Prednisolon oder Hydrocortison?

  • Liebe Foris,


    ich muss heute mal eine Frage an euch stellen. Zuerst aber kurz die Situation: Im Mai bekam ich wegen einer anderen Sache hochdosiertes Prednisolon. Im Anschluss daran entstand ein unschönes Rauf und Runter an der Schilddrüsenfront. Jetzt bin ich wieder bei meiner alten Wohlfühldosis angekommen. Das Befinden ist noch nicht bestens. Aber das ist jetzt nicht so schlimm. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder wird.


    So, und momentan macht mir meine Schulter echte Probleme. Deswegen war ich beim Schulterspezialisten. Röntgen und MRT zeigten eine chronische Entzündung in einer Sehne. Der Arzt sprach von verschiedenen Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmittel, Injektionen, auch mit Cortison. Da gehen bei mir die Alarmlampen an, ich lehnte zuerst prompt ab..... Der A meinte daraufhin, es sei sehr niedrig dosiert (5mg) und werde per Injektion lokal angewendet.


    Ich habe nochmal darüber nachgedacht, will mich der Kortison Behandlung nicht vollständig verschließen, wenn es wirklich sein muss. DENN: die Entzündung muss raus, sonst reißt die angegriffene Sehne noch. Nun habe ich von unterschiedlichen Kortison Präparaten gehört: Prednisolon und Hydrocortison. Wo ist der Unterschied? Haben diese Präparate unterschiedliche Auswirkungen auf die Schilddrüsenwerte?


    Vielleicht von euch wer Bescheid und kann mir etwas dazu sagen. Das wäre schön. Dann wäre ich nicht so unvorbereitet, wenn ein derartiger Behandlungsvorschlag vom Arzt kommt.


    Liebe Grüße Merlin

  • Moin Merlin!


    Prednisolon ist ein nicht körperidentisches Cortisonpräparat, Hydrocortison ist humanidentisch.


    Als lokale Spritze bei starken Schmerzen kann man das schon mal anwenden, würde mich aber nicht verleiten lassen, es als "Dauertherapie" zu nutzen.


    Für den Entzündungsrückgang macht es Sinn, den Schmerz rauszunehmen, aber den Schwerpunkt würde ich auf die anderen vorgeschlagenen Therapien legen.
    Dazu muss man das nicht körperidentische Kortison nehmen, es wirkt wesentlich stärker.


    Möglich wäre auch eine neuraltherapeutische Behandlung mit Procain und Artikulatio genus GI von WALA
    Musst mal gucken, ob Du jemanden findest, der sich mit Neuraltherapie auskennt.
    Mir hat das super geholfen.


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • DANKE liebe Augenstern für die Inputs. Habe mal Procain recherchiert. Die anderen noch nicht.
    Das kommt heute Abend. Das Schmerzmittel (Arcoxia 120mg) hatte ich vor einer Woche abgesetzt.
    Jetzt wurden die Schmerzen wieder mehr, also habe ich gestern Abend wieder eine genommen.
    Ich betrachte es mal als Entzündungshemmer.


    Die Physio läuft. Über die Neuraltherapie werde ich mich heute Abend auch noch mal belesen.
    Auf den ersten Blick scheint hier niemand zu sein, der das anbietet. Aber ich will auch mal
    schauen was der nächste Termin beim Orthopäden ergibt. Wir hatten bislang erst einen
    "Ersttermin" mit Diagnostik. Da kann noch viel kommen.


    LG merlin

  • edit: habe ich das richtig verstanden: Hydrocortison ist zwar körperidentisch, wirkt aber nicht
    entzündungshemmend? Überhaupt nicht - oder halt deutlich weniger?

  • Zitat

    Hydrocortison ist zwar körperidentisch, wirkt aber nicht
    entzündungshemmend?


    Doch natürlich!


    Aber eben nicht unbedingt an Ort und Stelle sondern systemisch.


    Es ist ein Hormon,was man auch nur nimmt, wenn Mangel da ist.


    Bei Schmerzen lokal angewandtes Kortison künstlicher Natur wirkt dann lokal stark schmerzstillend.
    Manchmal muss man das halt machen, um die Entzündung runterzufahren.


    Oral genommene Sachen werden immer über die Leber laufen und diese sehr belasten.
    Das würde ich nicht nehmen, weil die sowieso schon gut strapaziert wird.


    Mache doch Umschläge mit Retterspitz äußerlich, das ist sehr lindernd!


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo Merlin,


    lass dir doch einfach Blutegel ansetzen, dann ist der Spuk nach ein bis drei Behandlungen vorbei.


    Cortisoninjektionen wirken häufig nicht so toll, weil hier nur kurzfristig das Symptom "Entzündung" behandelt wird, die Ursache jedoch - meist eine Kalzifizierung von Sehnen der Rotatorenmanschette - bleibt unbehandelt und der Schmerz kehrt zurück.


    Im übrigen kann auch ein Mangel von Schilddrüsenhormonen solche Probleme verstärken.


    bissfeste Grüsse
    HMG

  • Hi HMG!
    Danke für die bissfesten Grüße :Bravo:

    Zitat von HMG27

    Hallo Merlin, (....) die Ursache jedoch - meist eine Kalzifizierung von Sehnen der Rotatorenmanschette (.....)


    genau das liegt vor + Einrisse und Flüssigkeitsansammlung - alles Folgen der Entzündung.

    Zitat von HMG27

    Im übrigen kann auch ein Mangel von Schilddrüsenhormonen solche Probleme verstärken.


    Das ist genau meine Beobachtung! Habe das der Radiologin - beim Röntgen mitgeteilt. Ihre Antwort:
    Ja das ist so, entzündliche Prozesse werden durch Änderungen im Hormonhaushalt beeinflusst.
    Das fand ich ja mal wieder interessant. Ich hätte zu gerne eine Erklärung dafür.
    Also warum fördern zu wenige Hormone Entzündungen? Hast du eine?


    Eine Gynäkologin wollte mir mal Östradiol geben, gegen die Gelenkprobleme in den Händen und Fingern.
    Sie sagte damals das käme von den steifer werdenden Bändern und Sehnen aufgrund eines Östrogenmangels
    nach der Menopause / in den Wechseljahren. ....Na, ja habe die synthetischen Hormone aber trotzdem nicht genommen.


    LG bissfeste merlin

  • Hi Merlin,


    ich weiss auch nicht ganz genau, wie und warum Hormone solche Probleme verstärken können.
    Bei Östrogen ist ja bekannt, das es die Schleimhäute befeuchtet. Bei Östrogenmangel werden die Schleimhäute trocken.
    Gelenkinnenhäute sind ja auch Schleimhäute - man(n) kann sich gut vorstellen warum es hier und dort mal zwickt und knarzt.


    Ausserdem hat jeder Mensch seinen individuellen "Punkt des geringsten Widerstandes" - also (vorgeschädigte ?) Organe oder Stellen im Körper, an denen sich Probleme zuerst zeigen.


    Wenn der Körper jetzt noch zuwenig Schilddrüsenhormone bekommt, verlangsamt sich der Stoffwechsel - natürlich auch an deiner Schulter. Ein verlangsamter Stoffwechsel führt zu einer schlechteren Durchblutung, verlangsamtem Abtransport von Entzündungseiweissen, Lymphe etc...


    Wenn du noch andere Wechseljahrebeschwerden hast , macht es vielleicht Sinn hier mal einen Ausgleich (zB mit Progesteron und Isoflavonen aus Rotklee) zu schaffen.
    Entsäuern macht immer Sinn: Kalium und Magnesiumcitrate sind wertvolle Basenspender. Auch Rechtsmilchsäure.
    Methylsulfonylmethan (MSM) gibt es als Gel.


    Und natürlich die saugstarken Sensibelchen: Blutegel.



    viel Erfolg
    HMG

Diese Themen könnten dich auch interessieren

    1. Thema
    2. Antworten
    3. Letzte Antwort
    1. Krebsprävention 106

      • Anas22
    2. Antworten
      106
      Zugriffe
      18k
      106
    3. Anas22

    1. Haarausfall, ist hier jemand, bei dem er aufgehört hat? 143

      • Heike75
    2. Antworten
      143
      Zugriffe
      71k
      143
    3. suza

    1. Bitte um Hilfe/Rat 224

      • Kirsche80
    2. Antworten
      224
      Zugriffe
      47k
      224
    3. Kirsche80

    1. zu wenig Magensäure 51

      • Juna
    2. Antworten
      51
      Zugriffe
      28k
      51
    3. Karin

    1. Mundbrennen und chron.Gastritis - gibt es einen Zusammenhang zum Eisenmangel und Hashimoto? 3

      • Lanafee
    2. Antworten
      3
      Zugriffe
      144
      3
    3. Jeannine479