Liebe Hashis,
ich würde gerne Folgendes mit Euch teilen, weil ich gerne wüsste, wie ihr diese Situationen angeht.
Wer Hashimoto, Nährstoffmängel, Stress etc. hat, kennt wahrscheinlich was mir im Oktober diesen Jahres passiert ist. Ich war seit August zum Auslandsjahr in Irland, hatte Spaß, bin das voller Selbstbewusstsein angegangen.
Ich war nie ein selbstbewusster Mensch, aber der Traum ins Ausland zu gehen war immer da. Also Wohnung mit meinem gemeinsamen Freund aufgegeben, wir sind seit 8 Jahren ein Paar, wohnten seit 3 zusammen und wollen dann nach dem Auslandsjahr wieder etwas suchen, meine geliebte Unistadt und damit meine gewohnte Umgebung und Freunde hinter mir gelassen.
Die ersten zwei Monate in Irland waren anstrengend, lange Wege mit dem Fahrrad, Wohnungssuche, mein mittelmäßiges Englisch, Nahrungsumstellung, aber auch sehr schön, ich habe viele neue Menschen kennengelernt, die Stadt lieben gelernt, einige Ausflüge gemacht und mich neu entdeckt.
Mitte Oktober dann der Totalzusammenbruch. Schwindelattacken, einmal in der Uni umgekippt, krasse Müdigkeit, Wahrnehmungsstörungen und ich habe mich total zurückgezogen.
Daraufhin bin ich zurück geflogen zu meinen Eltern. Von der höchsten Selbstständigkeit in die für eine 24-jährige Studentin krasseste Unselbstständigkeit - das Elternhaus. Seitdem hat sich viel getan. Ich weiß, dass ich erhöhte Entzündungswerte hatte und die sicherlich ihr Übriges getan haben, ich weiß, dass ich es übertrieben habe und ich habe die Pille abgesetzt, fülle Nährstoffe auf, LT-Dosis hochgesetzt usw.
Doch ein jetziges Problem ist: ich merke, ich TRAUE mich nicht wieder den Schritt nach vorne zu machen. Mir geht es langsam besser und jetzt fehlt mir der Mumm wieder in den Alltag zu starten nach 2 Monaten Exil im Elternhaus (hört sich so böse an, meine Eltern sind toll, aber ich verstecke mich hier dank der Gutmütigkeit meiner Mutter..).
Ich war immer eine Quasselstrippe, viele Leute eingeladen, offen und fröhlich. Jetzt bin ich distanziert, immernoch höflich aber ängstlich und meide große Gruppen.
Was habt ihr nach Schüben/Depri-Phasen etc. getan um wieder Vertrauen zu euch selbst zu bekommen?
Ich zwinge mich jeden Tag raus zu gehen, meist hab ich Angst davor, aber dann merke ich, dass es mir gut tut.
Ich will Anfang Januar zurück nach Irland, alle fragen nach mir und ich hab Sehnsucht nach der schönen Stadt mit ihren tiefsinnigen Menschen.
Aber ich hab auch Angst vor der Rückkehr - bin ich Allem gewachsen? Kann ich wieder auf eigenen Beinen stehen? Das sind die Fragen die ich mir stelle..
Ich hab das Gefühl, dass ich mich grade selbst bremse.
Viele Grüße und danke fürs Lesen
Janosch