Kälte im Körper, insbes. Beine - Höhe des Schilddrüsenhormons?

  • Hallo,
    ich habe bei meinem Endokrinolen im Juni 2016 und November 2017 meine Schilddrüsenwerte ermitteln lassen. Sie betragen wie folgt (Die Werte wurden in unterschiedlichen Labors ermittelt!):


    Juni 2016
    TSH 0,48 ulU/ml (Ref.-Bereich: 0,4 - 2,5)
    FT4 1,43 ng/dl (0,89 - 1,76)
    FT3 2,84 pg/ml ( 2,3 - 4,2)
    TPO AK i.S. 241 U/ml (unter 60,0)


    November 2017
    TSH 0,88 mlU/L (ohne Angebe eines Referenzbereiches)
    FT4 18,1 pmol/L (10,6 - 22,7)
    FT3 4,2 pmol/L (3,13 - 6,78)
    TPO AK 16,90 klU/L (unter 34)


    Im Juni 2016 zeigte sich, dass ich Hashimoto habe. Nach Verzicht des Essens von Fisch und nach Einahme von Nahrungsergänzungsmittel wie u.a. Selen ist der TPO AK-Wert deutlich innerhalb des Referenzbereiches.


    Seit Juni 2016 nahm ich Eutyrox 100 (zuvor 30 Jahres lang Jodtyrox 100). Seit ca. Anfang Oktober 2017 friere ich (trotz Wärme im Raum von ca. 21 Grad) "plötzlich". Es beginnt nach dem Mittagessen leicht und verstärkt sich zunehmend in den Nachmittag und in den Abend. Im Bett mit Zudecke friere ich weniger.
    Der Endokrinologe sagte mir, ich solle ab jetzt Euroyrox 88 nehmen (Rezept erhalten). Seitdem friere ich noch mehr.
    Das Euryrox 100/88 nehme ich immer sofort nach dem Aufstehen aus dem Bett.


    Meine Fragen:


    Ist es zutreffend, dass man weniger friert, wenn die Dosis an Eutyrox vermindert wird? Oder muss man eigentlich mehr Euryrox nehmen, um der Kälte entgegenzuwirken?


    Ist es besser wieder zu Jodtyrox zurückzukehren, das ich 30 Jahre lang ohne Probleme nahm?


    Meine TF4 und TF3-Werte hält mein Endokrinologe für in Ordnung. Hauptsache die Werte befinden sich im Referenzbereich. Meine Äußerung, dass insbesondere der TF3-Wert (aktives Hormon) knapp unterhalb des oberen Teils des Referenzbereiches sein sollte, akzeptierte er nicht. Ist das korrekt?


    Ich habe zwar auch Bluthochdruck, der seit Jahren gut eingestellt ist.


    Für Eure Ansicht zu diesem Thema wäre ich sehr dankbar.


    Wilhelm

  • Hallo Nachtrag:


    Die Kälte am Nachmittag und am Abend habe ich besonders in beiden Beinen.


    Wilhelm

  • Hallo Wilhelm,


    wenn du jetzt durch die Reduzierung mehr frierst, war es die falsche Richtung.
    Es ist nicht richtig, dass man weniger friert, wenn man die Dosis senkt.


    Deine Werte sehen auch nicht nach Überfunktion aus. Ich hätte bei diesen Werten die Dosis nicht gesenkt.


    Der FT3-Wert muss nicht am oberen Referenzbereich, auch nicht knapp darunter sein.
    Das ist individuell und bei jedem anders.


    Ob du jetzt wieder zum Jodthyrox wechseln solltest, kann ich dir nicht sagen. Das musst du selber entscheiden.
    Du musst nur bedenken, dass du durch den Wechsel vom Jodthyrox auf Euthyrox eine Dosisreduzierung vorgenommen hast, da ja der Jodanteil weggefallen ist.


    Ich habe auch am Anfang eine Jodkombi genommen und habe es nicht vertragen.


    LG Ellen

  • Hallo Wilhelm42,


    ich kenne auch die Kälte in den Beinen, besonders den Knien. Diese Kälte ist besonders am Morgen beim Aufwachen noch im Bett liegend zu spüren und führte bei mir sogar zu Reuma in den Knien.


    Mein Endikrinologe verneinte jeglichen Zusammenhang mit Hashimoto oder L-Thyroxin. Doch mittlerweile weiß ich, dass ich nicht viel auf seine Aussagen geben kann.


    Im Selbstversuch habe ich festgestellt, dass, wenn ich natürliches Jod zu mir nehme, aus Fisch oder Algen (künstliches Jod kann ich nicht nehmen wegen Jodempfindlichkeit), dieses Kältegefühl nicht mehr da ist. Auch die Reumaanfälle sind weg. Das hält bei mir einige Tage an, (drei bis sechs Tage nach Fischkonsum) und fängt dann langsam wieder an, wenn ich keinen Fisch oder Algen esse. Deshalb denke ich, dass das Jod eine besondere Rolle spielt.


    Wie ich gelesen habe, benötigt der Körper Jod, um vom T4 zum T3 umzuwandeln. (falls das falsch ist bitte ich um Korrektur!) Und wegen meiner Jodallergie habe ich quasi Jahrzehnte lang Jod völlig vermieden, sogar aus natürlichen Quellen. Ich denke, dass die Jodunterversorgung u.a. zu meiner Hashimoto beigetragen haben könnte.


    Bei der Einnahme von T4 durch L-Thyroxin benötigt der Körper für die Umwandlung in T3 jedoch unbedingt den Stoff Jod und den könnte er sich, möglicherweise, aus anderen Körperteilen holen. Ich bin kein Spezialist und kann nur durch meine eigene Erfahrung darüber schlussfolgern. Mir kommt vor, als ob solch eine Quelle die eigenen Knochen sein könnten. Nur so kann ich mir erklären, dass ich es immer wieder mit meinen Knochen zu tun bekomme. Einige Schwachstellen in meiner Wirbelsäule machen mir echt zu schaffen. Gleichzeitig kommt noch die Kälte in den Beinen am Morgen dazu. Aber komischer Weise nur, wenn ich tagelang keinen Fisch gegessen habe. Und so habe ich 1 + 1 zusammengezählt und jetzt wo ich Deinen Beitrag lese, erscheint es mir total schlüssig, dass das Thema Kälte, Reuma, Jod und Thyroxin in irgendeinem Zusammenhang stehen müssen.
    Liebe Grüße


    Brigitt

  • Code
    1. Wie ich gelesen habe, benötigt der Körper Jod, um vom T4 zum T3 umzuwandeln. (falls das falsch ist bitte ich um Korrektur!)


    Ja, das ist leider nicht richtig. ;)


    Für diese "Umwandlung" braucht es Selen, nicht Jod.


    Aber Jod ist unabdingbar für die generelle Herstellung von T4.


    Außerdem auch für anderes, z.B. Metabolisierung von Estriol aus Östradiol/Östron.




    Kalte Extremitäten (in diesem Fall Beine) können auch von peripherer Durchblutungsproblematik verursacht sein.
    Bei diesem niedrigen T3-Wert würde ich da Zusammenhänge sehen!!
    Dein Stoffwechsel läuft mit angezogener Handbremse, dann stimmt auch die Durchblutung nicht mehr!

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo Augenstern,


    vielen Dank für Deine Korrektur! :Danke:


    Also Selen ist für die Umwandlung von T4 in T3 nötig. Das ist durchaus möglich, weil ich seit kurzer Zeit, neben dem Fischkonsum auch Selen zu mir nehme.


    Mir scheint, dass bei Hashimoto oder zumindestens bei mir, mehrere Mängel Hand in Hand gehen.
    Ich hatte eigenmächtig das L-Thyroxin auf 25 mg herabgestuft, wegen der Knochenschmerzen, die dann auch tatsächlich verschwunden sind. Drei Mal habe ich seit 1 1/2 Jahren dasselbe durchgemacht. Jedes Mal, wenn L-Thyroxin erhöht wurde, fingen die Knochenschmerzen wieder an.


    Aber durchaus möglich, dass Selenmangel die Ursache war.
    Da ich im Moment auch nur bei 50 mg Thyroxin bin, kann es ja sein, dass die Zufuhr von natürlichem Jod die Herstellung von T4 aus eigener Produktion fördert und zusammen mit dem zusätzlichen Selen sich die Gesamtsituation bessert, so dass die Kälte in den Knochen nachlässt.


    Hmmm, schade, dass ich nicht durch die Ärzte darauf aufmerksam gemacht worden bin. Ich eiere nun schon zwei Jahre herum ohne eine echte Lösung für mein Hashimotoproblem. Erst seit kurzem bin ich selber rührig geworden, nachdem ich kapiert hatte, dass ich mit den Ärzten nicht weiterkomme.


    Nun ja, vielleicht hilft der Erfahrungsaustausch hier im Forum weiter!


    Liebe Grüße


    Brigitt



  • Hallo Augenstern! :Durcheinander:


    ich habe nocheinmal in einem meiner Beiträge nachgelesen, wo das Thema Jod und T4 und T3 zur Sprache kam. Ellen 72 war auch verwirrt, weil sie erst der Meinung war, die Umwandlung von T4 in T3 braucht kein Jod, dann aber in folgendem Link das Gegenteil las: http://www.schilddruese-augsburg.de/halbwissen.html
    Ich zitiere aus Punkt 6:
    "Um SD-Hormone herstellen und umwandeln zu können benötigt der Körper Jod.
    Auch bei Einnahme von SD-Hormonen ist dies der Fall, ohne Jod wird t4 nicht zu t3 umgewandelt."


    Also - um das ein für alle Mal eindeutig zu klären, werde ich jetzt einen neuen Beitrag eröffnen, denn für mich wäre es wirklich wichtig zu wissen, wie das jetzt mit dem Jod und der Verwertung von L-Thyroxin ist.

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