebensfrohe Lehrerin...war nur noch ein Haufen Elend.
    Bis Juni hatte ich bereits 9kg abgenommen...und das ungewollt trotz extra großer Portionen. Mein Körper stand wie unter Strom...nichts half, keine Magentabletten, keine Pause oder gar die Psychologin. Also immer wieder zum Arzt...der letztlich nur aus Mitleid mal meinem Wunsch nachkam und die Schilddrüse schallte und Werte nahm und mich somit zur Radiologie schickte.


    Erster Befund ende Mai:
    TSH 0.610 mIU/l ( 0.3-3.6)
    Ft4 10.8 ( 8.0-17)
    Ft3 3.5 ( 1.5-4.2)
    Tpo ak negativ
    Trak negativ

    Kleiner echoarmer Knoten
    Nodulär veränderte Schilddrüse
    Keine funktionelle Relevanz, Verdacht auf Autonomie


    Also erstmal nix...na gut dachte ich...war ein Versuch wert.


    Es vergehen Wochen...aber es bessert sich nichts. Ich blicke in andere Richtungen...suche im Darm nach der Ursache. Es folgen zahlreiche Sanierungsmassnahmen..da Darmflora gestört, candida pilz, fructoseintoleranz etc...aber mein Gemüt ist weiter durcheinander.


    Dann plötzlich...
    Gewicht stagniert, aus Nervosität wird Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Heulerei aus dem nichts, Übelkeit täglich, Sehprobleme, Muskelschwäche, Leistungsdefizite und Sensibelchen hoch 10.


    Was geht denn jetzt ab?
    Wieder zum Arzt...alles Psyche, sagt er.
    Ja ja...Psyche genau. :Fluch:
    Unsere kirchliche Hochzeit sagten wir kurzerhand ab...denn ich konnte einfach nichts mehr. Mein Mann war/ist voller Sorge und genauso ratlos. Im Job bin ich nur noch anwesend aber kaum aktiv. Freizeit findet meist in den eigenen 4 Wänden nur noch statt...alles was ich mir vornehme endet darin, dass ich nicht kann.


    Und als ich alle Hoffnung verlor besuchte ich nochmal einen Endokrinologen der lt einer Hashi-Freundin super sein soll. Sie ermutigte mich diesen aufzusuchen...ich war skeptisch und innerlich vorbereitet, auch von ihm nur zu hören: da ist nix...das ist psyche.


    Aber es kam anders:
    Er hörte mir zu!Nahm mich ernst... und sagte dann. " NICHT die Psyche ist das Problem, sondern die Schilddrüse. "
    Ich war verunsichert...hatte ich doch schwarz auf weiss, dass ich nix hab an der SD.
    Er testete nochmal und plötzlich hatte ich doch ein paar Antikörper und wieder andere Werte.


    TSH 1.01 MlU/l
    Ft4 1.27 ng/dl
    FT3 3.51
    TRAk 15 IU/ml


    Und beim schallen der SD sagte er, dass hier eher eine beginnende Hashimoto vorliegt als ne Autonomie. Und auf meine Nachfrage, ob die Werte nicht ok seien, sagte er: "Jeder Mensch tickt anders und ebenso jede SD. Werte und Symptome sprechen unterschiedliche Sprachen-müssen aber zusammen betrachtet werden" :GuterBeitrag:


    Er verordnete erstmal alle fehlenden Vitamine und versucht über Selen meine SD zu beruhigen. Sollte das nicht gelingen...müssen Hormone her.


    Diese nehm ich nun seit 4 Wochen...aber ganz ehrlich? Mir geht es nicht besser...im Gegenteil...meine zunehmende morgendliche Schlappheit :Dream: und Übelkeit, Kreislaufprobleme, macht mich täglich mehr fertig.
    Muss noch 2 wochen durchhalten, dann hab ich wieder ein Termin und ich glaube...Hormone sind doch nötig nun?!


    Wie man liest...steh ich wohl noch am Anfang und freue mich umso mehr ein Forum gefunden zu haben, in dem ich von euren Erfahrungen und Erlebnissen lernen kann damit umzugehen. :ThumbsUp:

  • Hallo Elladu,
    erstmal herzlich willkommen im Forum.
    Ich selber bin auch erst seit kurzem hier, aber jedes mal wenn ich hier lese "das ist bestimmt etwas psychisches" dann krieg ich zu viel. :Fluch: Meine Diagnose habe ich auch erst seit diesem Sommer, aber genau das mit der Psyche durfte ich mir auch vorher schon anhören.
    Jedenfalls bin ich ziemlich erstaunt, dass sich ein Arzt mal so verhält. Ich glaub die meisten hier würden sich einen Arzt mit dieser Meinung zu Symptomen wünschen.
    Ich selber kann zu den Werten nicht viel sagen, aber die Symptome klingen für mich persönlich schon danach, dass da Hormone hilfreich wären.
    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei der weiteren Behandlung! ;)


    LG
    Erdbeere91

  • Hallo Erdbeere,


    Ja ja...ich hab schon gesagt, im nächsten Leben studier ich Medizin. Bin echt enttäuscht.
    Hattest du auch so einen Ärztemarathon oder hattest du Glück?
    Liebe Grüße

  • Hallo Elladu :Wink:


    Wenigstens hast du jemanden gefunden der dich ernst nimmt. :Bravo:
    Darf ich fragen von wo bzw aus welcher Gegend du kommst?


    LG Tigerle

  • Hallo Elladu,


    sowas ähnliches hab ich mir auch schon gedacht. Bei uns in der Gegend gibt es so wenige Endokrinologen (muss 7 Monate insgesamt auf einen Termin warten) vielleicht wäre das eine gute Berufswahl gewesen. :Naaa: :LachTot:
    Ich hatte leider auch einen Ärztemarathon. Hat schon vor 4 Jahren angefangen. Aufgrund vom Fremdkörpergefühl im Hals wurden unter anderem im Krankenhaus diverse Untersuchungen gemacht. Natürlich ohne Ergebnis. Sowas ist natürlich ziemlich deprimierend und lässt einen an seiner eigenen Wahrnehmung zweifeln. Nachdem immer mehr Symptome dazukamen und es irgendwann echt nicht mehr ging, bin ich zum Hausarzt und der hat dann mit diversen Untersuchungen die Diagnose "Hashimoto" gestellt. :Hurra:
    Ich bin mal zuversichtlich, dass mit der richtigen Einstellung irgendwann alles wieder gut wird. :ThumbsUp:


    LG
    Erdbeere91

  • Erdbeere
    4 Jahre ist echt lang..toll, dass du drangeblieben bist.
    Ja Zuversicht ist wichtig, aber manchmal schwer dran zu glaubem, dass es irgendwann besser geht, wenn grad mal wieder der Körper durchdreht.


    @Tigerle
    Ja...der Zufall bzw. der gute Rat einer Hashi-Freundin hat mich zu einem Arzt geführt, dem das Patientenwohl wirklich wichtig erscheint.


    Komme aus Mittelhessen nähe Frankfurt

  • :Wink: hallo zusammen,
    Ich fand es spannend deine bzw eure Beiträge und Geschichten zu lesen.
    Es ähnelt sich doch sehr viel...was soll ich sagen?!? Ich habe Symptome seid über sieben Jahren und erst jetzt (im Mai dieses Jahres) ist meine Schilddrüse auf eigenen Wunsch trotz Normwerte des TSH's vom Fachmann untersucht worden.


    Am Anfang habe ich alles versucht um meine Psyche wieder ins Lot zu bringen, weil die total aus der Balance geraten ist ( auch heute noch :Hypno:, aber es gibt gute Tage! :Love: )


    Jetzt merke ich, wie alles zusammen hängt und wie komplex das ganze ist.


    Ich hatte auch schon mal diesen Darmpilz und vermute gerade stark, dass er im Moment sich in mir ausbreitet.
    Hat sich damit jemand schon mal intensiv auseinandergesetzt? :ZombieWink:
    Im Internet stehen ja Horror Storys :Vollpanik: dass er überall Wurzeln schlagen kann usw?!?
    Liebe Grüße

  • Hallo Nawasch,
    Ja es ist echt erschreckend was der Körper doch mit einem machen kann...vor allem so eine kleine SD.


    Darmpilz
    Japp..ich hab selbst nen test bei einem Labor damals gemacht, da mein erster Arzt meine Vermutung für Quatsch hielt. Nun ja...der test zeigte eine Überbesiedlung.
    Also zack null-zucker-Hefe-Weizen-diät über 6 Wochen und dazu Nystatin genommen.
    Es ging mir besser...und der test nach 8 wochen zeigte, dass ich candida ärmer war.
    Aber ich muss auch ehrlich sagen, meine Symptome waren weiterhin da.
    Erst viel später kam ja dann der Verdacht der Schilddrüse.
    Aber ja es stimmt Candida kann Probleme bereiten und im schlimmsten in die Blutbahn geraten.


    Ich bin also immer noch nicht Beschwerdefrei...im Gegenteil...
    Ich vertrage fast nix, haben morgens heftige Verdauungsprobleme und Kreislauf/ Blutdruck...


    Meine neueste Spur nun...Histaminintoleranz. mal sehen...mach grad ne Ausschluss-diät.


    Lg

  • Ich frage mich gerade, ob man den Pilz dann überhaupt noch mal aus der Blutbahn rausbekommt?


    Liebe Grüße

  • Hallo,
    die Aussagen kenne ich und den ärtzlichen Marathon habe ich auch schon hintermir. Mittlerweile hoffe ich, habe ich einen guten Endokrinologen gefunden. Er ist Prof. an einer Uni und beschäftigt sich eingehend damit. Er meinte auch als einziger Arzt, daß die SD meine Depressionen mit auslösen kann.
    Mein Hausarzt und sonstige Ärzte haben es immer als psychisches Problem abgetan.
    Gruß
    jens

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