Beiträge von Milli

    Kurzer Nachtrag:


    Mir ist bewusst, dass mein Eisen(speicher)wert bescheiden ist für eine junge Frau, die keine funktionierenden Zyklus hat. Ich denke, da gibt es Substitutionsbedarf. Meine Erfahrung zeigt aber, dass ich Eisen generell nicht gut aufnehme. Recht viel höher bekomme ich die Werte auch mit den hochdosierten Tabletten nie. Die verursachen dafür Magen- und Bauchschmerzen. :Versteck:

    Hallo zusammen,


    ich habe ein paar neue Blutwerte von meiner Gesundenuntersuchung und hänge sie einfach mal an.


    Was die Schilddrüse angeht, wurde leider wieder mal nur TSH gemessen. Der Wert befindet sich wie gewohnt im Referenzbereich (für mich sogar ein Ausreißer nach unten, obwohl ich noch nicht mit L-Thyroxin begonnen habe).


    Eine negative Überraschung sind die Cholesterin-Werte. :Schockiert: Die kann ich beim besten Willen nicht mit meinem Lebensstil in Verbindung bringen. Es gibt sicher Luft nach oben bei meiner Ernährung. Wie bereits erwähnt, sind Milchprodukte mein Laster. Frittiertes und vor allem fettes Fleisch und Alkohol kommen aber extrem selten auf meinen Teller bzw. in mein Glas, Fast Food sowieso nie (Sept. 2016 war mein letzter McDonalds-Besuch auf Schulreisen in Frankreich. Da war ich aber kurz vorm Verhungern und es gab Pommes frites :BigGrins2:). Und ich koche meistens selbst und ziehe Backen ohne Öl dem Braten in der Pfanne vor.

    Wie am HDL-Wert ersichtlich, ist mangelnde Bewegung wahrscheinlich auch nicht die Ursache.

    Bleibt noch die Schilddrüse. Und siehe da: Eine kurze Recherche ergab, dass SD-Unterfunktionen einen erhöhten Cholesterinspiegel zur Folge haben können. Eine der "Quellen"


    Ich bin gerade am Abwägen, ob ich jetzt gleich mit L-Thyroxin starten soll, oder auch noch den Hormonstatus bei der Frauenärztin abwarten soll. Der Termin findet in zwei Wochen statt. Meine Hoffnung wäre, dass ich die FÄ eventuell überzeugen kann, neben LH, FSH, Östradiol und Co. auch fT3 und fT4 nochmal zu checken. Damit hätte ich ein recht breites Spektrum an Werten vor Therapiebeginn.


    Andererseits komme ich derzeit morgens wirklich kaum mehr aus dem Bett und bin sensationell unmotiviert und mies gelaunt, egal wie viel ich schlafe. Ich habe auch öfter ein Druckgefühl auf der Brust, einfach total ausgelaugt und erschöpft (EKG war zum Glück unauffällig). Wenn ich im Job ein paar Stockwerke über Treppen bewältigen muss, strengt mich das momentan mehr an als sonst. Möglicherweise kann das teilweise auch psychisch bedingt sein. Mein Beruf erfüllt mich derzeit nicht besonders. Das ist aber hoffentlich nur eine Phase, wie es sie in jedem Berufsleben öfter gibt.



    Über Meinungen, Einsichten, Bemerkungen etc. würde ich mich freuen. Sorry, dass es wieder so ein langer Beitrag wurde. Ich muss lernen, mich kürzer zu halten. :freu:


    Liebe Grüße

    Milli

    Danke für das herzliche Willkommen und die ausführliche und liebe Antwort!


    Beim Diagnosethread habe ich mich jetzt eingelesen und mal zwei neue Arzttermine vereinbart (Vorsorgeuntersuchung und Gynäkolog. Untersuchung für separaten Hormonstatus), um relativ geballt alle Werte beisammen zu haben.


    Was die Entgiftung und den HPU-Test angeht, werde ich mich auch zeitnah einarbeiten.


    Zitat

    Das ist übel und nicht mehr lustig.

    Tut mir leid, dass Du das aushalten musst.


    Prinzipiell gibts Hoffnung, aber ist bisschen Arbeit.

    Es ist extrem belastend, viel mehr als eine ausbleibende Periode, weil damit auch für andere sichtbar wird, dass etwas in mir einfach nicht rund läuft. Gerade für Frauen sind schöne kräftige und dichte Haare ein Symbol für Gesundheit und dementsprechend auch attraktiv.


    Ich hatte einige Zeit einen zu hohen Stresspegel im Verdacht, weil die Haarausfälle einige Zeit nach einschneidenden Erlebnissen eingetreten sind (zwei Mal ca 2-3 Monate, nachdem ich meine damaligen Jobs gekündigt habe und einmal nach einem Umzug und dem endgültigen Auszug aus dem Elternhaus). Für das, was sich aktuell abspielt, habe ich allerdings keine Erklärung. Eigentlich ging es mir in den vergangenen sechs Monaten vergleichsweise gut und ich fühle mich wohl im Job.


    Es ist ok, wenn es Arbeit bedeutet. Ich weiß nur, dass ich aus diesem Zustand raus möchte. Das Ganze hält ja schon einige Jahre an und wurde nicht besser - im Gegenteil. Was nicht half, waren Kommentare von Ärzten und der Familie, alles sei nur psychisch und mir müsse es doch hervorragend gehen. Schließlich sei ich ja noch jung und welche Gebrechen soll jemand Anfang/Mitte 20 schon haben?

    Dass meine Schilddrüsenwerte wirklich nicht tippi-toppi sind, gibt mir zumindest einen Anhaltspunkt und die Gewissheit, dass ich mir nicht alles einbilde oder simuliere.


    Zitat

    Einiges gute setzt Du ja schon um und scheinst auch super sortiert im Kopf zu sein.

    Das wundert mich, ehrlich gesagt, bei deinen SD Werten sehr.

    Sei Dankbar dafür und gern helfen wir Dir, einen guten Weg zu finden.

    Danke, das bin ich auch. Was mich beschäftigt ist, dass ich als Jugendliche eine unfassbar schnelle Auffassungsgabe hatte und mir Dinge sofort gemerkt habe. Nun hat vor allem das Kurzzeitgedächtnis nachgelassen. Teilweise erzählen mir Freunde und Familienmitglieder etwas und ich frage nach ein paar Minuten wieder nach genau dieser Info. Da fühle ich mich schon fast dement und es ist mir unangenehm, weil es zwangsläufig als Unaufmerksamkeit rüberkommt. Ich kann mich nicht mehr so lange am Stück konzentrieren wie früher.



    Gut, dann werde ich mit der L-Thyroxin-Einnahme beginnen. Ich möchte aber erst noch die Blutabnahme (kommende Woche) abwarten, damit ich möglichst "unverfälschte" Basiswerte ohne irgendwelche Medikamente und Substitutionen erhalte.


    Der Perfektionismus ist so eine Sache. Ich habe mich bereits gemäßigt, aber das ist wohl ein längerer Prozess, sich dem zu entledigen. :BigGrins2:


    LG Milli

    Liebes Forum,


    als Neuankömmling bitte ich euch gleich um Hilfe. Ich brauche bitte ein paar Erkenntnisse von Menschen, die Erfahrung mit Schilddrüsenfehlfunktionen v.a. in Kombination mit Steroidhormonen haben, nachdem mich meine Ärzt*innen weitegehend im Dunkeln tappen lassen und/oder selbst nicht mehr wissen.


    Ich bin 25 und leide seit ca. 5 Jahren an Östrogenmangel und damit verbundener Amenorrhö. Präparate gegen Wechseljahresbeschwerden, die mir meine Gynäkologin ans Herz legte, möchte ich nicht nehmen. Auch die Pille behagt mir nicht wirklich und ich habe sie zwar zu Hause rumliegen, nehme sie aber nicht ein. Viele können ja bei der Einnahme bzw. nach dem Absetzen nochmal massiven Haarausfall auslösen und den verkrafte ich gerade wirklich nicht mehr.


    Seit rund 2 Jahren habe ich auch immer wieder periodisch auftretenden (2x/Jahr und ziemlich genau zur selben Zeit. 1x im Frühjahr und 1x im Spätsommer/Herbst) und sehr starken Haarausfall (ca. 400 Haare/Tag bei Haarwäsche). Nach 2-3 Monaten hört dieser Ausfall wieder auf, von November bis Jänner verliere ich dann max. 10 Haare/Tag. Insgesamt nimmt die Haardichte aber ab, auch wenn in den „Ruhephasen“ fleißig Babyhaare sprießen, die dann aber meist nicht alt werden. Bevor der Haarausfall startet kündigt er sich mit Kopfhautjucken an, das ich bei Stress dann verstärkt wahrnehme. Aktuell nimmt mein Haarausfall wieder Fahrt auf. Bei jeder Haarwäsche kommen mehr Haare mit. Wieder dasselbe Spiel: vor ein paar Tagen noch waren es ausschließlich 1-2 cm lange Haare, jetzt verabschieden sich auch vermehrt die ganz langen Haare (bei mir reichen sie bis zu den Schultern).


    In Verbindung mit Kreislaufbeschwerden, gesteigertem Kälteempfinden, Appetitlosigkeit, Libidoverlust und trockener Haut hatte ich irgendwann auch mal die Schilddrüse im Verdacht. Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten haben sich in den vergangenen zwei Jahren dazugesellt. Ganz allgemein fühle ich mich mental wie physisch nicht so leistungsfähig, wie ich es vor ein paar Jahren war und dabei bin ich „eigentlich“ noch jung. Ich lebe halt vor mich hin, aber auf Sparflamme und es gibt leider Phasen, in denen ich depressiv verstimmt bin.



    Kommen wir zu den Laborwerten, die sich bislang angesammelt haben. Ich greife einfach Werte heraus, die außerhalb des Referenzbereichs lagen oder mir relevant erscheinen:


    Gesundenuntersuchung September 2019 (damals war ich 21. Ich nehme so alte Werte her, weil Ärzt*innen sich gerne sträuben, alles auf einmal zu testen. Von einigen Werten habe ich nichts Aktuelleres):


    Niedrige Leukozyten: 3,23 Giga/l (4.40-11.30)

    Cholesterin: 194 mg/dl (< 200) à trotz sehr pflanzenlastiger Ernährung, wenig Fleisch

    LDL: 110 mg/dl (erstrebenswert < 100)

    Folsäure: 7,1 ng/ml (5.4-20)


    TSH basal (damals wurde nur TSH gemessen): 2,31 uU/ml (0.40 – 4.00)


    Hormonstatus Gynäkologin September 2021:


    Leberparameter:

    GPT (ALT) 38 U/l (< 35)

    Gamma GT 41 U/l (< 40)


    Schilddrüse:

    fT4 1,28 ng/dl (0,89 – 1,76)

    fT3 3,05 pg/ml (2,20 – 4,20)

    TSH 1,96 uU/ml (0,40 – 4,00)


    Hormonstatus:

    FSH 6,9 mU/ml (1,5 – 153,0)

    Prolaktin 5,2 ng/ml (4,6 – 46,0)

    Östradiol 30,1 pg/ml (11,9 – 356,0)


    --> alles unterirdisch. Bzgl. Östradiol gab es schon ein Auf und Ab. Mein niedrigster Wert wurde im Februar 2022 gemessen und lag bei sagenhaften 17 pg/ml. Im Juni 2022 stieg er dann wieder auf um die 30 pg/ml. Die diesbezüglichen Laborwerte muss ich noch rauskramen, dann kann ich mehr Werte liefern.



    Untersuchung der Schilddrüse Mai 2022:

    Diagnose: Normalgroße SD (rechts 6ml, links 3ml), diskret vergröbertes (ja, vergröbert) Strukturmuster, keine auffälligen Knoten, keine Hyperämie, Tc-Uptake bei der Szintigraphie: 1,19 % (weniger Aktivität links),


    Kupfer im Serum 68 ug/dl (80-155)

    Zink 8,5 umol/l (9,5 – 19)


    Cortisol 12,5 ug/dl (3,0 – 28) Es war um die Mittagszeit, von daher im Rahmen (nachmittags: 3,0 – 16)


    Schilddrüse:

    fT4 0,91 ng/dl (0,7 – 2,0)

    fT3 2,44 pg/ml (1,71 – 3,71)

    TSH 1,633 mU/l (0.35 – 4.0)


    SD-AK:

    TGAK 6,54 U/ml (< 4,11)

    aTPO 1,12 U/ml (< 5,6)


    Therapie mit 3 „Schilddrüsen-Infusionen“ = Eisen, Selen, Zink, Kupfer,… sowie mit Paranüssen, Verlaufskontrolle in einigen Monaten


    Schilddrüsenuntersuchung Jänner 2023:

    Diagnose: Echonormale Grundstruktur, kleine Zysten mit kleinen Verkalkungen, eher kleine SD (rechts 6 ml, links 4 ml), euthyreot


    TSH 1,81 uU/ml (0,47 – 3,50)

    fT4 0,98 ng/dl (0,75 – 2,00)

    fT3 2,26 pmol/l (1,51 – 4, 14)


    TAK 3,73 IU/ml (< 4,11)

    TPO 0,56 IU/ml (< 5,61)

    Calcitonin < 1 pg/ml (< 10,0)


    Therapie: Einleiten einer niedrig dosierten SD-Medikation mit Euthyrox 25 ug, Selen 200mg tgl. und Zinksupplementation für 3 Monate.




    Gibt es jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und/oder der meine Werte interpretieren kann? Ich habe mich schon intensiv in die Themen „Östrogenmangel“ und „Schilddrüsenunterfunktion/Hashimoto“ eingelesen, empfinde die Thematik aber als hochkomplex. Von daher fällt es mir schwer einzuschätzen, welche die richtige Therapie bzw. Herangehensweise für mich ist. Gehe ich zuerst die Östrogen-Problematik an oder löse ich zuerst die Schilddrüsenprobleme?


    Meine Gynäkologin vermutet hinter dem Östrogenmangel psychische Probleme und einen zu geringen BMI. Und es stimmt, ich hatte bis vor 1,5 Jahren unter 60 kg bei einer Größe von 1,72 m. Aktuell wiege ich ca. 65 kg und fühle mich damit ganz ok, BMI liegt bei ungefähr 22. An einem Mangel an Kalorien kann es nicht mehr liegen.


    Und habe ich überhaupt Schilddrüsenprobleme? Sicher, das Organ ist klein, fT4 ist grenzwertig niedrig, und viele Symptome sprechen für eine Unterfunktion. Aber so richtig ausgesprochen hat diese Diagnose keiner der Ärzte, die ich konsultiert habe. Es handelte sich bei allen um Wahlärzte, dennoch hatte ich nie das Gefühl, mit meinen Anliegen gut aufgehoben zu sein (Schilddrüsenexperte 1 hat den Umstand, dass ich seit Jahren keine Periode mehr hatte, nicht einmal in seinen Unterlagen vermerkt. Es war für ihn offenbar irrelevant. Für mich ist es das nicht).


    Eine der drängendsten Fragen: Riskiere ich mit einer niedrigen Dosierung von L-Thyroxin, dass sich eine Unterfunktion manifestiert, wo aktuell meine Werte noch halbwegs im Rahmen wären? Also kann sich der Zustand meiner Schilddrüse durch die Hormongabe verschlechtern, könnte ich das Fortschreiten der Unterfunktion beschleunigen? Oder würde die Schilddrüse wieder ihre Arbeit wie bisher aufnehmen, wenn sich herausstellt, dass mir L-Thyroxin nicht hilft?



    Danke fürs Durchlesen! :Prost: Bei Bedarf kann ich alle Laborwerte als Bilder hochladen.