Autoimmunthyreoiditis oder nicht?

  • Hallo,


    im Januar war ich beim Endokrinologen. Dies geschah, weil ich im Krankenhaus gelandet bin wegen einer Blutdruckkrise. Im Krankenhaus hatte ich eine Proteinurie von 1,5 g sowie folgende Schildrüsenwerte:


    TSH 5,85 (0,30-3,94)
    Ft3 6,45 (3,71-6,70)
    Ft4 18,49 (12,3-20,2).


    Hier meinte der Arzt,das der TSH aufgrund der Stresssituation im KH und der Hochdruckkrise gestiegen ist. Das wäre nichts.


    Sono der Schilddrüse in anderen Krankenhaus:


    Beide SD Lappen sind hypoplasiert mit einem Volumen rechts von 4 ml und links 4 ml, gesamt 8 ml. Linker SD Lappen homogen unauffällig, rechter SD Lappen inhomogen ohne Nachweis von fokaler Strukturveränderungen im Sinne von Zysten oder Knoten. TPO, TG sowie Trak negativ.


    Dann bin ich zum Endokrinologen. Folgender Befund:


    Schilddrüse mit normaler Größe von 8,3 ml. Das Echomuster ist inhomogen als möglicher Ausdruck einer Autoimmunthyreoiditis (seronegativ). Rechts kleines echoreiches Areal von 3 x 2 x 4 mm.


    TSH 2,38 (0,4-4)
    Ft3 6,59 (2,8-7,3)
    Ft4 11,1 (9,1-22,4)


    TPo-, TG und Trak negativ. Eine Substitutionsbehandlung ist derzeit nicht erforderlich.


    Nun habe ich wieder neue Werte von 05.02.


    TSH 3,70 (0,3 -3,94)
    Ft3 4,94 ( 3,71-6,70)
    Ft4 13,2 (12,3-20,2).


    Der Endo meint weiterhin keine Behandlung.
    Ich muss hinzu sagen,dass ich auch eine membranöse Glomerulonephritis habe und derzeit zwischen 660 mg und 1,5 g Eiweiß über den Urin verliere. Ich weiss nicht inwieweit das eine Rolle spielt.


    Ausserdem bekomme ich B12, Vitamin d sowie Eisen als Ergänzung. Die Pille habe ich vor 8 Tagen abgesetzt auf anraten der gyn in der Uniklinik. Habe sie 15 Jahre lang genommen, nun aufgrund der Proteinurie und Blutdruck abgesetzt.


    Meine Frage: kann das Jetzt wirklich eine Autoimmunthyreoiditis sein, nur weil das gewebe inhomogen ist? Könnte es auch andere Ursachen geben? Wie Pille und andere Krankheiten, wie die Glomerulonephritis die die Werte beeinflussen?


    Meine SD ist nämlich in den vergangenen 20 Jahren eher nicht geschrumpft. Sie war damals mit einem Volumen im unteren Grenzbereich definiert worden. Dieser liegt dort in der Klinik bei 6-18 ml. Sie war deutlich vermehrt durchblutet. Keine Knoten oder Zysten. TSH war mit 4,77 etwas erhöht, aber auch hier sehr viele Proteine im Urin (5,9 g). Das hatte sich alles von allein gegeben.


    Nun Frage ich mich,was ich davon halten soll. Was denkt ihr?

  • Hallo,


    eigentlich finde ich den Befund sehr passend "seronegative Autoimmunthyreoditis". So gross ist die SD nun auch nicht mehr und inhomogen lässt schon stark darauf schliessen. Auch müssen Antikörper nicht unbedingt vorhanden sein, deshalb spricht man von "seronegativ".


    Eventuell könnte man fragen, aufgrund von Symptomen ob Behandlung mit L-Thyroxin möglich wäre. Symptome sind meist eher da als die wirkliche Unterfunktion. Und der FT4 ist hier auch schon recht niedrig.

  • Auch wenn es die Ärzte abstreiten - ich denke schon dass es auch Zusammenhänge von SD zur Niere gibt. Die lange Zeit in der ich im SD-Forum unterwegs bin deckt das auch die Beobachtungen - deutlicher noch ist es bei Kindern. Einnässen, Blasenentzündungen (bei Jungs, bei denen das eher nicht vorkommen sollte), Probleme mit den Harnleitern - war so die Palette die mir bekannt ist. Die Hashis die dann mit SD-Hormonen behandelt wurden erfuhren diesbezüglich schon Besserungen. Ob es Studien dazu gibt weiß ich nicht - aber i-net gibt dazu sicher was her. Man hat ja auch Zusammenhänge in der Blutgerinnung gefunden, nur weiß davon kein Mensch geschweige denn Arzt, was SD so alles verursachen kann. Man darf nicht vergessen, dass SD-Hormone der Antrieb der Organe ist und so gesehen systemisch zu sehen ist.
    Du hattest durch die Bank auffälliges TSH - heißt, dass sich SD schon mächtig anstrengen muss - du hattest Normhohe Ft´s (die sind oft ein Zeichen der Zellzerstörung und dadurch vermehrte Freisetzung von SD-Hormonen, was sogar zu übernormigen Werten führen kann) und dann typisch - nach Abbau der freigesetzten Hormone der Abfall der Ft´s - was vermutlich jetzt auch so bleiben oder noch mehr nach unten gehen wird. Ausser - dieses Areal wäre ein warmer, heißer Knoten ein sog. autonomes Areal - das ist unabhängig von der TSH-Steuerung - produziert dann munter Hormone wie es lustig ist.
    Dafür bräuchte man eine Suppressionsszinti um das zu untersuchen - man kann versuchen diese Autonomie mit SD-Hormongabe einzudämmen - funktioniert zwar selten aber es kann funktionieren (war bei meinem Mann so). Andere Alternative ist nur Radiojodtherapie oder OP.
    Ist es "nur" Hashi und die seronegative Variante kommt nicht selten vor (35 %) kann man das eben nur mit Hormonersatz in Griff bekommen.


    Vermehrt durchblutet bedeutet entzündet, inhomogen und echoarm betrifft nicht mehr funktionierendes Gewebe - und die Werte dazu sprechen doch schon ein deutliches Bild. Es stimmt was nicht mit SD - würde jetzt noch abklären lassen ob es sich bei dem Gebilde um einen hashitären Knoten (der verschwindet normal auch wieder), Zyste oder eben autonomes Areal handelt. Somit - wäre eigentlich klar, dass du um eine LT-Therapie nicht rum kommst.
    Ob das dann auch auf die Niere Einfluss hat, muss man sehen - ich denke reversibel ist das nicht, aber stoppen lässt es sich damit vielleicht schon.


    lg
    Karin

  • Hallo,


    danke für die Antworten. Die SD soll ja nur inhomogen sein, kann das noch irgendeinen anderen Grund geben dafür? Und warum ist sie in den vergangenen Jahren nicht geschrumpft:


    1998 SD-Größe im unteren Grenzebereich (dieser wird mit 6-18 ml angegeben)
    2018 SD 8 ml groß


    Das ist ja dann eigentlich keine Änderung?


    Meine Symptome sind folgende:


    Schwindel- mit Problemen beim Gehen oder Stehen. Lichtempflindlickeit Augen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unruhe, Herzrasen. Muskelschwäche, Gewichtszunahme.


    Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll. Und niemand behandelt das. Die Endos sagen erst ab Tsh 4,0 behandeln. Das eine Mal, wo ich 5,85 hatte wird auf die Stressituation im Krankenhaus bzw. die Blutdruckkrise geschoben.


    Außerdem hatte ich es schonmal im Frühjahr probiert mit LT25. Nach 4 Tagen hatte ich es abgebrochen wegen Herzflattern, Unruhe, Herzrasen, extremer Schwindel und Übelkeit. Das passierte gerade beim Einkaufen. Ich bin kreidebleich angelaufen und es hat nicht viel gefehlt, da wäre ich abgeklappt. Die Muskeln waren auch so schwer und es hat sich so schrecklich angefühlt, dass ich kaum laufen konnte.


    Aufgrund dieses Vorkommnisses hat mir auch keiner mehr LT gegeben. Damals war der Ausgangswert schwankend zwischen 2,18 und 3,22.


    Nun habe ich schon mehrere Ärzte aufgesucht. Niemand hilft weiter.

  • Zum einen ist die Angabe von 98 viel zu pauschal unterer Grenzbereich kann heißen 10 ml - oder 8 ml oder gar auch nur 6 ml. Dann gibt es bei der Thyreoiditis Formen wo SD sich nicht verkleinert sondern eher vergrößert. Daher mit der Angabe von 98 kann man über die Größeentwicklung keinerlei Aussage treffen. Inhomogen ist typisch SD-Entzündung! Da gibts nichts anderes und dann kommt es bei der Beurteilung der SD auch auf den Schaller und dessen Gerät an. Gabs schon die tollsten Sachen 5 Ärzte jeder sagt oder sieht was anderes. Es muss schon ein Arzt sein, der viel Erfahrungen mit Schallbildern hat - natürlich gibt es klare Bilder von Hashi - aber die relativieren sich mit der Zeit wieder - ist die Entzündungsphase durch, wird das Gewebe (zwar funktionslos) wieder ersetzt durch einfach Bindegewebszellen.
    Na du hast ja doch schon ne ganze Palette an Symptomen - wo ich persönlich alles dran setzen einen Arzt zu finden, der mich behandelt.
    Klar Streß - tut mir leid aber das zählt nicht - da werden Ausreden gesucht um nicht behandeln zu müssen - wer muss die Symptome aushalten - Du oder die Ärzte?
    25 LT können viel zu wenig sein - wenn SD merkt da kommt was von aussen reguliert sie runter und u.U. gibst du von aussen weniger zu als deine SD runter reguliert hat - fährst dich quasi dadurch noch mehr in UF. Der Einstieg ist oft nicht einfach weil jeder anders reagiert - die einen brauchen einen ganz langsamen Einstieg aber kontinuierlich höher die andern brauchen Einstieg mit mehr und langsameren aufdosieren. Das muss man ausprobieren.


    Dass man erst ab 4 behandelt ist leider alte Meinung - 2 Jahrzehnte war jetzt der 2,5 TSH die Obergrenze - aber es kommt noch schlimmer - sie wollen nun erst ab TSH von 10 behandeln - tja und da brauchts halt dann andere Medis BD-Senker, Cholesterinsenker, Psychopharmaka um den Patienten was mitzugeben - bravo - dabei wärs viel einfacher.


    Viele Hashis haben eine Ärzteodyssee hinter sich - haben jahrelang die Symptomatik ertragen müssen bis sie endlich einen Arzt gefunden haben, der das alles kennt und behandelt. Aber nicht viele Ärzte kennen sich wirklich richtig gut mit Hashi aus - da helfen einem oft die Erfahrungen von Betroffenen viel mehr. Leider heißt das oft auch sich mit Arzt auseinander setzen.


    Wie gesagt - bei dir bin ich mir nicht so sicher, ob nicht auch der Knoten (wenn warm oder heiß) reinfunkt - gehen wir mal davon aus, dann ist es nämlich so, dass deine Werte wohl immer gut wären, eigentlich in UF gibt der Knoten immer Hormone dazu - TSH reguliert kann er nicht werden - somit sind Ft´s immer eher im Normbereich - TSH geht zwar wegen UF hoch - dann schießt Knoten - geht TSH wieder runter. Das Spielen kann ewig so bleiben - aber du wirst halt bis dahin auch immer die Symptome haben oder sie werden noch schlimmer.
    Deshalb ja - fähigen Arzt suchen - hatte dich ja gefragt, in welcher Gegend du bist - vielleicht weiß man ja in der Umgebung einen - manche fahren auch hunderte Kilometer dafür - aber dann wird eben auch geholfen.


    Nimm deine Gesundheit selbst in die Hand - mit den meisten Endos kann man sich einbuddeln - die bringen nix.


    lg
    Karin

  • Hallo,


    ich war bei der Hausärztin. Sie sieht bei meinen werten kein Handlungsbedarf. Nun habe ich mir nochmals einen Termin bei einem anderen nuk gemacht. Allerdings weiss ich noch nicht wie ich an eine Überweisung dafür komme.


    Ich war ja nun schon bei mehreren endos und nuks mit Überweisung von gyn oder Hausarzt. Jetzt kriege ich keine mehr.


    Der nuk, wo ich diesmal hin möchte soll gut sein. Er sieht eine SD von 4 ml als Restschilddrüse und würde behandeln. Ausserdem hatte er gesagt, dass unter Substitution ein tsh von 2,9 zu hoch ist. Das wäre für alle im Normbereich, aber er sieht es anders....also hoffe ich dass ich zu einem Schein komme.

  • Hallo Rina!


    Du schreibst:


    Zitat von Rina post_id=64135 time=1519124865 user_id=5547


    Hallo,


    ich war bei der Hausärztin. Sie sieht bei meinen werten kein Handlungsbedarf. Nun habe ich mir nochmals einen Termin bei einem anderen nuk gemacht. Allerdings weiss ich noch nicht wie ich an eine Überweisung dafür komme.


    Ich war ja nun schon bei mehreren endos und nuks mit Überweisung von gyn oder Hausarzt. Jetzt kriege ich keine mehr.


    => Regelmässige Kontrolle der SD ist wichtig, insbesondere bei deinen komischen Werten.
    Es kann nämlich sein, daß die Hypophyse soviel TSH ausschüttet, weil sie merkt, es ist generell einfach zu wenig Thyroxin im Körper, weil die FT4-Werte am unteren Ende sind. Und deine Ft3 sind kompensatorisch hoch, d.h. es wir immer mehr ft4 in ft3 umgewandelt, weil der Körper merkt, es wird zuwenig ft4 gebildet.


    Einfach Deine Ärzte bitten, Dir eine Überweisung auszustellen, weil hier irgendetwas mit der SD nicht stimmt.
    Leider sind NukMeds selten auch Internisten, wo man ohne Überweisung hin kann. Manche Endos sind Endo und Internisten, da werden Patienten auch mal genommen, die keine Überweisung vom Hausarzt oder anderen Arzt haben.


    Zitat

    Der nuk, wo ich diesmal hin möchte soll gut sein. Er sieht eine SD von 4 ml als Restschilddrüse und würde behandeln. Ausserdem hatte er gesagt, dass unter Substitution ein tsh von 2,9 zu hoch ist. Das wäre für alle im Normbereich, aber er sieht es anders....also hoffe ich dass ich zu einem Schein komme.


    => Ja, also ich finde eine Restschilddrüse von 4 ml ist schon ein Zeichen auf eine nicht funktionsfähige Schilddrüse , meist wohl durch eine atrophische Hashimoto verursacht, wo das SD-Gewebe zerstört wird und sich sozusagen "auflöst".


    Und 2,9 mU/L ist wirklich schon sehr hoch für einen TSH-Wert, wenn die SD "gesund sein soll".


    Vielleicht solltest Du auch die Tagesdosis splitten, also 2 x 12,5 µg Thyroxin, wenn Du so heftig auf das Thyroxin reagierst. Mir wurde sofort 75 µg Thyroxin gegeben und ich hab fast nichts gemerkt. So unterschiedlich können die Reaktionen sein.


    Frage: Merkst Du eventuell etwas, wenn Du jodhaltige Produkte isst?


    Wie sieht denn Deine Ferritin oder Transferrinsättigung aus? (Eisen selbst als Blutwert hat kaum aussagekraft)


    Wurde schon einmal Progesteron untersucht? Ein eventueller Progesteronmangel löst ähnliche Symptome aus, wie ein Thyroxinmangel .


    Liebe Grüße


    Michael D'Angelo

  • Hallo,


    also mein Vitamin d wert ist immer noch zu niedrig. Leider habe ich Probleme mit den Vitamin d Tabletten. Die gehen irgendwie auf den Magen, so dass ich nicht täglich eine nehmen kann. Ferritin ist auch ganz unten im normbereich, habe jetzt immer ein paar Tage fero sanol 100 genommen. Komischerweise habe ich das Gefühl,dass das Herzrasen erst Recht kommt, wenn ich diese Tabletten öfter nehme. Ich weiss nicht,ob es eine Unverträglichkeit ist. Das habe ich schon mit vielen Tabletten gehabt, aber beim Allergietest war alles okay.


    Vitamin B12 bekomme ich gespritzt.
    Ich habe eine chronische Urtikaria und Angioödeme. Vielleicht liegt es daran?


    Prolaktin wurde,glaube ich nicht bestimmt.

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