Nebennierenschwäche?

  • Hallo zusammen.


    Ich bin neu hier. Mein TSH war bei der Hausärtzin normal bei 1,03. Der komplette Befund der Endokrinologin (mit fT3/fT4 Cortisol etc.) steht noch aus. Am 09. 12. hab ich den Termin.


    Ich bin sehr dankbar dass es die Seite hashimoto-info gibt. Sonst wäre ich vermutlich nicht so schnell auf einen Zusammenhang meiner Symptome mit einer möglichen NNS gekommen. Zumal der TSH ok war. Viele von euch haben ja wie ich gelesen habe deutlich länger gesucht bis sie den entscheidenden Hinweis fanden.


    Zu meinen Symptomen:
    · Täglich:
    ○ Schwindel
    ○ Niedriger Blutdruck (kaum über 100)
    ○ Kältegefühl, kalte Extremitäten
    ○ Erschöpfung aber Schwierigkeiten Einzuschlafen
    ○ Konzentrationsschwierigkeiten, Watte Gefühl im Kopf
    ○ Schnelle Überreizung+ Überforderung
    ○ Völlige Erschöpfung und Heißhunger gegen 11 und 17 Uhr.
    ○ Dauernder Hunger
    ○ Verdauungsprobleme (zu häufiger ziemlich weicher Stuhl, Blähungen)
    ○ Karpaltunnelprobleme (Handgelenk) und Engpasssyndrom (Ellbogen)
    ○ Diffuser Haarausfall
    ○ Schreckhaft und schlechte Stresstoleranz
    ○ Antriebsprobleme
    ○ Fokussierungsprobleme der Augen
    ○ Extreme Reaktion auf Hoch-Glykämisches Essen. Gestern am Nachmittag ein Muffin. zwei Stunden später lag ich regelrecht krank im Bett. (Nicht Verdauung sondern Kreislauf)


    · Regelmäßig:
    o Zyklusstörungen.
    · Zu lang (65 Tage) mit langen Schmierblutungsphasen v. Einsetzen d. Blutung
    · Starke Kopfschmerzen
    · Stimmungsschwankungen
    · Starke (ungewöhnlich) Krämpfe
    o Herzklopfen
    · Unregelmäßig meist bei Belastung
    o Schwächegefühl in den Beinen
    o Infekt anfällig (Nach dem letzten Appetitlos, Schwindel, Erschöpfung, Tubenkatarrh und Nystagmus) mit langen Erholungsphasen
    o Zitternde Hände


    · Hinweise in Laborbefunden:
    o Mein Kaliumwert war bei der letzten Blutuntersuchung hoch (5,1 mmol/l)
    o Meine Leukozyten waren beim letzten Infekt recht niedrig (5,51 /nl) und auch unter der schweren Blinddarmentzündung im Juni einen Tag vor der OP im Normbereich (9,37 G/l). Erst nach der OP und den zusätzlichen 4 mg Dexamethason zur „Addison-Prophylaxe“ stieg der Wert leicht auf max. 12,38 G/l
    o Mein TSH Wert war im Labor-Befund der Hausärztin mit 1,03 mlU/l OK.


    Die Blinddarminfektion war extrem. Ich bin eine Woche damit rumgelaufen und hab mich gewundert warum ich so müde bin. Im Krankenhaus haben mich alle angesehen wie ein Auto als ich meine Vermutung (Blinddarmentzündung) äußerte. Die Leukozyten waren völlig ok, ich hatte kein Fieber, lief herum, kein Erbrechen oder Durchfall. Gottlob gab der Ultraschall ein klares Bild ab. Während der OP war dann klar: Der Blinddarm war extrem entzündet, total verhärtet und bereits perforiert. Allerdings gedeckt, sodass kein Eiter im Bauchraum war. Sie wussten von meinem heterozygotem AGS und gaben mir 4 mg Dexa zur laut OP-Bericht "Addison-Prophylaxe".


    Seit der OP bin ich nur wenig belastbar und die Liste der Symptome wird Wöchentlich länger. Ich bin häufig krank und fühle mich schlecht, schwindelig, unkonzentriert, gereizt....s.o.


    Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen was die Endokronologin sagt. Ich habe regelrecht Angst dass sie sagt ich hätte nix, ich soll mich nicht so anstellen...Dann wüsste ich wieder nicht wo ich suchen soll...


    Was haltet ihr davon? :Detektiv:


    Danke für eure Meinung.
    LG
    Juleba

  • Hallo,


    Ich hab gerade mit der Endo- Praxis telefoniert. Die Ergebnisse des letzten Labors bekomme ich tatsächlich vor dem Termin per Post. Also kann ich euch vorher um Rat fragen und mich vorbereiten.


    Sie möchte aber auch gerne eine weitere Blutabnahme vornehmen "wegen dem Cortisol, das wird eine Stunde dauern". Ich vermute mal dass das der Belastungstest ist. Aber ist der denn Aussagekräftig? Hab mehrfach gelesen dass der eventuell normal aussieht weil die Nebenniere ja zu Höchstleistung gepusht wird. Wie sind da eure Erfahrungen?


    Danke euch und LG
    Juleba

  • Hallo,


    sie haben es dann doch gefaxt:


    Meine Werte (leider ohne Normbereich):
    TSH 1,8 uIU/ml
    fT3=2,6 pg/ml
    fT4= 13 pg/ml
    Cortisol = <1 ug/ml
    DHEAS=0,2 ug/ml
    Androstendion=2,5 ng/ml
    D3 = 25 ng/ml


    Das D3 ist die wohl "beste" Nachricht dieser Werte. Er ist ein wenig geklettert. War vorher auf 8,9....


    Wo um himmels Willen ist mein Cortisol???? :Schockiert:


    LG
    Juleba

  • Hallo Juleba,


    Zitat

    DHEAS=0,2 ug/ml


    Was heißt ug/ml? soll es µg/ml sein?


    Wenn ja, würde ich mich dringend um das DHEA kümmern.
    Erfrage mal deren Normwerte, wäre schon wichtig.


    Dein fT3 sieht auch noch nicht wirklich üppig aus ;)
    Vielleicht hilft Dir Selen, damit mehr umgewandelt werden kann.
    Welche Dosierung nimmst Du denn?


    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Dein AGS diagnostiziert worden?
    Warum dann nochmal einen Belastungstest?


    Mit AGS hast Du einen Enzymdefekt, sodass Dein 17-0H-Progesteron nicht in die Cortisolschiene verstoffwechselt wird.
    Da könntest Du auch über einen 24-Std. Urintest hinschauen, wo es klemmt.
    Das würde kein beteiligtes Organ belasten.


    Wenn Du wissen möchtest, wie sich Dein Cortisolspiegel über den Tag verteilt (falls Cortisol vorhanden ist ;) ) dann wäre dafür der Speicheltest-Tagesprofil sinnvoll.


    An Hand Deiner Symptome glaube ich, dass auch einiges im Bereich der anderen Steroidhormone klemmt.


    Dazu müsstest Du sie natürlich messen lassen, worauf sich leider nicht jeder Arzt einläßt.


    Östradiol
    Progesteron
    DHEAS (hast Du ja schon)
    SHBG
    CBG (Cortisol bindendes Globulin, das auch Progesteron bindet)
    freies Testosteron
    DHT
    Prolaktin


    Der 24-Stundenurin- Steroidtest würde alle Hormone erfassen und sogar die Zwischenstufen. (außer Prolaktin)
    Es ist auch der Test, der den Enzymdefekt aufzeigen würde.


    Vielleicht macht das die Endo mit???


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo Augenstern,


    vielen Dank für deine Antwort. :ThumbsUp:


    Ja ug sol mikrogramm heißen. Ich weiß nicht wie man das sonderzeichen einsetzt :LOL: Wie macht ihr das alle?


    Ich muss gestehen vieles von dem du schreibst verstehe ich noch nicht ganz. Dabei habe ich meine bisherigen Krankheiten ja schon ein weilchen. Aber mich nie wirklich dafür interessiert. :RotWerd:


    Oh ich glaub ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Das heterozygote AGS hab ich schon seit meiner Jugend diagnostiziert (damals auch mittels Belastungstest und sogar molekulargenetischer Untersuchung) und war bisher gut mit Abends 22 Uhr 0,25 ug Dexamethason eingestellt. Bei der heterozygoten Form ist die Cortisolproduktion nicht so nachhaltig gestört dass die Cortisolwerte auffällig sind (lagen die letzten Jahre zwischen 5-15), aber die NNR bleibt immer am Nebenprodukt dem Testosteron hängen. Daher hatte ich zu viele männl. Hormone (mit den entsprechenden Problemen). Viele Frauen merken das aber nicht mal oder Stören sich nicht an Schweiß, Haaren und Pickeln :ZombieWink:


    Für meine SD nehm ich nur 100 ug LT und fühlte mich die letzten Jahre recht gut. Ich denk ich war bisher so unaufgeregt weil es alles supi lief....daher hab ich mich auch mit den fTs bisher nie beschäftigt...VitD3 nehm ich 2000 IE. Selen hab ich schon auf meiner Frageliste für den Termin am Dienstag stehen ;)


    Erst seit einer Blinddarmentzündung im Sommer hab ich besagte Symptome des Cortisolmangel. Und jetzt erst auch die auffälligen Werte.


    Und ein paar deiner erfragten Werte hatte sie mit gemessen, ich dachte sie seien dafür nicht so wichtig :Verpeilt:
    Testosteron= 1,2 ng/ml
    SHGB=21,9 ng/ml
    Die Anderen wurden bei mir schon seit Jahren nicht gemessen. Was könnten denn ein Argument dafür sein damit der Arzt das macht?


    Ich hab in der Zwischenzeit noch ein wenig weiter geforscht und fürchte nun das mit DEN Cortisolwerten schon ein Morbus Addison vorliegt. :TraurigesJa: Im Deutschen Ärzteblatt (Anhang auf der 3. Seite) hab ich gelesen unter 3,6 wäre beweisend für einen Morbus Addison....ich lieg < 1 :-(


    Der Belastungstest ist laut diesem Artikel auch nicht unbedingt um den Mangel an sich auszuschließen sondern um die Art der Insuffizienz (Primär, Sekundär, Tertiär) zu klären, weil das die Medikation beeinflusst. Der Artikel sagt genau:


    "Beweisend für eine NNR-Insuffizienz ist die Konstellation eines erniedrigten morgendlichen Cortisolspiegels (<=100 nmol/L; 3,6ug/dL) und/oder eines unzureichenden Anstiegts von Cortisol nach intravenöser Gabe von 250 ug ACTH-24 auf <500 nmol/L (<18ug/dL). [...] In der basalen Hormondiagnostik zeigen sich bei der primären NNR-Insuffizienz erhöhte ACTH-Werte, bei der sekundären niedrige oder niedrig-normale ACTH-Werte."


    Ein Hoffnungsschimmer ist jedoch, dass sie mit der Bitte zum ACTH-Belastungstest zu kommen, die Order verbunden hat das Dexamethason nurnoch jeden zweiten Tag zu nehmen. " Unter der Therapie mit Dexamethason 0,25 mg findet sich eine zu ausgeprägte Supression der basalen Cortisolsekretion. Die Therapie sollte in gleicher Dosis, jedoch nur jeden 2. Tag fortgesetzt werden." Ich hoffe dass es dadurch vielleicht nicht ganz so übel aussieht und die Werte nach der reduzierung wieder steigen. Das da etwas nicht stimmt ist aber völlig klar.


    Ich hab heute Übelkeit und Zittern gehabt und dabei ist mir eingefallen (was ich bisher übersah) dass mir in letzter Zeit auch häufiger schlecht ist. Ich dachte es liegt daran weil ich ja ständig esse. Dabei versuche ich jetzt schon echt alles was süß ist einzustellen, viel Saaten und Eiweiß und wenig KH und wenn nur Vollkorn zu mir zu nehmen.


    Wie meinst du das genau: "Um DHEA kümmern" Vor der Behandlung mit Dexa lag der Wert mit 3,6 zu hoch. Da war mein Problem die zu hohen männl. Hormone. Das Problem des heterozygoten AGS. Aber jetzt scheint die NN ja ganz den Geist aufzugeben...


    So jetzt werde ich für meine lieben NN mal ins Bett gehen. Und morgen früh raus für den blöden Test. Dir und wer sonst noch mitliest einen schönen Abend.
    LG
    Juleba

  • Hallo,


    es scheinen hier ja nicht so viele aktiv zu sein, aber für alle die das in Zukunft mal lesen und sich fragen wie es weiter ging:


    Laut Endo ist es keine NNS!


    Es war ihrer Meinung nach eine Überdosierung des Dexamethason, dass (Abends eingenommen) die Eigenproduktion der NNR reduziert hat. Meine Frage dazu lautet allerdings noch warum sich das so verändert hat dass die gleiche Menge Dexa meine Cortisolproduktion fast auf 0 setzt. Dafür werde ich mir mal eine zweite Meinung einholen. Die lösung der Endo ist das Dexa in gleicher Dosierung nur noch jeden 2. Tag einzunehmen. Eine subklinische Variante existiert in ihren Augen nicht.


    Die Schilddrüse hat sie nochmal geschallt und die ist nach wie vor echoarm und klein, aber keine Knoten oder Ähnliches zu sehen.


    Des Weiteren sah sie keine Veranlassung einen Selentest zu machen (sie müsse sonst Strafzahlungen leisten) und ein Cortisolprofil lehnte sie auch ab.


    Auf mein (heulendes) drängen dass meine Beschwerden jedoch wirklich stark sind und seit dem ACTH-Belastungstest DEUTLICH schlimmer geworden sind, hat sie erneut eine Blutabnahme veranlasst, ber der B-Vitamine, Eisen, Verschiedene Blutzuckerparameter durchgemessen werden. Das Ergebnis erwarte ich in den nächsten Tagen.


    Ansonsten empfahl sie mir Stressreduktion und eine Mutter-Kind-Kur... :KopfDurchDieWand:


    Eine Herausgabe der Normwerte lehnte sie strickt ab. Da sie ihr eigenes Labor betreibt ist da leider auch hinten herum kein drankommen. :X


    Meine tolle, liebe, aufmerksame Hausärztin hat sich mein geheule (ja ...bin derzeit etwas neben der Spur :ZombieWink: ) dann nochmal genauer anghört und kam auf die Idee dass es eine Glutensensitiver Reizdarm sein könne. Da das ganze mit einer Darm-OP und einige Wochen später folgendem Magen-Darm Infekt begann. Seitdem komm ich nicht mehr auf die Füße.


    Ich habe nun seit einer Woche Glutenverzicht und mit Darmaufbaupräparaten eine deutliche Besserung der Beschwerden erfahren. Besonders energetisch geht es mir besser. Bauchmäßig noch nicht. Und es geht alles so auf und ab. Aber zumindest das nötigste (kochen, geradeaus gucken) funktioniert wieder. Aber ich werde sie bitten mir noch diese Woche den Antikörpertest zu machen, damit ich weiß ob das eventuell eine Dauerhafte Geschichte ist (sprich Zöliakie). Für eine Zottenbiopsie müsste ich dann nochmal einige Wochen Gluten essen. Aber Termine bei Gastroenterologen gibts eh erst im März/April.


    Ich erwarte nun mit Spannung die neuen Blutwerte. Besonders Eisen und B-Vitamine, da diese auch auf eine Malabsorption im Zuge einer Zöliakie hinweisen können.


    Werde Berichten, damit der Thread vollständig ist.
    LG
    Juleba

  • Tatsächlich besteht laut Endo nur ein leichter B12-Mangel...


    Ich glaub mein Körper veräppelt mich!


    Detailwerte folgen.

  • Nur zwei Dinge noch: Ob es ihr eigenes Labor ist oder nicht...du hast ein Recht auf die Werte samt Referenzwerten !
    Und wenn es dir nach dem ACTH-Belastungstest noch schlechter geht, dann ist es 100%ig einen NNS !
    Geht mir genauso.
    Wie Augenstern schon schrieb, da scheint vermutlich hormonelle einiges im Argen zu sein.
    Die Endo würde ich in jedem Fall wechseln und ausschau nach einem anderen Arzt halten, der da bisschen mitspielt.


    LG
    Spencer

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