Hashimoto, Histaminintoleranz und vielleicht KPU?

  • Hallo Zusammen,
    Ich bin etwas verunsichert. Endlich habe ich einen Arzt gefunden, der sich mit der Thematik auskennt. Ich habe auf jeden Fall erstmal das Gefühl.
    Eine Histaminunverträglichkeit wurde bereits festgestellt. Seitdem ich auf histaminarme Kost umgestiegen bin, fühle ich mich im Ansatz etwas besser.


    Nun zu meiner Frage. Ich weiß, dass das Thema Kpu hier schon diskutiert wurde, doch irritieren mich so manche Internetbeiträge, in denen Kpu häufig mit Psychosen und Schizophrenie in Verbindung gebracht wird.
    Nun habe ich etwas angst, sollte sich die Vermutung bestätigen, dass dazu noch eine solche psychische Beeinträchtigung folgen kann.
    Kann mir jemand was dazu sagen?
    Oder ist damit eine unbehandelte Kpu gemeint, die solche Ausmaße annehmen kann?


    Ich blicke langsam nicht mehr durch und bin es leid, eine Diagnose nach der anderen zu bekommen. Ich würde mir ja wünschen, dass mit einer Vitaminzufuhr verschiedene Symptome verschwinden. Doch fällt es mir schwer, die angst vor Psychosen abzulegen.


    Lieben Gruß

  • Hallo EECD!


    Dass eine Histminintoleranz oder eine KPU zu Schizophrenie führt oder zu einer Psychose, das denke ich nicht. Was ich denke, das ist, dass bei einer Histaminintoleranzreaktion vorübergehend psychische Symptome auftreten können - nicht müssen. Die Beschwerden durch Histaminintoleranz können sehr unterschiedlich sein und von Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen, Durchfall, rotem Gesicht bis hin zu starker Übererregtheit reichen.


    Eine noch nicht passende Schilddrüsenhormoneinstellung und ebenso ein Vit.B12-Mangel können psychische Probleme hervorrufen wie Depression oder Angst beispielsweise, aber auch Übererregtheit.


    B6-Mangel und Zinkmangel können neben körperlichen Beschwerden ebenfalls psychische Probleme hervorrufen. Sie sind ja typisch bei KPU. So können z. B. Gereiztheit, Depression oder Verwirrung auftreten.


    Was Du über psychische Probleme bei Histiminintoleranz oder KPU gelesen hast, ist also keine Psychose oder Schizophrenie, sondern kann als Folge der aufgeführten Mängel entstehen.


    Sowohl bei Histaminintoleranz als auch bei KPU sind B6 und Zink sehr wichtig, ebenso aber auch eine gute Einstellung der Schilddrüse und Vitamin B12 bei Histminintoleranz.
    Bei Vit. B6 nehme ich dauerhaft 100mg täglich. Beginnen würde ich mit 50mg und schauen, ob es Dir damit besser geht und falls Du damit "überdreht" Dich fühlst, die Dosis etwas senken, ggf. aber auch auf 100mg gehen. Mehr aber nicht. Wenn Du einmal etwas erwischt hast beim Essen, das eine Histaminreaktion bei Dir auslöst, kannst Du auch sofort einmalig 300mg B6 einnehmen - das aber nicht so oft, sondern nur in Ausnahmesituationen. Damit kann oft die Stärke der Reaktion deutlich abgemildert werden, wenn man es gleich bei den ersten Anzeichen einnimmt. Am besten, Du hast es immer bei Dir.
    Zink und B6 stehen in Wechselwirkung. Zink spielt auch bei Allergien oder Neurodermitis eine positive Rolle. Und eben bei Histaminintoleranz. Hier kannst Du Deinen Zinkwert im Vollblut (bitte nicht Serum, ist nicht aussagekräftig) testen lassen und bis zu 0,5mg Zink pro Kilogramm Körpergewicht einnehmen.


    Hast Du dazu schon Laborwerte?
    Und wie ist Dein B12-Wert (besser noch: HoloTc-Wert)?
    Wie bist Du mit der Schilddrüse eingestellt?


    Wenn alles nicht ausreichend hilft (histaminarm ernähren, gute Schilddrüsenhormoneinstellung, Versorgung mit genannten Nährstoffen), bliebe nur eine Einnahme eines Antihistaminikums zur Linderung.


    Liebe Grüße
    Martha

  • Hallo Martha, erstmal lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Die hat mich erstmal ein bisschen beruhigt.
    Meine Laborwerte habe ich leider noch nicht. Ich habe erst am 11. wieder einen Termin, sodass ich dann auch die Werte mitnehme. Mein Hausarzt hat im Oktober zuletzt ein Blutbild gemacht. Meine Schilddrüsenwerte liegen seit Diagnosestellung in der Norm. Hier die aktuellsten Werte:
    tsh: 1,31
    ft4: 1,27 (0,8-1,7)
    ft3: 3,14 (2,0-5,7)
    Auch der neue Arzt meinte, dass die Werte nicht schlecht sind. Ihm glaube ich erstmal, da er zumindest eine Idee hat, was meine Symptome verursacht. Ich dachte doch bis jetzt allein an die Schilddrüse und hab nicht mit so vielen Begleitkram gerechnet.
    Vit. B12 liegt bei 353 (211-911). Eisen 167 (60-140) da verstehe ich auch nicht, weshalb das über der Norm ist. Ferritin bei 34,1 (2-167)
    Ich weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst, aber es hörte sich in deiner letzten Nachricht so an, als ob du einen guten Überblick hast.


    liebe Grüße

  • Hallo EECD!


    Der Eisenwert ist ein Wert, der starken Schwankungen unterliegen kann (was in den Stunden davor gegessen wurde; das Vorgehen bei der Blutentnahme und mehr spielt hinein). Auch ein B12- oder B6-Mangel kann den Eisenwert erhöht ausfallen lassen.


    Relevant ist hier der niedrige Ferritinwert. Ein Wert, wie Du ihn hast, kann schon Beschwerden machen. Damit die Schilddrüsenhormone im Körper richtig wirken können, sollte der Ferritinwert über 70µg/l liegen: Nur dann ist gesichert, dass genug Eisen da ist für die ausreichende Umwandlung von T4 in T3 und damit das T3 in den Zellen voll wirken kann.


    Zu Eisen kannst Du Dir dies einmal anschauen:
    http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_eisen.htm und http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_eisentabelle.htm


    Du kannst Dir Laborwerte auch vor einem Arzttermin schon geben lassen: Entweder zuschicken lassen oder in der Praxis abholen. So mache ich es immer. So kann ich mich auch besser auf den Arztbesuch vorbereiten.


    Deine Schilddrüsenwerte können so passend sein oder aber auch für Dich individuell noch zu niedrig. Ich würde ausprobieren an Deiner Stelle, welche Verbesserung des Befindens Du erreichst, indem Du die Nährstoffmängel behebst und falls darüber hinaus Symptome bleiben, dann im Hinterkopf haben, dass Du schauen kannst, ob Dir die Schilddrüsenhormondosis tatsächlich schon reicht.


    So nicht belassen würde ich B12. Hier würde ich auf jeden Fall den B12-Spiegel anheben. Was hast Du für Beschwerden: Müdigkeit, Schwindel, Kältegefühl in Händen/Füßen bzw. evtl. auch Missempfindungen oder ein Kribbeln darin, Depression, Nachmittagsleistungstief, anderes?


    Liebe Grüße
    Martha

  • Guten Morgen Martha,


    Gestern habe ich nochmal bei dem Arzt angerufen. Die Helferinnen sind recht speziell. Sie würden mir Montag die Werte faxen, weil dann alles da wären. Mal gerade vorbei fahren ist schwierig. Der Arzt ist eine Autostunde entfernt. Ich weiß auch nicht genau, ob die Werte vom Kpu Test zu mir oder in die Praxis kommen. Hab den Test Montag abgeschickt.
    Der B 12-Spiegeld erscheint mir auch etwas niedrig. Mein alter Arzt ist prinzipiell der Meinung, alles super solange in der Norm.
    Symptome hab ich so viele, dass ich einfach keine Ahnung mehr hab, woher sie kommen können.
    Der Schwindel hat etwas nachgelassen, seitdem ich mich histaminarm ernähre. Was nur leider zur Folge hat, dass ich weiter abnehme. Hab noch nicht rausgefunden, was mir ordentlich kalorien gibt, denn ich liege schon an der Grenze zum Untergewicht.
    Habe Kopfschmerzen, bin ständig müde, egal wieviel ich schlafe. Friere ununterbrochenund meine Konzentration lässt schon lange zu wünschen übrig. Demzufolge komme ich nur schleppend mit meiner Bachelorarbeit voran, was zusätzlichen Stress bedeutet. Als depressiv würde ich mich nicht beschreiben. Eher niedergeschlagen und schlecht gelaunt. Dazu auch recht reizbar. Nachtmittags bis abends geht gar nichts mehr. Komme aber trotzdem nicht ins Bett und habe morgens immer das Gefühl, nicht tief geschlafen zu haben. Völlig erledigt, bereits nach dem Aufstehen. Dazu kommen Unterzuckerungsgefühle und recht starker Haasausfall. Ich denke das sind die Beschwerden, die mir am meisten zu schaffen machen.


    Liebe Grüße

  • Liebe EECD,


    Unterzuckerungsgefühle, Untergewicht ( beinahe), starker Haarausfall usw. könnten aber auch Anzeichen eines Cortisolmangels sein.


    Hier kannst Du nachlesen welche Beschwerden Cortisolmangel macht und vor allem gut differenzieren, was kommt von der SD und was vom Cortisolmangel.
    Ist eine richtig klasse Seite.
    http://www.kit-online.org/site…cc/KIT-Cortisolmangel.pdf


    Liebste Grüße,
    Stella

  • Anaelle

    Hat den Titel des Themas von „Hashimoto, Histaminunverträglichkeit und vielleicht Kpu?“ zu „Hashimoto, Histaminintoleranz und vielleicht KPU?“ geändert.

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